Kiels Trainer Thorsten Gutzeit setzte nach dem 0:0 gegen Halle auf Stürmer Sykora anstelle von Flügelspieler Chahed. Der angeschlagene Kapitän Jürgensen (Knöchel) konnte spielen.
Mainz-Coach Thomas Tuchel rotierte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Mönchengladbach auf sechs Positionen: Heinz Müller stand für Wetklo zwischen den Pfosten. Der wiedergenesene Noveski (Oberschenkel) ersetzte den verletzten Svensson (Knie) in der Innenverteidigung. Außerdem durften Nicolai Müller, Soto, Ujah und Gavranovic für Polanski, Malli, Choupo-Moting und Allagui von Beginn an ran.
Ujah trifft, aber ins eigene Tor
In den Anfangsminuten versuchten beide Mannschaften, mit dem schwierigen Geläuf im Holsteinstadion zurecht zu kommen und tasteten sich ab. Durch einen Eckball kamen die Kieler erstmalig vor das Mainzer Tor und durften sogleich jubeln: Heider trat den Standard von rechts nach innen, wo erst Siedschlag abfälschte und schließlich 05-Stürmer Ujah aus kurzer Distanz unglücklich auf den eigenen Kasten köpfte und seinem Torwart Müller keine Abwehrchance ließ (6.).
Die Gäste waren um eine schnelle Antwort bemüht und suchten sofort den Weg nach vorne. Kiel stand massiert mit mindestens neun Spielern hinter dem Ball und ließ dem Bundesligisten keine Räume. Im Ballbesitz schalteten die Gastgeber blitzschnell um und setzten Nadelstiche durch Konter. Vor allem der flinke Heider wurde mehrfach in Szene gesetzt (11., 18., 33.), die Gäste konnten aber gerade noch klären.
So blieb Holstein stets gefährlich und ließ selbst kaum Chancen zu. Mit hohem läuferischen Aufwand doppelten die Störche die ballführenden Mainzer und zerstörten so deren Aufbauspiel. Der FSV versuchte deshalb, mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen, zog im Luftkampf aber den Kürzeren. Die Pausenführung ging deshalb vollkommen in Ordnung.
Müllers Traumtor sorgt für die Vorentscheidung
Das Achtelfinale
Auch im zweiten Durchgang zeigte sich der Regionalligist taktisch ausgereift, diszipliniert und mit hohem läuferischen Einsatz. Mainz tat sich weiter schwer und hatte zudem mit dem immer schlechter werdenden Rasenverhältnissen zu kämpfen. Der Boden im Holsteinstadion glich einem Acker, welcher das Kurzpassspiel erschwerte.
Zwar hatten die Nullfünfer mehr Ballbesitz, doch Torraumszenen gab es nur nach Standardsituationen. Diese trat nun der eingewechselte Schönheim und sorgte mehrfach für Gefahr. Die Kieler Abwehr konnte die FSV-Abschlüsse aber immer wieder abblocken und klären (56., 58., 63.).
Auf der anderen Seite legte Kiel ein unglaubliche Effektivität an den Tag. Nach einem Freistoß aus der Distanz klärte Kirchhoff im Strafraum unsauber nach außen, wo Steven Müller an den Ball kam und diesen direkt aus spitzem Winkel an Heinz Müller vorbei ins Tor drosch (64.).
Fortan stand der Bundesligist mit dem Rücken zur Wand, brachte mit Allagui und Choupo-Moting zwei frische Stürmer und warf alles nach vorne. Das öffnete Räume zum Kontern für den Regionalligisten: Heider hatte sogar die Chance zum 3:0, tauchte von Sykora freigespielt frei vor Müller auf und scheiterte an einer tollen Parade des FSV-Schlussmanns (69.). Die beste Chance der Mainzer verbuchte Gavranovic mit einem Schuss aus elf Metern. Holstein-Keeper Jensen fing die Kugel sicher (71.).
Viertelfinale, wir kommen: Steve Müller machte die Sensation mit einem Kunstschuss perfekt. picture alliance
Auch in der Schlussphase ging Kiel die Luft nicht aus und brachte die Gäste schier zur Verzweiflung. Einzig Nicolai Müller kam noch einmal im Strafraum zum Schuss. Sein Versuch aus zehn Metern strich aber über die Querlatte (89.). So zieht Holstein völlig verdient ins DFB-Pokal-Viertelfinale ein.
Kiel meldet sich am Sonntag, den 12. Februar 2012 (14 Uhr) in der Regionalliga zurück und ist dann zu Gast in Meppen. Auch Mainz startet mit einem Auswärtsspiel ins neue Jahr und muss am Sonntag, den 22. Januar (17.30 Uhr) in Leverkusen antreten. Das DFB-Pokal-Viertelfinale wird am 7./8. Februar 2012 ausgespielt.