Australiens Coach Frank Farina musste sein Team gegenüber der 3:4-Niederlage gegen die DFB-Auswahl auf einer Position ändern. Für Popovic, der sich im Auftaktspiel bei einem Zweikampf mit Schweinsteiger verletzt hatte, rückte Vidmar in die Innenverteidigung der "Socceroos". Argentiniens Trainer José Pekerman stellte seine Anfangsformation gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Tunesien gleich auf drei Positionen um. In der Defensive wurde Gonzalo Rodriguez durch Samuel ersetzt, Zanetti spielte für Maxi Rodriguez und Figueroa stürmte statt Galletti neben Saviola.
Zu Beginn der Partie im Nürnberger Frankenstadion hatten die Australier klare Vorteile gegenüber den favorisierten Südamerikanern. Der Außenseiter ließ Ball und Gegner geschickt laufen und kam bereits in den Anfangsminuten zu guten Möglichkeiten. So war es in der siebten Minute Skoko, dessen Schuss von einem Argentinier noch zur Ecke abgefälscht wurde. Nur eine Zeigerumdrehung später flankte Neill von der linken Seite, doch Cahill kann den Kopfball nicht in Richtung Tor platzieren (8.). Die "Gauchos" agierten in dieser Anfangsphase extrem passiv, ließen die Australier im Mittelfeld gewähren und fanden keinen Weg in die Offensive. Doch das änderte sich schlagartig, als die Pekerman-Elf zu kombinieren begann und mit dem ersten Angriff die Führung erzielte. Riquelme bediente Santana, der das Leder direkt weiterlegte auf Figueroa und der Stürmer vom FC Villarreal ließ Keeper Schwarzer mit seinem Linksschuss keinerlei Abwehrmöglichkeiten (12.). Mit diesem Tor fanden die Südamerikaner nun zu ihrem gewohnten Kombinationsspiel und bestimmten das Tempo der Begegnung. Doch wer jetzt ein Feuerwerk der Argentinier erwartete, sah sich getäuscht, denn diese taten nicht mehr als nötig und kamen nicht wirklich gefährlich vor das Tor der "Aussies". Diese hatten nicht die spielerischen Mittel um die Argentinier entscheidend in Bedrängnis zu bringen. Bis zur 30. Minute dauerte es, bis die "Gauchos" wieder ernsthaft gefährlich vor das Gehäuse der Australier kamen. Dabei zog Neill den enteilten Saviola am Trikot zu Boden und Schiedsrichter Maidin zeigte auf den Punkt. Riquelme ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte sicher ins rechte Eck zum 0:2 (32.). Auch in der Folgezeit blieben die Farina-Schützlinge äußerst harmlos und konnten nicht an die gute kämpferische Leistung gegen Deutschland anknüpfen. Kurz vor dem Pausenpfiff hätten die Argentinier gar auf 0:3 erhöhen können, doch zunächst rettete Vidmar vor dem einschussbereiten Samuel (44.) und ein Figueroa-Kopfball streifte nur die Latte (45. +1).
Auch im zweiten Abschnitt blieben die Südamerikaner klar spielbestimmend, ohne jedoch übermäßigen Druck auf das Tor von Keeper Schwarzer auszuüben. Das 0:3 fiel dann eher nach einem Fehler der australischen Hintermannschaft, die das Leder nach einer Kopfball-Kerze von Sorin nicht aus der Gefahrenzone brachte. Der Ball kam vor die Füße von Figueroa, der mit seinem zweiten Treffer per Linksschuss vollendete (53.). Doch Australien kam aus heiterem Himmel wieder zurück in die Partie. Nachdem Coloccini im Strafraum zu robust gegen Aloisi zu Werke ging, entschied Schiedsrichter Maidin zum zweiten Mal in dieser Partie auf Elfmeter. Der Gefoulte selbst trat an und verwandelte halbhoch ins rechte Eck (61.). Plötzlich schlichen sich kleinere Abspielfehler bei den Argentiniern ein und Australien witterte nochmal Morgenluft. Einzig Saviola hätte diesen Hoffnungen ein Ende bereiten können, doch der Stürmer scheiterte allein vor Schwarzer am Keeper der "Socceroos" (68.). Nur zwei Minuten später kam die Farina-Elf tatsächlich zum Anschlusstreffer, allerdings mit entscheidender Mithilfe der Argentinier. Heinze wollte eine Flanke von der linken Seite mit der Brust zu seinem Schlussmann Lux befördern, doch der Ball landete genau beim Goalgetter der Australier. Aloisi bedankte sich auf seine Art und Weise und verkürzte eiskalt zum 2:3 (70.). Doch in der Schlussviertelstunde wurden wieder die beschränkten Mittel des Außenseiters deutlich, die bis zum Schlusspfiff keine nennenswerte Offensivaktion mehr abschließen konnten. Argentinien konnte die knappe Führung problemlos verwalten und kam durch das dritte Tor von Figueroa sogar noch zum 2:4-Endstand (89.).
Nach diesem Erfolg stehen Argentinien sowie die deutsche Elf als die ersten beiden Halbfinalisten fest und spielen kommenden Dienstag noch um den Gruppensieg. Australien und Tunesien können sich gleichzeitig mit dem direkten Aufeinandertreffen vom Confed-Cup verabschieden.