Galatasaray-Coach Roberto Mancini veränderte die Startformation gegenüber dem 1:0-Prestigeerfolg im Stadtderby gegen Besiktas auf drei Positionen: Eboué, Chedjou und Hajrovic begannen für Sari, Semih und Gülselam. Auf Seiten der Gäste nahm José Mourinho im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Everton ebenfalls drei Wechsel vor: Ramires, Schürrle und Torres ersetzten Matic, Oscar und Eto'o.
Die Zuschauer in der Türk Telekom Arena sahen einen nervösen Beginn von Galatasaray, welches sich im Spielaufbau ungewohnt viele Ballverluste leistete. So hatte Muslera bereits nach fünf Minuten Glück, als sein Abschlag außerhalb des eigenen Sechszehners genau bei Willian landete und Uruguays Nationalkeeper den Lupfer per Kopf gerade noch neben das Tor lenken konnte. Die Gäste standen ihrerseits etwas tiefer und suchten bei Istanbuler Fehlern blitzschnell den Torabschluss. Diese taktische Vorgabe war kurz darauf von Erfolg gekrönt: Nach einem Eboué-Ballverlust rollte der Tempogegenstoß über die linke Seite: Schürrle setzte Azpilicueta in Szene, der direkt quer in die Mitte zu Torres weiterleitete. Der Spanier hatte keine Probleme, die Kugel zur frühen Führung einzuschieben (9.).
Das Achtelfinale
Die Gastgeber suchten nach dem Rückstand nach der schnellen Antwort, doch gelang den "Löwen" lediglich durch Hajrovic ein halbwegs gefährlicher Torabschluss (17.). Den Offensivbemühungen der Mancini-Truppe fehlte es an Tempo, zudem stimmten Laufwege nicht und Pässe kamen nicht an. Somit hatten die taktisch diszipliniert verteidigenden Londoner wenig Mühe, die Gastgeber vom eigenen Tor fernzuhalten. Chelsea stand zumeist in der eigenen Hälfte dicht gestaffelt, um dann ab der Mittellinie konsequent zu attackieren. Diese Marschroute führte dazu, dass sich für Drogba & Co. kaum Raum zur Entfaltung ergab. Die "Blues" blieben im weiteren Verlauf der taktischen Marschroute treu und verzichteten auf unnötiges Risiko, was zur Folge hatte, dass auch in Galatasarays Strafraum wenig Aufregung herrschte. Lediglich ein Ramires-Schuss (28.) strich knapp über das Tor. Somit verflachte die Partie zusehends. Istanbul-Coach Mancini war sichtlich unzufrieden und wechselte Hajrovic frühzeitig durch Yekta Kurtulus aus (31.). Das Spiel war mittlerweile deutlich verflacht. Weil sich das biederes Spiel der Gastgeber auch nach dem Wechsel nicht besserte, ging es mit einer verdienten Gästeführung in die Kabinen.
Die Führung: Chelseas Torres (li.) schießt, Hakan Balta (hinten) und Telles (vorne) können den Einschlag nicht verhindern. imago
Mit Wiederanpfiff brachte Roberto Mancini auf türkischer Seite Semih für Hakan Balta, wohingegen die Mourihno-Truppe unverändert weiterspielte. Galatasaray zeigte nun deutlich mehr Engagement, doch fehlte es weiterhin an Mitteln, um die Londoner Verteidigung unter Druck zu setzen. Auf der Gegenseite hätte Torres beinahe für die Vorentscheidung gesorgt, doch entschärfte Muslera mit seiner bis dato besten Tat den Schuss aufs kurze Eck (52.). Aus dem Spiel gelang der Istanbuler Offensivabteilung weiterhin wenig Konstruktives, nach Standards wurde es aber plötzlich gefährlich: Erst setzte Selcuk Ianan nach Drogba-Ablage das Leder an den Pfosten (62.), ehe Chedjou eine sich senkende Sneijder-Ecke von links zum überraschenden Ausgleich in Chelseas Gehäuse unterbrachte (65.).
Bei den "Löwen" war nach dem Ausgleich mehr Dampf in der Partie, sodass José Mourinho reagierte und Mikel für Schürrle (66.) sowie Eto'o für Fernando Torres (68.) einwechselte. Die Schlussphase brach nun an. Weil sich Chelsea vor allem in der Zentrale Abspielfehler leistete, nahm der Druck der Hausherren weiter zu. Alex Terres hatte Pech, dass Cech seinen strammen Schuss aus 18 Metern über den Querbalken lenkte (75.). Allerdings sollte es bei dieser einen zwingenden Möglichkeit bleiben. Yektas Halbchance (81.) war noch die beste Gelegenheit für die Gastgeber, ehe Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo die Partie beendete.
Galatasaray reist am kommenden Sonntag (18 Uhr) zu Caykur Rizespor. Der FC Chelsea muss am Samstag (16 Uhr) zum FC Fulham. Das Rückspiel steigt am 18. März (20.45 Uhr) in London.