Der VfB kam mit einem sicheren 3:0-Erfolg gegen den FSV Frankfurt ins DFB-Pokal Achtelfinale. Dafür änderte Stuttgarts Coach Bruno Labbadia seine Startformation im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Wolfsburg auf zwei Positionen. Der zuletzt Gelb-Rot gesperrte Molinaro kam zurück. Für ihn musste Gebhardt auf die Bank. Dazu begann Okazaki im Sturm für Schieber. Der HSV musste sich in der zweiten Pokalrunde mächtig strecken und musste für den 2:1-Erfolg in Trier in die Verlängerung. Hamburgs Trainer Thorsten Fink nahm nur eine Änderung in seiner Startelf gegenüber dem 1:1 gegen Augsburg am vergangenen Bundesligaspieltag vor. Der lange verletzte Petric musste nach seinem Comeback wieder auf die Bank. Jansen übernahm in der Startelf.
Auf tiefen und seifigen Untergrund in der Mercedes Benz Arena dauerte es einige Minuten, bis beide Teams ins Spiel fanden. Dabei waren es die Gäste, die in der 11. Minute die erste gefährliche Situation heraufbeschworen. Diekmeier hatte von der rechten Seite geflankt. Jansen setzte sich im Kopfball-Duell gegen Boka durch und Ulreich musste mit einer Glanzparade retten.
Das Achtelfinale
Auf der Gegenseite meldeten sich die Stuttgarter in der 16. Minute vor dem HSV-Tor an. Molinaro hatte sich von der linken Seite in den Strafraum gespielt und für Cacau aufgelegt. "Helmut" wurde aber hart bedrängt und beförderte das Sportgerät über Drobnys Tor.
Der HSV wirkte dennoch gefährlicher, zumal Töre und Diekmeier auf den Flügeln viel Druck ins Spiel der Gäste brachten. Ein Tor wöllte den Norddeutschen dabei nicht gelingen. Guerrero hatte in der 18. Minute die beste Chance, kam aber nicht richtig an eine Flanke von Diekmeier, die Ulreich noch leicht abgefälscht hatte, heran.
Das Tor fiel jedoch auf der anderen Seite. Rincon hatte im Mittelfeld den Ball an Molinaro verloren und dieser leitete sofort den Gegenangriff ein. Die Flanke des Italieners wurde von Bruma vor dem Strafraum unterschätzt, so dass der HSV-Verteidiger ins Leere grätschte. Hinter ihm stand dadurch Cacau völlig offen, fackelte nicht lange und versenkte das Leder unhaltbar im Hamburger Tor (23.).
Der Führungstreffer zeigte auf beiden Seiten Wirkung. Der HSV wirkte angeschlagen. Der Angriffsschwung der Hamburger aus der Anfangsviertelstunde war Geschichte. Dagegen hatten die Hausherren endgültig das Kommando auf dem Platz übernommen. Einzig echte Torchancen für die Schwaben hatten Seltenheitswert. Distanzschüsse von Boka (29.) und Molinaro (33.) sowie ein Versuch von Cacau aus gut 35 Metern (44.) blieben die einzigen Bedrohungen für Drobny vor der Pause. Allerdings war Ulreich im VfB-Tor bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Gagelmann nahezu beschäftigungslos.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs stärkte Thorsten Fink die Offensive der Hamburger. Mit Petric für Jansen kam ein zweiter Stürmer zum Einsatz. Eine Maßnahme, die schnell Wirkung zeigen sollte.
Der HSV entwickelte mehr Druck auf die VfB-Abwehr. Prompt stellte sich eine erste Mögluichkeit ein, doch Ilicevic verzog vom linken Strafraumeck deutlich (50.). Die nächste Szene der Norddeutschen sollte schon den Ausgleich bringen. Petric schickte Guerrero mit einem Steilpass in den VfB-Strafraum. Der Peruaner wollte zurück zu Petric quer legen. Kvist versuchte mit einer Grätsche zu klären und beförderte dabei den Ball ins eigene Netz (54.).
Damit waren auf beiden Seiten die taktischen Korsettstangen gefallen. Das Spiel bot nun Torchancen fast im Minutentakt. Gentner scheiterte aus der Distanz (57.) für Stuttgart aber genauso wie Diekmeier (60.) für den HSV.
Wenig später gab es wieder Grund zum Jubeln in der Mercedes Benz Arena. Kuzmanovic spielte in der 62. Minute den öffnenden Pass auf die linke Seite. Dort war Molinaro mit viel Platz gesegnet und servierte das Sportgerät ideal auf den Fuß von Cacau, der das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drückte.
Die Gäste ließen aber trotz des erneuten Rückstands nicht die Köpfe hängen, sondern intensivierten ihre Angriffsbemühungen noch einmal. Doch damit begann auch die große Zeit von VfB-Torwart Ulreich. Der Keeper der Schwaben entwickelte sich zum Albtraum für die Hamburger. Gegen Tesche (71.) und Guerrero (75.) rettete er in höchster Not in eins zu eins Situationen. Dazu entschärfte er in der 79. Minute mit einem unglaublichen Reflex einen Flugkopfball von Petric.
Die Schwaben versteckten sich aber nicht in der Defensive, sondern suchten die Entscheidung. Dadurch wogte das Spiel hin und her. Der eingewechselte Schieber hatte in der 82. Minute das 3:1 auf dem Kopf, beförderte das Sportgerät aber am Tor vorbei.
In der Schlussphase warfen die Gäste noch einmal alles nach vorne, doch der tiefe Boden hatte merklich Kraft gekostet. Den Aktionen fehlte zum Spielende hin die nötige Präzision. Es reichte nicht mehr für ein weiteres Tor. Damit zog der VfB ins Viertelfinale ein.
Für den VfB Stuttgart beginnt die Rückrunde am Samstag, 21. Januar (15.30 Uhr) bei Schalke 04. Der HSV spielt am Sonntag, 22. Januar (15.30 Uhr) gegen Dortmund. Die nächste DFB-Pokalrunde findet am 7./8. Februar statt.