Triers Trainer Roland Seitz setzte eine Woche vor dem Auftakt in der Regionalliga West in der Startelf auf die Neuzugänge Stang (Osnabrück), Herzig (Dresden) und Hauswald (Erfurt).
Sein Gegenüber Andre Schubert vertraute nach dem 1:1 in der Liga gegen Eintracht Frankfurt auf Pliquett an Stelle von Tschauner im Tor. Für den verletzten Naki (Sehnenriss) lief Bruns auf. Zudem begannen Rothenbach und Saglik für Bartels und Takyi.
Von Beginn an war im Moselstadion von einem Zweiklassen-Unterschied nichts zu sehen. Zwar hatte Ebbers für St. Pauli in der 4. Minute die erste kleinere Gelegenheit, doch in der Folge präsentierte sich die Eintracht mindestens ebenbürtig. Hauswald aus etwa 19 Metern und der Ex-Paulianer Karikari aus der Drehung hatten die ersten Chancen für die Trierer.
Dann fiel auch schon die Führung für die Eintracht: Kuduzovic schickte Kraus auf der rechten Seite mustergültig steil. Am Fünfmeterraum schlug Thorandt bei seinem Versuch, die Flanke des Trierers zu entschärfen, über dem Ball, so dass Kulabas frei zum Abschluss kommen konnte und überlegt ins rechte Toreck einschob (16.).
Auch nach dem Rückstand taten sich die Hamburger, die spielerisch keine Kreativität entwickelten, schwer. Erst in der 25. Minute bot sich Schachten nach guter Vorarbeit von Kalla über die linke Seite die erste gute Gelegenheit. Doch Poggenborg parierte den wuchtigen Schuss des Paulianers gekonnt.
Die Eintracht spielte weiter gut mit. Karikari konnte von Kalla nur mit Mühe am 2:0 gehindert werden (34.). Fast im direkten Gegenzug zielte Saglik auf der Gegenseite nur ganz knapp rechts vorbei (35.). Trier blieb nach vorne zwingender. Hauswald aus der Drehung (40.) sowie Drescher mit einem Freistoß (43.) hatten weitere Gelegenheiten für den Außenseiter. Mit der verdienten Trierer Führung ging es dann in die Halbzeit.
DFB-Pokal
Pauli wacht spät auf
Nach Wiederbeginn änderte sich zunächst wenig am Spielgeschehen. Trier machte gegen die ideenlos spielenden Hamburger die Räume eng, spielte seinerseits zudem weiterhin von Zeit zu Zeit zielstrebig nach vorne. Distanzschüsse der "Kiez-Kicker" Boll und Saglik (53., 54.) waren leichte Beute für Poggenborg. Auf der Gegenseite zwang Hauswald Pliquett vom Strafraumrand zu einer Parade (60.).
Aufregung dann in der 66. Minute. Nach einigen robusten Zweikämpfen an der Seitenlinie, bei denen sich Boll verletzte, trat Kalla robust gegen Kulabas nach und hatte Glück, dass er mit der Gelben Karte davonkam. Erst eine knappe Viertelstunde vor dem Ende schafften es die Paulianer plötzlich, den Schalter in der Offensive umzulegen.
Poggenborg parierte gekonnt gegen Kruse und Kalla (78., 80.). Dann vergab Ebbers zentral vor dem Keeper die dicke Ausgleichschance, indem er unbedrängt am Tor vorbeischoss (83.). Auf der Gegenseite vergab Kulabas das mögliche 2:0. Der Stürmer traf aus spitzem Winkel im Fünfmeterraum statt des leeren Tores nur den Außenpfosten (84.). Diese vergebene Chance sollte sich rächen. Kalla aus der Strafraummitte sowie Ebbers per Abfälscher verfehlten das Tor noch knapp (86., 87.).
Doch dann traf Saglik nach Weiterleitung von Ebbers' Hinterkopf doch noch zum Ausgleich (88.)! Doch die Freude des Favoriten währte nur kurz. Weil Thorandt und auch Keeper Pliquett patzten, konnte Hauswald halblinks in den Strafraum eindringen und mit einem weder sehr harten, noch platzierten Schuss zum 2:1 einschießen (89.). Kurz vor Ende der Nachspielzeit scheiterte Kalla an der Unterkante der Querlatte. Damit war das Erstrundenaus für St. Pauli besiegelt.
Am kommenden Samstag empfängt Trier in der Regionalliga den SC Wiedenbrück, St. Pauli spielt bereits am Freitag zuhause gegen Alemannia Aachen.