Galatasarays Trainer Fatih Terim brachte seine beiden Winter-Top-Transfers Sneijder und Drogba erstmals gemeinsam in der Startelf. Im Vergleich zum jüngsten 2:1-Ligasieg bei Akhisar Belediyespor gab es zwei Wechsel: Der in der türkischen Süperlig rotgesperrte Felipe Melo und eben jener Drogba ersetzten Yekta Kurtulus und Umut Bulut. Ebenfalls zwei Änderungen nahm Schalkes Coach Jens Keller nach dem 2:2-Remis in Mainz vor. Huntelaar war nach überstandener Augenverletzung wieder fit und stand ebenso in der Anfangsformation wie Kolasinac. Fuchs fand sich auf der Bank wieder, während Raffael für die Königsblauen in der Königsklasse nicht spielberechtigt war.
Vom Anpfiff weg zeigten sich beide Mannschaften hellwach. Sowohl die Istanbuler als auch die Schalker waren präsent in den Zweikämpfen, zeigten sich zudem äußerst lauffreudig und suchten den Weg nach vorne. Daraus resultierte ein abwechslungsreiches und äußerst unterhaltsames Duell! Nach wenigen Sekunden wären die Königsblauen fast in Führung gegangen, als Jones nach starkem Solo an Muslera scheiterte und Huntelaar beim Abpraller nur einen Schritt gegen Nounkeu zu spät.
Die Achtelfinal-Hinspiele
S04 nutzte die ganze Breite des Feldes und stiftete durch schnelles Kombinationsspiel immer wieder Unordnung in der gegnerischen Deckung, kam in der Folge aber nicht mehr entscheidend zum Abschluss. Neustädter leistete sich in der 12. Minute dann auch noch einen schwerwiegenden Fehlpass. Über Sneijder und Drogba landete der Ball bei Selcuk Inan, der in den Sechzehner lupfte. Dort tankte sich Burak Yilmaz dynamisch gegen Höwedes durch und hämmerte das Leder sehenswert in die Maschen. Bitte für die Keller-Elf, der der erste grobe Fehler gleich teuer zu stehen kam.
Schalke blieb von dem Rückstand unbeeindruckt, legte noch einmal eine Schippe drauf und hätte nach 16 Minuten fast ausgeglichen: Nach einer Ecke verpassten Huntelaar und Matip einen Höwedes-Kopfball am linken Pfosten nur um Haaresbreite. Etas später zwang Drogba Hildebrand mit einem satten Schrägschuss zum Eingreifen, ehe Hamit Altintop den Nachschuss an die Latte knallte (18.). Danach war Schluss mit gelungenen Offensivaktionen der Türken, die sich mittlerweile verstärkt um die Defensive kümmerten. Die Knappen kombinierten trotzdem immer wieder prima bis vor den gegnerischen Sechzehner, kamen dann aber kaum zu nennenswerten Abschlüssen. So blieb Semih Kayas Fast-Eigentor (20.) lange Zeit der einzige echte Aufreger.
Farfan bestraft Nounkeus Fehler - Leerlauf nach der Pause
Zungenstrecker: Schalkes Jones bejubelt seinen soeben erzielten Ausgleich. picture alliance
Erst in der Schlussphase der ersten 45 Minuten wurde es wieder aufregender! Nach 38 Minuten schickte Drogba seinen Sturmpartner Burak Yilmaz steil, der jedoch im Eins-gegen-Eins in Hildebrand seinen Meister fand. Etwas später unterlief dem Kameruner Nounkeu ein Stockfehler, den die Schalker prompt bestraften. Farfan enteilte auf der rechten Seite und hatte das Auge für den im Zentrum völlig blank stehenden Jones, der fulminant den 1:1-Pausenstand markierte (45.).
Terim reagierte zur Pause und brachte für Sneijder, der seine anberaumte linke Seite immer wieder verlassen und so Höger viel Raum gestattet hatte, Amrabat. Das Offensivspiel von Galatasaray ankurbeln konnte aber auch der Marokkaner nicht, der dafür die linke Seite aber nicht verwaist ließ und Högers Offensivdrang einschränkte. Vielmehr verflachte die Begegnung zusehends und hatte fortan nichts mehr gemein mit der aufregenden ersten Hälfte. Offenbar schwindende Kräfte sowie zahlreiche Fehlpässe und viele Nickeligkeiten führten dazu, dass Torchancen lange Zeit nicht mehr zu sehen waren. Farfans von Sabri geblockter Schuss (55.) sowie Drogbas schlechtes Abspiel nach Höwedes-Fehler auf Burak Yilmaz, der frei durch gewesen wäre (65.), stellten noch die Ausnahmen dar.
Erst in der Endphase nahm die Partie wieder Fahrt auf. Das lag vor allem daran, dass die Türken wieder einen Gang zulegten und über Burak Yilmaz (78.) und Sabri (79.) gute Möglichkeiten liegen ließen. Auf der Gegenseite witterte Draxler nach einem Konter die Gelegenheit, der Youngster schoss aus knapp 20 Metern knapp links vorbei (80.). Die Schalker schienen mit dem Auswärts-Remis zufrieden und beschränkten sich fortan darauf, hinten dichtzuhalten. Die Keller-Elf tat das auf eine clevere und routinierte Art und Weise, ließ "Cim Bom" nicht mehr zum Abschluss kommen und erspielte sich so eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Dienstag, den 12. März (20.45 Uhr), auf Schalke. Jones wird dann jedoch gelbgesperrt passen müssen.
Zuvor müssen aber beide Mannschaften noch in ihren jeweiligen Ligen ran. Die Gelsenkirchener empfangen am kommenden Samstag (18.30 Uhr) Fortuna Düsseldorf, Galatasaray hat am darauffolgenden Montag (19 Uhr) Orduspor zu Gast.