Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia, der seinen 46. Geburtstag feierte, setzte nach dem jüngsten 2:2 in Leverkusen auf exakt dieselbe Startelf.
Beim FC Bayern gab es nach dem 1:1 beim Hamburger SV zwei personelle Änderungen. Trainer Jupp Heynckes schickte Rafinha und Luiz Gustavo an Stelle von Tymoshchuk und Robben auf den Platz. Müller rückte nach rechts, Kroos agierte in der Zentrale.
Der Süd-Schlager begann ohne Spielfluss, weil viele kleine Fouls zunächst für viele Unterbrechungen sorgten. Erst nach knapp zehn Minuten kam Müller für die aktiveren Bayern per Kopf zu einer Halbchance, mehr Qualität hatte allerdings Ibisevics Kopfballmöglichkeit auf der Gegenseite (10.).
Pech dann für die Gäste: Schweinsteiger, frühzeitig am Sprunggelenk angeschlagen, musste schon in der 17. Minute raus - Alaba kam.
Der Ausfall des Mittelfeldorganisators tat aufkommender Dominanz der Münchner keinen Abbruch. Erstmals richtig spektakulär wurde es, als Kroos aus 22 Metern fulminant abzog. Ulreich konnte das Leder gerade noch an die Latte und zur Ecke lenken (20.). Sekunden später erwischte erneut Kroos das nach dem Eckball zu kurz abgewehrte Leder und drosch das Sportgerät aus 20 Metern hauchdünn über den Balken (21.).
Bei der Heynckes-Elf war nun mehr Sicherheit im Spiel. Boulahrouz blockte Gomez nach einer Traumkombination über mehrere Stationen in letzter Sekunde ab (25.). Fünf Minuten später aber war es soweit. Rafinha schickte Müller, der rechts den Vorzug vor Robben erhalten hatte, am Flügel steil. Der Nationalspieler flankte sofort scharf und präzise in die Mitte, Ribery war zur Stelle und markierte vor Tasci und an Ulreich vorbei aus sechs Metern die verdiente Führung (30.).
Die Labbadia-Schützlinge, die einfach nicht richtig in die Zweikämpfe kamen, suchten bis zur Pause vergeblich nach einer Antwort, kamen über Ansätze nicht hinaus. Es fehlte an Mut und Einstellung, in Strafraumnähe an Durchsetzungsvermögen und Esprit. Der FCB blieb mit variablem Angriffsspiel mit vielen Positionswechseln gefährlich, Ulreich lenkte Kroos' Flachschuss aus der Distanz um den Pfosten (45.+2).
Das DFB-Pokal-Viertelfinale
Personell unverändert kamen die Kontrahenten zurück auf den Rasen. Und der VfB sicherlich mit guten Vorsätzen, die der Rekord-Pokalsieger aber schnell ad absurdum führte. Die Bayern wehrten den ersten Angriff der Schwaben ab, und dann ging's ganz schnell: Gomez trieb die Kugel in die gegnerische Hälfte und nahm rechts Müller mit. Nach dessen Flanke folgte der völlig freie Gomez der Einladung der indisponierten VfB-Abwehr zum Abschluss, scheiterte zwar zunächst an Ulreich, um aber im Nachschuss locker zu vollenden (46.).
Stuttgart ließ die Köpfe hängen, während die Gäste hellwach blieben und die Deckung der Hausherren von einer Verlegenheit in die andere stürzten, ohne allerdings nochmals nachzulegen. Labbadia brachte mit Harnik den besten Torschützen und einen Hoffnungsträger für Okazaki (57.).
In der 63. Minute lag der Ball im Bayern-Tor, doch Ibisevic hatte nach Meinung von Referee Florian Meyer Neuer zuvor im Luftduell gefoult - fragwürdig. Wer gehofft hatte, dies sei eine Art Initialzündung, sah sich getäuscht. Der VfB blieb auch gegen zwischenzeitlich nachlassende Gäste ohne Selbstbewusstsein, Ibisevics Flachschuss in der Folge die einzig nennenswerte Aktion (73.).
Denn auch in der Schlussphase blieb ein Aufbäumen der Gastgeber aus. Vielmehr hätte fast der Rekordmeister nochmals nachgelegt, doch Ulreich fischte Riberys Kopfball aus dem Eck (74.). Kroos' Freistoß sauste am Winkel vorbei (84.), danach passierte nichts mehr. Damit holten sich die Bayern im neunten Pokal-Duell gegen den VfB den achten Sieg und stehen im Halbfinale.
Die Auslosung für das Halbfinale am 20./21. März findet im Rahmen des Aktuellen Sportstudios statt. In der Liga muss der VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr) in der Bundesliga gegen Hertha BSC ran, der FC Bayern hat zeitgleich den 1. FC Kaiserslautern zu Gast.