Ismail Atalan, Trainer der Sportfreunde Lotte, sah nach dem 2:0-Auftaktsieg in der Regionalliga gegen die U 23 von Schalke 04 keinen Handlungsbedarf. In seiner Anfangself standen auch die beiden Ex-Leverkusener Fernandez und Nauber.
Bayer-Coach Roger Schmidt vertraute einem Mix aus bewährtem Personal aus der vergangenen Saison und drei Neuzugängen: In der Innenverteidigung startete Tah, Kramer besetzte das defensive Mittelfeld und Mehmedi ging als hängende Spitze ins Spiel. Nicht dabei sein konnten die schwerer Verletzten Toprak (Sehnenriss) und Jedvaj (Einblutung), außerdem fehlten Boenisch (Erkältung) und Son (Rotsperre).
Lotte hält erst dagegen, wird dann aber überrollt
"Wir haben nichts zu verlieren. Wir werden sicher nicht blindlings nach vorne rennen, aber wir wollen schon versuchen, Bayer so früh wie möglich zu attackieren", hatte Atalan vorgegeben. Zwar brauchten die Lotter etwa 15 Minuten, um den Respekt vor dem Bundesligisten abzulegen, doch insgesamt zeigten sie sich körperbetont und konnten in den Zweikämpfen Paroli bieten.
Die ballsicheren und technisch starken Leverkusener waren hinten gut sortiert und strahlten auch noch vorne Überlegenheit aus, die sich im Ballbesitz widerspiegelte. Eine feine Ballstafette brachte dann den Durchbruch: Calhanoglu eröffnete mit einem Pass auf die linke Seite zu Mehmedi, der mit mächtig Dampf nach vorne zog und genau im richtigen Moment den mitgelaufenen Wendell bediente. Der Schuss des Brasilianers landete nach einem kurzen Kontakt mit Keeper Fernandez bei Kießling, der nur noch seinen linken Fuß hinhalten musste (15.).
DFB-Pokal, 1. Runde Samstagsspiele
Viele Gelbe Karten und der erste Test für Leno
Daraufhin wurde die Partie hektischer und auch ruppiger. Referee Martin Thomsen zückte insgesamt fünfmal die Gelbe Karte, viermal waren davon die Gastgeber betroffen, die in der ersten Halbzeit nur zu einem Torabschluss kamen: Ein direkter Freistoß von Langlitz aus etwa 30 Metern zwang Leno in die Knie, der Keeper packte das Leder aber ohne größere Probleme (30.).
Die Gastgeber starteten selbstbewusst und mit viel Tempo in den zweiten Durchgang. Doch Leverkusen brachte schnell wieder Ruhe in die Partie und baute die Führung in der 55. Minute aus. Der auffällige Kießling verlängerte einen langen Abstoß von Leno mit dem Kopf zu Mehmedi. Torhüter Fernandez eilte aus seinem Tor heraus und traf den Leverkusener - Elfmeter (55.). Calhanoglu trat an und versenkte das Leder ganz sicher im linken unteren Eck.
Zwei Großchancen und die Entscheidung
Leverkusens Hakan Calhanoglu (re.) bejubelte zusammen mit Stefan Kießling sein Tor. picture alliance
Es folgte eine Riesenchance für Bayer: Nach einer Bellarabi-Flanke platzierte Kießling seinen Flugkopfball hauchdünn am rechten Pfosten (62.) vorbei. Und auf der anderen Seite war es auch richtig knapp: Erst scheiterte Rosinger an Leno, der den Ball nicht sichern konnte, dann wurde Dej von Hilbert unsauber gestoppt. Ein Elfmeter wäre in dieser Situation möglich gewesen (66.).
Den Schlusspunkt setzte in der 76. Minute Bender durch einen verwandelten Strafstoß. Gorschlüter hatte den eingewechselten Kruse im Strafraum zu Fall gebracht und sah für die Notbremse zusätzlich die Rote Karte. Bis zum Schlusspfiff blieb es beim 3:0, mit dem die Werkself sicher in die zweite Pokalrunde einzog.
Die Sportfreunde aus Lotte können aus dem engagierten Auftritt Mut schöpfen für das kommende Regionalliga-Spiel gegen den FC Kray am kommenden Samstag (14 Uhr). Ebenfalls am Samstag (15.30 Uhr) startet für Bayer Leverkusen die neue Bundesligasaison mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim.