KSV-Cheftrainer Karsten Neitzel vertraute derselben Anfangself, die den Halleschen FC am Wochenende mit 2:0 besiegte. VfB-Coach Alexander Zorniger, der sein neues Team zum ersten Pflichtspiel coachte, musste in Kiel auf Dié (Muskelfaserriss im Hüftbereich) und Harnik (Infekt) verzichten. Gruezo rückte dafür auf die Sechs, Werner in den Sturm. Hlousek kam wie zuletzt auch wieder in der Innenverteidigung zum Einsatz.
Der umgeschulte Tscheche musste auch prompt mit ansehen, wie die Störche von Anpfiff weg mutig agierten und sich nicht versteckten. Durch Zweikampfstärke und Giftigkeit gestalteten die Kieler das Geschehen gegen den Favoriten aus der Bundesliga ausgeglichen, ohne dass ein Team eine Überlegenheit an den Tag legen konnte. Den ersten nennenswerten Abschluss gab Didavi ab, Torwart Jakusch wehrte den Schuss zur Seite ab (20.). Auf der Gegenseite kam Heider aus wenigen Metern frei, aber mit zu viel Rückenlage, zum Kopfball, Tyton packte zu (23).
Tyton macht keine gute Figur - Didavi antwortet prompt
Der VfB tat sich weiterhin schwer gegen couragiert auftretende Kieler, die sich für ihre Aufmüpfigkeit mit dem Führungstor belohnten: Czichos tunnelte links am Strafraum Didavi und zog einfach mal flach aufs kurze Eck, Tyton sah nicht glücklich aus und ließ die Kugel passieren (37.). Doch die Schwaben antworteten postwendend: Ginczek legte auf den durchstartenden Didavi ab - Jakusch und Krause, der Werner wegblockte - waren sich offenbar nicht einig, sodass sich Didavi per lockerem Heber zum Ausgleich bedankte (41.).
Ginczek ist zur Stelle - Wahl zu ungenau
DFB-Pokal, 1. Runde Samstagsspiele
Auch nach dem Seitenwechsel tat sich die Zorniger-Elf anfänglich schwer Räume zu finden, doch nach 60. Minuten war es soweit: Kostic legte in der Luft mit der Hacke auf Werner ab, der auf Ginczek weiterleitete. Der netzte trocken von der Strafraumkante links unten ein (60.). Doch die Partie blieb auch nach dem 2:1 des Favoriten weiterhin umkämpft und ausgeglichen. Wirklich feldüberlegen waren die Schwaben auch mit der Führung im Rücken nicht - und hatten Glück, als Wahl nach einer Ecke aus wenigen Metern frei neben das Gehäuse köpfte (68.).
Czichos vergibt die Chance auf die Verlängerung
Da der VfB hinten nichts anbrennen ließ und Holstein wenig einfiel, plätscherte das Spiel weitgehend ereignislos dem Schlusspfiff entgegen. Die Schwaben verwalteten das knappe 2:1 und gingen keinesfalls auf die Vorentscheidung - und hatten fast mit dem Schlusspfiff eine ganze Menge Glück: Czichos kam nach einer Freistoßflanke am Fünfmeterraum völlig freistehend zum Kopfball, setzte den Ball aber neben das Gehäuse (90.+2).
So arbeiteten sich keineswegs überzeugende Stuttgarter im Pokal eine Runde weiter gegen tapfere Störche, die einen Zwei-Klassen-Unterschied zu keinem Zeitpunkt erahnen ließen. Die Auslosung zur 2. Runde findet am Freitagabend nach dem Bundesliga-Eröffnungsspiel statt.
Für den VfB Stuttgart geht die neue Bundesligasaison am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln los. Die Kieler empfangen am kommenden Wochenende in der 3. Liga am Samstag (14 Uhr) die zweite Mannschaft von Werder Bremen.