Fürstenwaldes Coach Matthias Maucksch, der als Spieler von 1995 bis 1997 für Wolfsburg aufgelaufen war, wechselte im Vergleich zum 2:3 in der Regionalliga gegen den Chemnitzer FC auf einer Position: Links verteidigte Michel anstelle von Komnos.
Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner musste aufgrund einiger Ausfälle in der Defensive ein wenig improvisieren: Rechts verteidigte nach der Verletzung von Mbabu der fachfremde Klaus, links spielte Otavio anstelle von Roussillon (Rückenprobleme), zwischen den Pfosten stand statt Casteels (Platzwunde an der Lippe) Ersatzkeeper Pervan. In Lacroix bekam auch ein Neuzugang das Vertrauen.
Neuzugang Lacroix ungestüm - Fürstenwalde geht in Führung
Bereits früh in der Partie hätte der große Favorit in Führung gehen müssen, Joao Victor schlug nach einer Gerhardt-Hereingabe vor dem leeren Tor aber über den Ball (5.). Stattdessen führte plötzlich der Underdog: Lacroix ging an der Strafraumgrenze ungestüm gegen Shoshi zu Werke, Geurts verwandelte den fälligen Strafstoß präzise zum 1:0 für den Regionalligisten (9.).
In der Folge hatte Fürstenwalde allerdings großes Glück, dass die drückend überlegenen Wolfsburger fast schon im Minutentakt Hundertprozenter ausließen: Steffen legte sich völlig frei vor Richter den Ball zu weit vor (13.), Gerhardt setzte den Ball trotz freier Schussbahn ans Lattenkreuz (18.), Joao Victor und Weghorst versiebten komplett alleine eine Zwei-gegen-eins-Situation gegen Keeper Richter (21.).
Joao Victor beendet den Chancenwucher
Fast schon bezeichnend war es da, dass der Wolfsburger Treppenwitz erst durch einen Nachschuss beendet wurde: Arnold scheiterte zunächst in bester Position noch an Richter, doch Joao Victor stocherte die Kugel im Nachsetzen in die Maschen (23.). Fürstenwalde hatte weiterhin große Probleme, gewährte dem Bundesligisten viele Räume, Otavio scheiterte an Richter (26.). Der Druck der Wolfsburger war viel zu hoch für die Brandenburger, der Führungstreffer nur eine Frage der Zeit: Mehmedis leicht abgefälschte Hereingabe landete im Fünfmeterraum bei Joao Victor, der den Ball vor dem leeren Tor diesmal auch traf - Doppelpack, 2:1 für den Favoriten (29.).
Erst nach einer weiteren Großchance für Weghorst, der Richter anschoss, anstatt zwei besser postierte Mitspieler einzusetzen (31.), bekam Fürstenwalde Zugriff auf die Zweikämpfe und kam ohne weiteren Schaden in die Halbzeit.
DFB-Pokal - der Samstag
Gerhardt trifft hinein in Fürstenwaldes beste Phase
Maucksch tauschte zur Pause seine komplette rechte Seite aus, für Wunderlich und Kanther kamen Martynets und Hempel. An den Kräfteverhältnissen änderte sich allerdings wenig, Gerhardt scheiterte nach einer feinen Eckenvariante volley an Richter (51.), Steffens Lupfer flog rechts vorbei (56.). Quasi aus dem Nichts kam Fürstenwalde aber zu zwei vorzeigbaren Möglichkeiten, jeweils wurde Shoshi in letzer Sekunde noch geblockt (57., 58.).
Hinein in die erste kleine Drangphase des etwas mutiger werdenden Underdogs schlug dann aber Wolfsburg zu: Otavio zog von links in die Mitte und spielte einen klasse Steckpass auf Gerhardt, der daraufhin freie Bahn hatte und letztlich mit etwas Glück durch die Beine von Richter zum 3:1 für den Favoriten (60.) traf.
Guilavogui köpft ein - Bialek setzt symbolträchtigen Schlusspunkt
Fürstenwalde gab sich allerdings noch nicht geschlagen und schnupperte nach einem weiteren Aussetzer von Lacroix noch einmal am Anschlusstreffer, Geurts traf allerdings nur die Latte (70.). Allerdings hatte auch Wolfsburg weiterhin gute Chancen: Sowohl Joao Victor (71.) als auch der eingewechselte Neuzugang Bialek (77.) scheiterten freistehend am stark aufgelegten Richter. Nach der auf Bialeks Chance folgenden Ecke war Fürstenwaldes Schlussmann dann aber doch noch einmal geschlagen, Guilavogui verlängerte Gerhardts Hereingabe mustergültig ins lange Eck (77.).
Die Partie war damit endgültig gelaufen, Wolfsburg hätte das Ergebnis in den Schlussminuten auch noch höher gestalten können bis müssen: Ginczek scheiterte an Richter (83.) und köpfte eine Gerhardt-Flanke an die Latte (90.+1) - doch die symbolträchtigste Szene für die Wolfsburger Chancenverwertung gehörte Neuzugang Bialek: Nach feinem Zusammenspiel mit Ginczek schob der junge Pole den Ball am leeren Tor vorbei (87.).
Union Fürstenwalde bleibt die Pokalstimmung trotz des Ausscheidens noch etwas erhalten: Der Regionalligist ist direkt am Mittwoch um 18.30 Uhr im Brandenburger Landespokal bei Optik Rathenow zu Gast. Auch Wolfsburg darf unter der Woche nochmal ran. Die Wölfe reisen zum Europa-League-Qualifikationsspiel am Donnerstag um 20 Uhr gegen FK Kukesi in die albanische Hauptstadt Tirana.