Griechenland war nach der 0:1 -Niederlage gegen Japan bereits ausgeschieden. Beim letzten Gruppenspiel wollten die Hellenen noch einmal beweisen, warum sie Europameister geworden sind. Dafür stellte Otto Rehhagel sein Team auf gleich fünf Positionen um: Katsouranis war verletzt, Karagounis war Gelb-gesperrt, Tavlaridis, Lakis und Kirjakos nahmen auf der Bank Platz. Ins Team kamen dafür Kapsis, Vyntra, Goumas, Zagorakis sowie der Bundesligaspieler Amanatidis. Nach dem umjubelten 1:0 -Sieg über Brasilien hatte sich Mexiko bereits für das Halbfinale qualifiziert. Trainer Ricardo Antonio La Volpe suspendierte Galindo und Carmona nach Disziplinlosigkeiten. Neben den beiden Gestrichenen schonten die Mexikaner Sinha Naelson und Borgetti. Für dieses Quartett rückten Mendez, Lozano, Rodriguez und Perez in die Start-Elf.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
Tore Fehlanzeige
Nikopolidis - Kapsis , Goumas, Vyntra, Fyssas - Basinas, Zagorakis, Giannakopoulos, Amanatidis - Charisteas, Vryzas
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Waldstadion |
| Zuschauer | 31.285 |
Die Rehhagel-Truppe legte munter los und machte von der ersten Minute an Dampf. Die Südeuropäer gingen aggressiv in die Zweikämpfe und zogen bei Ballbesitz ein kontrolliertes Offensivspiel auf. So hätten die Hellenen schon in der 7. Minute in Führung gehen können, als Vryzas nach einer Giannakopoulos-Flanke gegen die Latte köpfte und erneut aus sieben Metern zum Nachschuss kam. Der klasse regierende Sanchez klärte reflexartig, obwohl Lozano noch abfälschte. Mexiko fand nicht in das Spiel hinein und rückte tief in die eigene Hälfte zurück. Da in der Offensive der Ball schnell verloren wurde, war die La Volpe-Elf auf eine gesicherte Abwehr bedacht. Die Defensiv-Arbeit klappte mit zunehmender Spielzeit besser, lediglich wenn die Griechen über die Außen kamen, geriet der Verteidigungs-Riegel des Nord- und Mittelamerikameisters ins Wanken. Die einzige nennenswerte Möglichkeit im ersten Durchgang hatten die Mexikaner in der 18. Minute: Fonseca tauchte plötzlich allein vor Nikopolidis auf und schoss aus zwölf Metern. Nikopolidis reagierte glänzend und entschärfte den Schuss per Fußabwehr. Bis zur Pause blieben die Griechen die Spiel bestimmende Mannschaft im Frankfurter WM-Stadion, doch entscheidend konnte sich die Rehhagel-Elf nicht mehr durchsetzen, die Partie blieb torlos.
Für den zweiten Abschnitt brachten beide Teams jeweils eine frische Kraft. Bei Mexiko kam Medina für den verwarnten Kapitän Pardo, und bei den Hellenen wurde Gekas für den FCK-Stürmer Amanatidis eingewechselt. Dies änderte aber nichts an den Kräfteverhältnissen, weiterhin kontrollierte Griechenland das Geschehen ohne wirklich gefährlich zu werden. Nach einer knappen Stunde schnupperte Mexiko mit einigen schnellen Vorstößen über die rechte Seite, die der agile Medina beackerte, Morgenluft. Der Nord- und Mittelamerikasieger traute sich zunehmend mehr zu und neutralisierte sein Gegenüber. Das Spiel wogte in dieser Phase hin und her, denn die Griechen hatten einerseits mehr Platz in der Offensive, erspielten sich aber weiterhin kaum Gelegenheiten, während Mexiko andererseits immer wieder über die Flügel Akzente setzte. So vergab der eingewechselte Torrado eine Direktabnahme nach einer Lozano-Flanke gegen den gut reagierenden Nikopolidis (68.). In der letzten Viertelstunde nahmen die Mexikaner gegen die ausgepowerten Griechen das Heft in die Hand. Sie erspielten sich gute Chancen durch Pineda, der es zwei Mal aus circa 13 Metern versuchte, doch zunächst flog das Leder einen Meter drüber (78.), dann bekam Tavlaridis seinen Fuß noch dazwischen (83.). Dazwischen verwandelte Medina nach einer Pineda-Flanke aus kurzer Distanz, doch Schiedsrichter Amarilla entschied zu Unrecht auf Abseits. Das Tor schien wie vernagelt, und so blieb es auch bis zum Schluss. Zwar hatte Charisteas auf Seiten des Europameisters in der 90. Minute noch einmal eine gute Chance, doch Sanchez vereitelte erneut.
Unterm Strich war das Unentschieden gerecht, denn die Griechen waren überlegen, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Mexiko wachte erst gegen Ende der Partie auf, war aber vor dem Tor ebenso erfolglos.
