Dresdens Trainer Peter Nemeth wartete im Vergleich zum 0:1 in Mainz mit zwei Startelf-Änderungen auf: Erdmann, der seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hatte, begann anstelle von Hefele (10. Gelbe Karte) im Abwehrzentrum. Im Offensivbereich durfte Stefaniak ran, für Comvalius blieb so zunächst nur ein Bankplatz übrig. HFC-Coach Sven Köhler tauschte nach dem 3:1 gegen Cottbus einmal Personal: Brügmann verdrängte Ziebig aus der Anfangsformation.
Es war die SGD, die sich vor imposanter Heimkulisse als erstes Team zu Wort meldete: Ein Stefaniak-Schuss landete in den aufnahmebereiten Armen von Gästekeeper Lomb. Doch auch wenn sich Dynamo im Vorwärtsgang mühte, zeigte sich alsbald, dass die Hallenser an diesem Tag in der Offensive gefälliger, griffiger und strukturierter agieren sollten. Den ersten Nachweis dafür führte Bertram, der auf rechts den Turbo zündete, bis zur Torauslinie vordrang und den Ball überlegt auf Jansen zurücklegte. Dessen Schuss sauste an den Pfosten (14.).
Der HFC überzeugte auch danach im Spiel nach vorne. Unabhängig davon ging erst einmal Dresden in Front: Der quirlige Tekerci setzte sich am linken Strafraumrand mit Glück und Geschick durch und platzierte den Ball handlungsschnell in der linken Ecke (18.). Doch in einer Partie, die zwischenzeitlich ziemliche Längen hatte, antwortete Halle sechs Minuten später: Der aufgerückte Franke nutzte seine Kopfballstärke, um das Spielgerät nach einer Freistoßflanke ins Netz zu wuchten.
Und es kam noch schlimmer für die Hausherren: Bertram nahm nahe der Mittellinie vehement Anlauf, zog diagonal Richtung Strafraum und veredelte seinen furiosen Sprint, bei dem die Dresdner nur Begleitschutz leisteten, eiskalt mit dem Außenrist (37.).
Der 30. Spieltag
Nach Wiederbeginn waren die Dresdner nun gefordert. Doch Dynamo agierte wie über weite Strecken des ersten Durchgangs fahrig, oft sogar hilflos. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt nutzten dieses Manko, spielten selbst weiter unbekümmert nach vorne. So bekam der HFC auch Chancen, um aufzustocken: Wiegers klärte mit der Faust vor dem heranstürmenden Jansen (47.) und musste auch bei Bertrams Schuss in der 67. Minute ran. Zuvor - in der 52. Minute - war aber auch der SGD-Kepper machtlos: Furuholm nutzte eklatante Dresdener Abstimmungsprobleme, um die Kugel nach Bertrams Freistoßflanke unbedrängt ins Tor zu köpfen, 3:1 für die Gäste.
Auch wenn der Nemeth-Truppe nicht viel gelang, ab der 73. Minute war sie wieder dran. Dem 2:3 voraus gingen turbulente Szenen: Erst sauste ein Teixeira-Knaller an den linken Innenpfosten. Danach scheiterte Comvalius am glänzend parierenden Lomb, ehe Mouaya den nachsetzenden Eilers zu Fall brachte - Elfmeter! Der Gefoulte trat selbst an und markierte mit seinem 15. Saisontor den Anschlusstreffer.
Obwohl Dresden sich in der Schlussphase um den Ausgleich bemühte, wollte den Elbstädtern nicht mehr viel gelingen. Vielmehr hatte HFC-Kapitän Kruse, dessen Kopfball Wiegers sehenswert entschärfte (84.), sogar die Gelegenheit, die Dynamo-Tristesse noch größer zu machen.
Nach der Länderspielpause begegnet die SG Dynamo Dresden am Samstag des ersten April-Wochenendes dem Chemnitzer FC in einem innersächsischen Direktvergleich auswärts an der Gellerstraße (14 Uhr). Der Hallesche FC hat zeitgleich Preußen Münster zu Gast.