Eintracht-Trainer Niko Kovac hatte nach der 0:1-Niederlage beim FC Bayern München drei Neue an Bord: Für Oczipka sowie Huszti (Oberschenkelprobleme) und Seferovic kamen Stendera, Kittel und Castaignos zum Zug.
Auch Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann rotierte gegenüber dem 1:1 gegen den 1. FC Köln dreimal: Schär, Ochs und Vargas fanden für Bicakcic, Amiri und Uth den Weg in die Startelf.
Die TSG überstand Frankfurts wuchtige Angriffswellen in den Anfangsminuten genau wie die ersten Chancen durch Castaignos Kopfball (9.) und Abrahams Freistoß aus aussichtsreicher Position (14.). Zwischenzeitlich meldete sich 1899 mit Kramarics Fernschuss im Spiel an (12.).
Dieses war wie erwartet intensiv, präsentierte viele Zweikämpfe vor allem im Mittelfeld und hatte seltene spielerische Momente, weil beide Teams in Nähe des ballführenden Akteurs sofort Überzahl schafften - so gelang es keinem der Kontrahenten, sich strukturiert an und in den gegnerischen Strafraum zu kombinieren.
Doppelchance Kramaric - Doppelparade Hradecky
Zwingende Möglichkeiten blieben zunächst Mangelware, die beste hatte für aktivere Frankfurter Kittel, dessen Schuss aus elf Metern Schär im letzten Moment noch zur Ecke abfälschte (28.). 1899 legte sein Hauptaugenmerk auf die Defensive, zeigte nach über einer halben Stunde erstmals zielgerichtetes und gefährliches Umschaltspiel: Nach Kaderabeks Flanke hatte Kramaric die Doppelchance, doch Hradecky zeigte sich bei Volleyabnahme und Nachschuss als Meister seines Fachs (34.).
Auch Baumann auf dem Posten
Die Partie blieb umkämpft, die Einstellung stimmte auf beiden Seiten. Etwas mehr Risiko und das Lösen von strikten taktischen Fesseln führte in der Folge zu etwas mehr Raum bei den jeweiligen Angriffsbemühungen, was sich vor allem die Gastgeber zunutze machten. Aber Ben-Hatira scheiterte bei einem Konter von halblinks bei der letzten Gelegenheit vor dem Wechsel an Baumann (39.).
Der 29. Spieltag
Bei den Kraichgauern kam mit Wiederanpfiff Uth für Vargas zum Zug. Das Bild auf dem Rasen ähnelte dem des ersten Durchgangs, die SGE blieb überlegen. Aus dem Spiel heraus prallten die unermüdlichen Bemühungen der Hessen immer wieder an der Deckung ab, nach einer Ecke jedoch kam Zambrano der Führung ganz nah - aber Toljan rettete beim Kopfball des Ersatz-Kapitäns auf der Linie (53.).
Amiri schließt fulminantes Solo perfekt ab
Für den angeschlagenen Peruaner war das Spiel dann vorbei - Ayhan kam zu seinem zweiten Einsatz für Frankfurt (57.). Und auch die TSG tauschte noch einmal, Amiri kam für Ochs (61.). Zwei Personalwechsel mit Folgen, denn kurz darauf stand es 0:1: Amiri luchste Stendera den Ball in der eigenen Hälfte ab und jagte los Richtung Eintracht-Tor. Ayhan wich zurück, statt entschlossen zu attackieren, und der Youngster nutzte die Gunst der Stunde und traf aus 18 Metern flach ins linke Eck (64.).
Kittel zu unentschlossen
Wie reagierte die SGE? Mit einer guten Kopfballmöglichkeit für Kittel am rechten Fünfereck (66.) und danach mit wütenden Attacken. Allerdings suchte die Kovac-Elf in einer nun immer hektischer und giftiger werdenden Partie vergeblich nach dem Schlüssel, um den Abwehrriegel von 1899 zu knacken.
Auch der zweite Joker trifft
Trotz klarer Überlegenheit fehlte es an einer Idee, am Überraschungsmoment, um den Gegner ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Zwar gab es in der Endphase kaum noch Entlastung für die Gäste, aber Süle & Co. stemmten sich erfolgreich den Angriffsbemühungen der Eintracht entgegen. Den so wichtigen Dreier machte dann mit Uth der zweite Joker dingfest, als er nach Kramarics Vorbereitung und Hradeckys Patzer aus kürzester Distanz abstaubte (89.).
Die Eintracht gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Leverkusen. Zeitgleich empfängt 1899 die Berliner Hertha.