Hansas Trainer Karsten Baumann veränderte seine Elf im Vergleich zum 1:1 gegen den Chemnitzer FC auf einer Position: Ahlschwede rückte für den verletzten Gröger in die Startelf. FCK-Coach Kosta Runjaic nahm hingegen drei Wechsel im Vergleich zum 0:0 gegen Eintracht Braunschweig vor: Jenssen, Karl und Zimmer nahmen auf der Bank Platz, Mockenhaupt, Ziegler und Thommy begannen stattdessen.
Bickel frech an die Latte
Vom Anstoß weg ging es temporeich und umkämpft zur Sache, Löwe sah schon nach zwei Minuten Gelb und stand so stellvertretend für eine von vielen Fouls unterbrochene Begegnung, die anfänglich von Standards dominiert war. Eine freche direkt aufs Tor gezogene Ecke von Bickel landete auf der Latte (8.). Das war der Startschuss für einen Sturmlauf, denn nun riss der FC Hansa die Partie eindrucksvoll an sich, spielte sich zwischenzeitlich in einen Rausch und sorgte dafür, dass FCK-Keeper Müller mehrfach eingreifen musste.
Müller im Mittelpunkt - Rostock wie aufgezogen
Versuche von Gardawski (13.), Perstaller (16.) und ein abermals tückischer Schuss von Bickel (21.) entschärfte der Schlussmann allesamt. Die Pfälzer taumelten und bekamen keinen Zugriff auf giftig anlaufende Hansestädter. Perstaller hätte seine Farben belohnen können, setzte seinen Kopfball nach Freistoßflanke aber knapp drüber (26.). Bickel per Volley nach kreativem Freistoß sendete den nächsten Warnschuss gen Tor (35.).
Schuhen rettet gegen Thommy
DFB-Pokal, 1.Runde Sonntagsspiele
Die Rostocker verpassten es so, sich für ihre starke Darbietung zu belohnen, was sich um ein Haar gerecht hätte: Halfar schnippelte einen perfekten Pass durch die Schnittstelle in den Strafraum auf Thommy, der das kurze Eck anvisierte, aber an einer starken Fußparade von Schuhen scheiterte (39.). So ging es torlos in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel agierte der FCK wacher, während Rostocks Schwung erstmal gebremst war. Erst ab der 60. Minute legten die Hausherren wieder einen Zahn zu. Müller rettete erst aufmerksam gegen Perstaller, ehe Gardawski den Nachschuss aus spitzem Winkel drüber schoss (63.). Dann wäre der ehemalige Duisburger frei durch gewesen, allerdings wähnte ihn das Schiedsrichter-Gespann hauchzart im Abseits. Eine Millimeter-Entscheidung (65.).
Gottschling vergibt den Hochkaräter
Przybylko testete Schuhen mit einem Schuss aus spitzem Winkel (77.), dann bot sich dem FCH die Riesenchance auf die Führung: Der eingewechselte Gottschling wurde auf die Reise geschickt, schob das Leder frei vor Müller aber am Gehäuse vorbei (79.). Es sollte die letzte Chance in der regulären Spielzeit bleiben - Verlängerung war also die Folge.
Müller rettet FCK ins Elfmeterschießen
In dieser gab es bis auf die Einwechslung des ehemaligen Kaiserslauterers Ziemer kaum nennenswerte Aktionen, doch diese hätte sich um ein Haar gelohnt. Denn der Angreifer spielte einen starken Pass zu Bickel, dessen Flachschuss Müller aber stark mit dem Fuß parierte (115.). Zwei Zeigerumdrehungen später vereitelte der FCK-Schlussmann einen Versuch von Jänicke (117.).
Ausgerechnet Ziemer wird zur tragischen Figur
Die Konsequenz: Elfmeterschießen. Und in dieser wurde ausgerechnet Ziemer zur tragischen Figur, den er verschoss seinen Elfmeter als Einziger. Ansonsten wurden alle Schüsse gegen zuvor so starke Torhüter mühelos verwandelt. Den letzten der Roten Teufel setzte Karl in die Maschen und besiegelte so das durchaus glückliche Weiterkommen des Zweitligisten.
Für Hansa Rostock geht es am Samstag um 14 Uhr gegen Fortuna Köln weiter. Der 1. FC Kaiserslautern trifft am Sonntag, 16. August (13.30 Uhr) auf den 1. FC Union Berlin.