Dynamos Coach Stefan Böger reagierte auf das
1:1 beim Halleschen FC
mit einem Wechsel: Angreifer Comvalius rückte für den gesperrten Hefele (Gelb-Rot) in die Anfangself, was letztlich mehr Offensivpower bringen sollte. Ein verständlicher Schritt, schließlich hatten die Chemnitzer bis dato die mit Abstand beste Abwehr der Liga gestellt (fünf Gegentore).
CFC-Trainer Karsten Heine tat es seinem Gegenüber nach dem
0:1 gegen Energie Cottbus
gleich, tauschte lediglich Garbuschewski für Kehl-Gomez (Bank).
Eilers hat Pech
Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Klubs aus Sachsen war am 20. August 2012 in der 1. Runde des DFB-Pokals über die Bühne gegangen. Der damalige Zweitligist aus Dresden hatte sich an der Gellertstraße mit 3:0 durchgesetzt. In der 3. Liga standen sich die beiden Mannschaften an diesem Tag dagegen das erste Mal gegenüber - doch wieder waren zunächst die Dresdner das dominante Team: Mit hohem Offensivpressing drückte die Böger-Elf den Gast hinten rein, erspielte sich erste Torannäherungen. Die beste verzeichnete Torjäger Eilers, der beinahe seinen neunten Saisontreffer erzielte, letztlich aber am Pfosten scheiterte (4.). Schnell verflachte das Geschehen in der Folge, wenige Torannäherungen reihten sich an viel Mittelfeldgeplänkel inklusive einiger kleinerer Fouls und zahlreicher Fehlpässe.
Erst gegen Ende des ersten Durchgangs kam noch einmal etwas Schwung ins Spiel: Comvalius arbeitete sich Richtung Grundlinie durch und spielte einen gefährlichen Querpass von links ins Zentrum. Zuerst konnte Torwart Pentke per Fußparade klären, den Nachschuss brachte Tekerci nicht aufs Tor (38.). Auf Seiten der Gäste scheiterten Ofosu und Garbuschewski mit ordentlichen Distanzschüssen - gerade letzterer schnellte knapp am linken Pfosten vorbei, auch wenn Torhüter Kirsten bereitstand (37. und 40.).
Der 12. Spieltag
Comvalius trifft und fliegt
Der zweite Durchgang startete ebenfalls überschaubar. Neben dem altbekannten Ballgeschiebe im Mittelfeld wurde das Derby etwas härter - Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus regelte das aber des Öfteren ruhig und besonnen mit Worten. Bis zur ersten Chance dauerte es bis in Minute 60, als CFC-Torjäger Fink volley von der Strafraumkante abschloss - Kirsten parierte sicher. Es folgte eine gute Kopfball-Gelegenheit für Poggenberg nach einer Ecke (drüber, 63.) und auf der anderen Seite ein spitzwinkliger Knaller von Eilers, der von Torhüter Pentke per Fußparade entschärft wurde (66.).
Es lag ein Tor in der Luft, zumal sich beide Klubs nun vermehrt ins Risiko wagten. Und es sollte am Ende tatsächlich noch eines fallen - zugunsten der Hausherren: Nach einer Flanke von links eilte Pentke unnötig aus dem eigenen Tor in Richtung Strafraumkante. Dort stieg Comvalius hoch und nickte vor dem Schlussmann mit Hilfe der Querlatte zum 1:0 ein (86.). Ein klarer Torwartfehler. Weil der Torschütze danach sein Trikot auszog und auf den Fanzaun kletterte, hagelte es Gelb-Rot für den Stürmer obendrein. Der Dreier aber blieb im Dresdner Land, auch weil Endres kurz vor Schluss noch an SGD-Keeper Kirsten scheiterte (90.+2), die alleinige Tabellenführung gab es darüber hinaus serviert.
Am Samstag (14 Uhr) reist Dynamo Dresden zum Mitabsteiger nach Bielefeld, bestreitet dort das nächste Topspiel in Liga drei. Der Chemnitzer FC empfängt zeitgleich zu Hause die Preußen aus Münster.