Manchester Uniteds Trainer Ole Gunnar Solskjaer änderte seine Startelf nach dem 3:0-Auswärtssieg beim FC Fulham auf fünf Positionen: Dalot, Jones, Mata und Lukaku (alle Bank) sowie Smalling (nicht im Kader) rückten aus dem ersten Aufgebot, Young, Bailly, Lindelöf, Lingard und Rashford starteten von Beginn an.
PSG-Coach Thomas Tuchel rotierte nach dem mageren 1:0-Erfolg gegen Girondins Bordeaux ebenfalls zurück und tauschte seinerseits fünfmal Personal: Meunier (Gehirnerschütterung), Cavani (Hüftverletzung), Nkunku, Diaby, und Choupo-Moting (alle Bank) wurden von Kehrer, Bernat, Marquinhos, Draxler und di Maria ersetzt.
Das Achtelfinal-Hinspiel zweier Mannschaften, die sich nach dem Aufschwung Manchesters unter Leih-Coach Solskjaer und den Verletzungssorgen der französischen Hauptstädter (Neymar, Cavani, Meunier) ziemlich auf Augenhöhe begegneten, begann besonders seitens der früh pressenden Red Devils temporeich. Nach sechs Minuten erlaubten sich die Hausherren aber eine Nachlässigkeit, sodass der durchweg ausgepfiffene Ex-United-Akteur di Maria mit seinem Schrägschuss aus 18 Metern gefährlich anklopfen konnte (6.). Auf der Gegenseite verlangte der immer wieder auf die Flügel ausweichende Mittelstürmer Rashford PSG-Schlussmann Buffon mit einem strammen Schuss aus spitzem Winkel die volle Aufmerksamkeit ab (9.).
Chancen vertändelt, unschöne Szene von Young
In der Folge, PSG fand immer besser in die Partie, nahm das erfrischende Tempo ab, einzelne Nickligkeiten aber zu. Nach einem schönen Dribbling auf der rechten Außenbahn misslang Pogba am Fünfmeterraum der finale Querpass (16.), Kimpembe klärte eine Young-Flanke vor dem einköpfbereiten Lingard (18.). Lingard vertändelte für United eine aussichtsreiche Konterchance (24.), diverse Steilpässe der Tuchel-Elf waren indes zu steil oder zu spät (Abseits) gespielt. In der Folge mussten sich mehrere Akteure wegen Blessuren behandeln, Lingard schließlich schon vor dem Halbzeitpfiff auswechseln lassen. Zu einer unschönen Aktion kam es zudem, als der bereits verwarnte Young di Maria nach einem Laufduell über die Seitenlinie in eine Absenkung und gleichzeitig gegen einen Metallzaun stieß (40.). Der Engländer entging trotz des in der K.-o.-Runde präsenten Video-Asisstenten dem Platzverweis, für den Argentinier ging es weiter.
Achtelfinal-Hinspiele der Champions League
Martial, der sich in Durchgang eins ebenfalls behandeln lassen musste, wurde mit Wiederbeginn vom mehr zentrumsorientierten Mata ersetzt. PSG übernahm dennoch zeitnah wieder das Kommando, Uniteds eingestreute Konter über Rashford brachten keinen Ertrag. Nach einem gefährlichen Kopfball von Mbappé, den de Gea aus dem Eck holte (53.), schlug der Gast aus der französischen Hauptstadt zu. Der fällige Eckstoß landete am zweiten Pfosten bei Kimpembe, für den sich kein United-Akteur zuständig fühlte. Ungestört schoss der PSG-Verteidiger aus kurzer Distanz ein - 1:0 (53.). Und die Tuchel-Elf war gewillt, umgehend nachzulegen.
Mbappé zu schnell, United ideenlos
Di Maria klopfte nach einem Gegenstoß aus spitzem Winkel bei de Gea an (55.), für den Pogbas Hacke wenig später nach einem Dani-Alves-Volley rettete (56.). Den durchaus überfälligen zweiten Treffer ließ sich Paris - nachdem Herrera ansatzlos für United verpasste (59.) - dennoch nicht nehmen: Verratti spielte raus zu di Maria, dessen scharfe Hereingabe an den Fünfmeterraum zu steil für Bailly und Lindelör, nicht aber für den schnellen Mbappé war, der aus wenigen Metern einschob (60.). Vier Minuten später rettete ein Reflex de Geas im Eins-gegen-eins gegen Mbappés Heber (64.). Schockierte Hausherren wirkten in der Folge von der Rolle, Paris stand stabil und nahm clever Zeit von der Uhr. Die Red Devils, denen bis auf Herreras Schlenzer kaum etwas einfiel (82.), traf es in den Schlussminuten noch übler, nachdem Pogba gegen Dani Alves zu spät kam und mit Gelb-Rot vom Platz flog - somit wird der zuletzt glänzend aufgelegte Weltmeister seiner Mannschaft in Paris fehlen.
Für United geht es erst am nächsten Montag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) mit dem FA-Cup-Achtelfinale beim FC Chelsea weiter. Paris ist tags zuvor (21 Uhr) bei Neven Subotic und AS St. Etienne zu Gast. Das Rückspiel im Prinzenpark steigt dann am 6. März, der französische Meister hält mit Ausnahme des langzeitverletzten Neymar dann alle Trümpfe in der Hand.