Paderborns Trainer Steffen Baumgart nahm gegenüber dem 2:0-Erfolg über Jahn Regensburg drei Änderungen vor und erteilte Ratajczak, Hünemeier und Zolinski das Startelfmandat. Zingerle, Schonlau und Schwede nahmen dafür auf der Ersatzbank Platz.
Ingolstadts Coach Stefan Leitl baute seine Startelf im Vergleich zum 1:1 zuhause gegen Greuther Fürth ebenfalls auf drei Positionen um: Krauße (Debüt), Diawusie (Startelf-Debüt) und Kutschke ersetzten Kerschbaumer (Bank), Pledl und Lezcano (Bank).
Im zweiten reinen Zweitliga-Duell der ersten Pokalrunde waren sich beide Mannschaften von Anfang an ebenbürtig. Beide Teams verfolgten den Plan, den Gegner durch sehr frühes Pressing zu Fehlern im Aufbauspiel zu zwingen. Beide Abwehrreihen taten ihren Kontrahenten jedoch nicht den Gefallen, hektisch zu werden, sodass Torchancen lange Zeit Mangelware waren.
Erste Offensivbemühungen wurden ab der 23. Minute erkennbar, Gjasula (23.), Zolinski (25.) und Antwi-Adjej (27.) sorgten bei ihren Abschlussversuchen jedoch noch nicht für Torgefahr. Doch das sollte sich ändern: Als hätte es von Trainer Baumgart das Kommando gegeben, erst in der Schlussviertelstunde aufzudrehen, spielte der SCP fortan groß auf. Den ersten Hochkaräter durch Antwi-Adjej entschärfte Knaller allerdings (29.).
DFB-Pokal, 1. Runde
Doppelpacker Hünemeier
Kutschke prüfte im Gegenzug Ratajczak (30.), doch dann waren nur noch die Ostwestfalen am Drücker: Als Antwi-Adjej sich den Ball auf links zurechtlegte und Hünemeier am zweiten Pfosten bediente, fackelte der Innenverteidiger nicht lange und erzielte per abgefälschtem Volleyschuss die Führung (34.). Paderborn ließ nicht locker und hätte bei einer Dreifachchance den zweiten Treffer nachlegen müssen, doch Michel und Tekpetey brachten den Ball aus kürzester Distanz nicht über die Torlinie (38.). Als kurz darauf Hünemeier am höchsten sprang und Klements Flanke aus kurzer Distanz zum 2:0 unter die Latte wuchtete, schien die Partie bereits vorentschieden (44.).
Dieser Eindruck blieb auch nach dem Seitenwechsel vorerst bestehen. Paderborn dachte gar nicht dran, den Fuß vom Gas zu nehmen und agierte mit der gleichen Galligkeit und Entschlossenheit. Auch der Doppelwechsel von Leitl zur Halbzeitpause (Kerschbaumer und Leipertz für Krauße und Röcher) brachten den Offensivmotor der Gäste nicht zum Laufen. Paderborn hätte den Sack zumachen müssen, ließ bei den Chancen von Michel (57.) und Zolinski (73.) jedoch die Tür für den FCI einen Spalt weit offen.
Kittel haucht dem FCI Leben ein
Und die wusste Kittel zu durchschreiten: Sein Freistoß aus etwa 25 Metern schlug im Winkel des Torwartecks ein, Ratajczak hatte mit einem Versuch über die Mauer gerechnet (76.). Ingolstadt war zurück in der Partie. Nichts hatte darauf hingedeutet, doch jetzt musste Paderborn doch noch einmal zittern. Die Köpfe der Schanzer gingen schlagartig nach oben, Paderborn leistete sich eine weitere Unsicherheit - doch Leipertz schloss die Chance auf den Ausgleich zu überhastet ab (90.+4). Somit war es überstanden aus Sicht des SCP.
Wie schon im Achtelfinale der letztjährigen Pokal-Saison scheiterte Ingolstadt an Paderborn, diesmal avancierte Hünemeier zum entscheidenden Mann. In der 2. Liga sind beide Teams am kommenden Samstag um 13 Uhr wieder gefordert. Paderborn gastiert dann in Fürth, Ingolstadt reist nach Magdeburg.