Zwei Umstellungen nahm Pilsens Trainer Pavel Vrba gegenüber der 0:5-Pleite aus dem Hinspiel vor: Duris und Stürmer Tecl rückten für Reznik und Limbersky (Viruserkrankung) ins Team. Bayerns Trainer Pep Guardiola änderte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:1-Sieg bei der TSG Hoffenheim auf vier Positionen: Contento und van Buyten bildeten für Dante und Boateng die Innenverteidigung. Rafinha startete als Rechtsverteidiger. Lahm rückte dafür auf die Sechs, Martinez musste weichen. Zudem begann Kroos. Mandzukic musste auf die Bank, Müller gab die "falsche Neun".
"Wir wollen ohne Angst auflaufen", hatte der Ex-Augsburger Petrzela im Vorfeld der Partie angekündigt. Gesagt, getan. Pilsen agierte von Beginn an engagiert und bereitete dem FC Bayern Probleme. Die Heimelf attackierte aggressiv den ballführenden FCB-Akteur, die Münchner fanden zunächst ihren Rhythmus nicht. Für den ersten Aufreger sorgte dann auch Viktoria: Tecl kam nach einem weiten Pass von Rajtoral im Laufduell mit Contento im Strafraum zu Fall, die Pfeife von Schiedsrichter Lahoz blieb stumm (4.). Die Guardiola-Elf kam mühsam in die Gänge, spielte jedoch zu umständlich. Nicht so in der 17. Minute, als Schweinsteiger eine Götze-Hereingabe an den Pfosten setzte.
Auch in der Folge versteckte sich der tschechische Meister nicht und setzte immer wieder Nadelstiche. Eine Hubnik-Flanke segelte knapp drüber (20.), Kolar köpfte aus kurzer Distanz über das Bayern-Gehäuse (37.). Dazwischen versuchte der FCB Linie ins Spiel zu bringen, den Aktionen fehlte aber die letzte Konzentration. Mehr als ein Müller-Schuss, bei dem sich Kozacik strecken musste, war nicht drin (35.).
Spielbericht
Zu Beginn des zweiten Durchgangs erhöhte der FC Bayern die Schlagzahl deutlich und hatte durch Lahm - Cisovsky rettete auf der Linie -, van Buyten und Ribery drei dicke Chancen (49., 52., 56.). Mit Mandzukic und Martinez brachte Guardiola nach einer knappen Stunde zwei frische Kräfte - und dies zahlte sich schnell aus. Der Triple-Sieger wurde für sein zielstrebigeres Spiel belohnt, Joker Mandzukic war per Kopf nach einer gefühlvollen Lahm-Flanke zur Stelle (65.).
Wer glaubte, die Partie sei gelaufen, sah sich getäuscht. Die Vrba-Elf kämpfte unverdrossen und hatte Pech, dass Tecl eine Hereingabe von Petrzela um Zentimeter verpasste (76.). Die Münchner dagegen nutzten die sich bietenden Räume nicht konsequent aus und ließen durch Götze eine Riesenchance auf die Vorentscheidung liegen. Der Flügelflitzer hatte Kozacik schon umkurvt, war aber zu weit nach außen geraten und konnte nicht vollenden (81.). Die Schlussphase lebte von der Spannung, allerdings ließ der deutsche Rekordmeister nicht mehr wirklich was anbrennen.
Pilsen ist am Samstag in Boleslav zu Gast, München empfängt ebenfalls am Samstag (15.30 Uhr) den FC Augsburg. In der Königsklasse geht es am Mittwoch, den 27. November, weiter mit den Duellen: Manchester City gegen Pilsen und ZSKA Moskau gegen Bayern.