Malagas Trainer Manuel Pellegrini setzte im Vergleich zum 1:1-Remis bei Real Valladolid auf fünf neue, teils geschonte Spieler. Weligton, Toulalan, Isco, Joaquin und Baptista begannen für Lugano, Camacho, Duda, Piazon und Santa Cruz. Porto-Coach Vitor Pereira und sein Team gingen mit einem 1:0-Hinspielsieg ins Rennen. Drei Änderungen gab's nach dem 2:0-Sieg gegen GD Estoril in der Liga: Mangala, Moutinho und Varela waren für Maicon, Atsu und James (alle auf der Bank) mit dabei.
Malaga war aufgrund des Hinspielergebnisses zum Handeln gezwungen, und zunächst zeigten die Andalusier auch die nötige Grundaggressivität. Spielerisch aber wollte den "Boquerones" in den ersten Minuten kaum etwas gelingen. Das lag auch an Porto. Der amtierende portugiesische Meister legte die Zurückhaltung im "Rosaleda" immer mehr ab. Ein Schussversuch von Danilo aus spitzem Winkel (11.) stellte unter Beweis, dass Porto nicht nur zum Verteidigen angereist war.
Mehr Ballbesitz, eine höhere Passquote: Porto fand immer besser in die Partie, auch wenn Malaga das Bemühen nicht abzusprechen war. Doch ab Mitte der ersten Hälfte stand weder Heim- noch Gastmannschaft im Fokus, sondern Referee Nicola Rizzoli. Der Italiener zog seine Linie konsequent durch, verwarnte fünf Spieler in 16 Minuten. Die Entscheidungen waren durchaus vertretbar - strittiger war allerdings eine Szene in der 40. Minute. Die "Boquerones" hatten mit einem Distanzschuss von Antunes (35., Helton parierte) bereits ein Ausrufezeichen gesetzt, als Saviola aus kurzer Distanz abstaubte. Doch der Treffer zählte nicht. Helton hatte eine Flanke fallen gelassen, nachdem Baptista in ihn hereingerauscht war. Das Problem: Der Brasilianer wurde zuvor von Danilo geschubst, somit hätte das Tor zählen müssen.
Drei Minuten später bestand jedoch kein Zweifel mehr, dass Malaga das 0:1 aus dem Hinspiel egalisiert hatte. Isco wurde 20 Meter vor dem Tor nicht konsequent gestört, ging noch einige Meter und zog fulminant ab. Die Kugel schlug unhaltbar im linken oberen Eck ein. Mit der andalusischen Motivationsspritze ging es in die Kabinen.
Defour ungeschickt, Santa Cruz sofort hellwach
Die Achtelfinal-Rückspiele
Was viele nach dem ersten Abschnitt schon vermutet hatten, traf kurz nach dem Seitenwechsel ein: Ein Spieler flog mit Gelb-Rot vom Platz. Es traf Defour, der den enteilten Joaquin dermaßen plump foulte, dass Referee Rizzoli überhaupt keine andere Wahl blieb, als den Belgier vom Platz zu stellen (49.). Zuhause, mit dem 1:0 im Rücken und in Überzahl hielt Malaga endgültig alle Trümpfe in der Hand und begann prompt mit dem Pressing. Allerdings erstmal ohne durchschlagenden Erfolg: Isco traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (62.), und drei Minuten später hätte der Vorteil der Überzahl durchaus verloren gehen können. Toulalan sah nach einer üblen Grätsche gegen Lucho Gonzalez "Dunkelgelb".
Die Versuche Malagas blieben bemüht, aber äußerst uninspiriert. Porto baute einen kompakten Abwehrriegel auf, verteidigte geschickt und bemühte sich hin und wieder auch um etwas Entlastung. Und nach einer Standardsituation hätte es beinahe geklappt für die Portugiesen: Jackson bekam den Fuß mit Mühe noch ans Leder, verfehlte aber knapp das Gehäuse (76.). Malaga machte es nur kurz darauf nach einer eigenen Standardsituation besser. Der gerade eingewechselte Ex-Münchner Santa Cruz schraubte sich nach einer Ecke hoch und versenkte das Leder per Kopf im langen Eck - 2:0 (77.)!
Der Coup der Nummer 24: Roque Santa Cruz köpft ein, Demichelis (Mi.) ist noch orientierungslos. getty images
Porto brauchte nun ein Tor, um nicht auszuscheiden. Zweimal zappelte das Leder auch im Netz der Andalusier, doch sowohl Maicon (82.) als auch Jackson (90.) standen bei ihren Treffern klar im Abseits. Letztlich schaffte es der Titelträger von 2004 nicht mehr, Malaga noch einmal ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Nach vier Minuten Nachspielzeit brandete der Jubel an der Costa Del Sol endgültig auf.
Malaga trifft am Sonntag (12 Uhr) auf Espanyol Barcelona, Porto ist am selben Tag (19 Uhr) bei CS Maritimo zu Gast. Die Runde der letzten Acht in der Champions League wird am Freitag um 12 Uhr in Nyon ausgelost (LIVE! bei kicker.de).