RWE-Coach Christian Neidhart wechselte nach der ersten Pflichtspielniederlage gegen Düsseldorf II (0:3) nach zuvor 27 ungeschlagenen Partien auf drei Positionen: Herzenbruch, Hildebrandt und Kefkir spielten für Behounek, Dorow und Harenbrock.
Bei den Gästen aus Kiel nahm Trainer Ole Werner gegenüber dem 1:0-Erfolg gegen Erzgebirge Aue zwei Veränderungen vor: Porath und Serra ersetzten Reese und Hauptmann. Der vielseitig einsetzbare Lee agierte durch Serras Hereinnahme eine Reihe weiter hinten als noch gegen Aue.
Mutige Essener
In das selbst als "Bonusspiel" ausgerufene Pokalviertelfinale startete Regionalligist Essen ohne Angst und stattdessen mit jeder Menge Schwung. Die Neidhart-Elf hatte anfangs gar spielerische Vorteile und kam nach Standardsituationen auch zu ersten Abschlüssen. Die beste Möglichkeit hatte Heber per Kopfball aus sechs Metern, Gelios parierte (10.)
Die von Kiel-Trainer Werner geforderten Attribute Wucht, Tiefe und Umschaltspiel fanden noch nicht statt. Und trotzdem ging der Favorit Mitte des ersten Durchgangs in Führung. Grote grätschte ungeschickt in Porath und verursachte einen fragwürdigen Strafstoß, den der VAR Robert Hartmann überprüfte, aber für gültig befand - eine Fehlentscheidung. Elfmeterspezialist Mühling verwandelte sicher (26.).
Essen hadert mit Elfmeter und kassiert zweiten Gegentreffer
Nur zwei Minuten später erhöhte der Zweitligist aus Norddeutschland: Bartels legte einen weiten Schlag per Kopf zu Serra, der aus kurzer Distanz Davari zum 2:0 überwand (28.). Fortan spielte Kiel seine technischen Vorteile deutlich besser aus, hatte auch mehr Ballbesitz als die Hausherren, die aber dennoch vor der Pause hätten zurückschlagen können: Kirkeskov grätschte in der Nachspielzeit Kehl-Gomez' Schuss noch rechtzeitig ab (45. +3).
DFB-Pokal, Viertelfinale
Der Viertligist hatte ob des Rückstandes die Köpfe noch nicht in den Sand gesteckt und spielte weiterhin munter mit. Allerdings verteidigte Kiel rund um den eigenen Strafraum weiterhin souverän und ließ nur wenig anbrennen. Auf der anderen Seite bekamen die Störche nun mehr Räume angeboten, konnten daraus aber kein Kapital schlagen.
Essener Chancenplus, aber Gelios nicht zu bezwingen
Erst in der Schlussphase, als Essen bereits alle fünf Wechsel vollzogen hatte und Neidhart alles auf eine Karte setzte, kam der Regionalligist zu Abschlüssen: Zunächst prüfte der eingewechselte Endres Gelios aus der Distanz. Kiels Keeper hatte Probleme, die Kugel festzuhalten, setzte aber vor dem ebenfalls eingewechselten Platzek nach (80.). Wenige Momente später griff der Grieche bei den Weitschüssen von Harenbrock und Backszat (82.) wieder sicher zu (84.). Nach einer Ecke rutschte dann auch noch Kehl-Gomez an einem Heber-Kopfball knapp vorbei (86.).
Kiel wiederum nutzte in der letzten Minute einen Konter zum 3:0-Endstand: Der eingewechselte Mees hatte Glück, dass sein Schuss abgefälscht wurde und an Davari vorbei ins Netz kullerte (90.).
Rot-Weiss Essen empfängt am Sonntag (14 Uhr) Fortuna Köln. Holstein Kiel gastiert am Montag (20.30 Uhr) beim HSV, um am Ziel Aufsteig weiter zu feilen.