ManCity-Coach Pep Guardiola musste im Vergleich zum 3:1 gegen Watford notgedrungen in der Defensive improvisieren. Otamendi fehlte gesperrt, Kompany verletzt. Die neuformierte Innenverteidigung bildeten dafür Laporte und Danilo. Die dritte Änderung fand in der Offensive statt: Leroy Sané durfte gegen seinen Ex-Klub von Beginn an ran und ersetzte Mahrez.
Schalkes Trainer Domenico Tedesco war nach dem 2:4 in Bremen ebenfalls zum Wechseln gezwungen. Caligiuri (Syndesmoseriss) sowie kurzfristig auch Nastasic (Fußprellung) fehlten verletzungsbedingt und wurden von Salif Sané und Serdar vertreten. Zudem rückte Konoplyanka für Skrzybski in die Startelf, Fährmann stand erwartungsgemäß für Liga-Keeper Nübel zwischen den Pfosten.
Trotz der von Tedesco vorab angekündigten "vorsichtigen Offensive" agierte Schalke in der Anfangsphase sehr abwartend und ließ City kommen. Guardiolas Team bestimmte das Geschehen, biss sich aber immer wieder an der dicht gestaffelten Schalker Fünferkette die Zähne aus. Die einzige Möglichkeit der Anfangsviertelstunde war allerdings gleich ein Hochkaräter: Der von Walker stark in Szene gesetzte Sterling spielte von der Grundlinie in den Fünfmeterraum, wo Aguero den Ball an den Außenpfosten setzte (14.).
Elfmeter-Chip und Tunnel: Frecher Aguero bricht den Bann
Zwar kam City in der ersten halben Stunde auf rund 75 Prozent Ballbesitz, wurde aber selten gefährlich. Den Bann brach dann ein Strafstoß: Bruma hatte bei einer Gündogan-Hereingabe den Arm gegen Bernardo Silva draußen, der Portugiese ging recht leicht zu Boden, Schiedsrichter Clement Turpin zeigte dennoch auf den Punkt. Aguero zeigte sich vom kurzen Warten durch die Bestätigung des Videoschiedsrichters unbeeindruckt und chippte den Elfmeter frech in die Tormitte (33.).
Es war der Auftakt zu bitteren Schalker Minuten: Nach einem Steilpass von Gündogan startete Sterling durch, schüttelte Oczipka ab und bediente Aguero. Der Argentinier beförderte den Ball rechts im Fünfmeterraum durch die Beine von Fährmann zum 2:0 in die Maschen (38.). Die Bestätigung des Treffers durch den VAR aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung Sterlings ließ anschließend über drei Minuten auf sich warten. Unmittelbar danach ging es dann aber ganz schnell - und zu fix für Schalke: Ein Steilpass von Zinchenko erreichte Leroy Sané, der von einem Stellungsfehler von McKennie profitierte und frei vor Fährmann zum 3:0-Halbzeitstand vollendete (42.).
Achtelfinal-Rückspiele
Sané hat kein Erbarmen - Schalke zerfällt
Sané kannte auch nach dem Seitenwechsel keine Gnade mit seinem Ex-Verein. Zunächst setzte er den Ball knapp am langen Eck vorbei (51.), dann wurde ein Treffer des Nationalspielers aufgrund einer Abseitsposition aberkannt (53.). Beide Situationen hatte Gündogan mit mustergültigen Steilpässen eingeleitet. Mehr Erfolg hatte Sané dann als Vorbereiter: Mit einer Flanke fand der ehemalige Schalker Sterling, der mit einer sehenswerten Direktabnahme auf 4:0 stellte. Der Treffer zählte allerdings erst, nachdem der Videoschiedsrichter eine vermeintliche Abseitsentscheidung des Linienrichters korrigiert hatte (58.).
Auch Treffer Nummer fünf bereitete Sané mit einem feinen Rückpass auf Torschütze Bernardo Silva vor (71.). Das halbe Dutzend gegen völlig überforderte Schalker markierte dann der erst kurz zuvor eingewechselte Foden. Der 18-Jährige umkurvte Fährmann und erzielte sein erstes Champions-League-Tor - erneut auf Vorlage des überragenden Sané (78.). Schalke war zu diesem Zeitpunkt schon längst in seine Einzelteile zerfallen und musste auch noch den siebten Gegentreffer hinnehmen: Der ebenfalls eingewechselte Gabriel Jesus stellte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze den 7:0-Endstand her (84.) und machte damit die höchste Niederlage einer deutschen Mannschaft in der Geschichte der Champions League perfekt, City steht ungefährdet im Viertelfinale.
Am Samstag (18.20 Uhr) gastieren die Citizens bei Swansea City zum FA-Cup-Viertelfinale. Schalke 04 wird versuchen, die Blamage am Samstag (15.30 Uhr) gegen Leipzig wiedergutzumachen.