Arsenals Trainer Arsene Wenger veränderte seine Startelf nach dem 3:0-Heimerfolg in der Premier League gegen Burnley auf einer Position: Ramsey verdrängte Flamini auf die Bank. Gegner Anderlecht hatte in der heimischen Spielklasse nur 1:1 gegen Lokeren gespielt. In der Champions League gab es zuletzt zudem die bittere Last-Minute-Pleite gegen die Gunners (1:2). Im Vergleich dazu war Coach Besnik Hasi zu einem Wechsel gezwungen: Defour fehlte mit Wadenproblemen. Für ihn rückte Kljestan neben Tielemans auf die Doppelsechs.
Anders als in Brüssel, als Höhepunkte ausgeblieben waren, begann die Partie in London rasant: Mertesacker fälschte in der neunten Minute einen Praet-Schuss ans Außennetz ab, kurz darauf rettete Mbemba gegen Ramsey in höchster Not (12.). Ansonsten entwickelte sich aber das erwartete Spiel: Anderlecht igelte sich in der eigenen Hälfte ein. Stoßstürmer Cyriac wartete als erste Hürde an der Mittelfeldlinie auf die Londoner.
Spielbericht
Eiskalter Doppelschlag
Nur 26 Prozent Ballbesitz standen zwischenzeitlich für den RSC zu Buche. Trotzdem blieben sie gefährlich: Szczesny rettete gegen Kljestan (17.). Arsenal störten diese Nadelstiche kaum. Die Engländer folgten ihrem Plan und rannten unaufhörlich über die Außenbahnen an als gäbe es kein Morgen. Top-Torschütze Sanchez hatte in der 21. Minute seinen ersten starken Auftritt, scheiterte aber am Aluminium.
Eigentlich sah alles ganz zufriedenstellend aus für die Gäste - bis zur 24. Minute. Nach einem Steilpass von Sanchez war Welbeck im Strafraum fast durch, nur Mbemba stellte sich ihm in den Weg. Er erwischte den Stürmer unten an den Füßen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Arteta ganz cool zum 1:0 (25.). Der RSC wankte. Und die Gunners schlugen gleich noch einmal zu: Zwar semmelte Sanchez in der 29. Minute einen Freistoß zunächst blindlings in die Mauer, versenkte den Nachschuss aber eiskalt im rechten unteren Toreck - 2:0. Bitter für die Belgier, die sich anschließend zumindest ohne weiteres Gegentor in die Pause retten konnten.
Zweite Chance: Per Nachschuss versenkte Alexis Sanchez (re.) die Kugel im Netz und freute sich zusammen mit Santi Cazorla über das 2:0. Getty Images
Vanden Borres direkte Antwort
Das Bild sollte sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs nicht ändern: Der FC Arsenal kam überfallartig aus der Kabine. Acheampong klärte in letzter Sekunde einen strammen Schuss von Oxlade-Chamberlain (47.). Überhaupt fiel der Engländer immer wieder mit seinen starken Flankenläufen auf. Belohnen konnte er sich dafür selbst: Weil die Gunners schon in der gegnerischen Hälfte früh pressten, hatte Kljestan keine Anspielstation und verlor die Kugel an Oxlade-Chamberlain. Der ließ Vanden Borre mit seinen unwiderstehlichen Antritt stehen und versenkte die Kugel mit rechts aus spitzem Winkel in dem Maschen (58.)
3:0 - die Entscheidung? Keineswegs. Fast im direkten Gegenzug stand Vanden Borre nach einem Zuspiel von Kawaya am Fünfmeterraum völlig frei und traf zum 1:3 (61.). Plötzlich fassten die Gäste neuen Mut, schalteten zunehmend auf Angriff und kamen tatsächlich noch einmal gefährlich in den Strafraum.
Entscheidung in letzter Minute
Monreal holte den eingewechselten Mitrovic von den Beinen und Schiedsrichter Clement Turpin zeigte erneut auf den Punkt. Vanden Borre übernahm die Verantwortung und traf sicher ins rechte untere Eck (73.). Plötzlich waren es die Gunners, die ins Wanken gerieten. Doch bis zur 90 Minute verteidigten die Hausherren die knappe Führung. Zum Dreier sollte es aber nicht reichen: Denn Mitrovic drückte eine Najar-Flanke per Kopf über die Linie - 3:3! Der RSC sicherte sich damit einen Punkt in London.
Tore und Karten
1:0 Arteta (25')
2:0 A. Sanchez (29')
Spieldaten
Szczesny - Chambers, Mertesacker, Monreal , Gibbs - Ramsey, Arteta , Oxlade-Chamberlain , Santi Cazorla, A. Sanchez - Welbeck
Proto - vanden Borre , Mbemba , Deschacht, Acheampong - Tielemans, Kljestan , Najar, Praet, I. S. Conté - Cyriac
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Emirates Stadium |
| Zuschauer | 59.872 |
Der FC Arsenal gastiert am Sonntag (17 Uhr) bei Swansea City. Anderlecht muss am selben Tag (14.30 Uhr) in Gent ran. Am 5. Spieltag der CL-Gruppenphase empfangen die Gunners am Mittwoch (26. November, 20.45 Uhr) Borussia Dortmund. Anderlecht spielt zu Hause gegen Galatasaray Istanbul.
