Liverpools Trainer Klopp gab nach der zweiwöchigen Länderspielpause in der Innenverteidigung erneut dem Ex-Schalker Matip den Vorzug vor Lovren. Vorne sollte es wieder einmal die Dreierreihe um Salah, Mané und Roberto Firmino richten.
Tottenhams Coach Mauricio Pochettino, der mit seiner Mannschaft aus den vergangenen vier Spielen nur einen Punkt geholt hatte, vertraute im Angriff neben Torjäger Kane auf Lucas Moura. Dem früheren Bundesliga-Legionär Son (HSV und Leverkusen) blieb nach anstrengender Länderspielreise nur ein Platz auf der Bank.
Robertson flankt, Roberto Firmino köpft ein
Die Reds waren nach dem 2:0-Sieg von Manchester City bei Fulham gefordert, allerdings begann die Partie schleppend. Beide Mannschaften leisteten sich viele Ballverluste, sodass sich zunächst eine zähe Angelegenheit entwickelte. Mit der ersten Chance ging Liverpool schließlich direkt in Führung. Robertson hatte auf der linken Seite viel Platz und fand mit seiner Hereingabe im Zentrum Roberto Firmino, der frei zum Kopfball kam und zum 1:0 für die Gastgeber einnickte (16.).
Premier League, 32. Spieltag
Der Treffer gab der Mannschaft von Klopp deutlich Auftrieb. Die Reds waren nun das spielbestimmende Team und zeigten mehr Zug zum Tor. Eine Ecke von Alexander-Arnold klatschte an den Außenpfosten (28.), ein Schlenzer von Mané segelte knapp am Kasten von Lloris vorbei (37.). Von Tottenham kam lange Zeit wenig. Erst gegen Ende der ersten Hälfte wagten sich die Londoner wieder mehr nach vorne. Die beste Chance vergab Alli, der den Ball nach einem Doppelpass mit Eriksen knapp über den Querbalken setzte (33.).
Tottenham wird stärker - Lucas Moura gleicht aus
Tottenham kam mit mehr Schwung aus der Halbzeit, die ersten Chancen nach dem Seitenwechsel hatte jedoch Liverpool. Sowohl der Kopfball von van Dijk (49.) als auch der von Roberto Firmino (54.) segelten jedoch knapp über den Kasten der Gäste. Auf der Gegenseite bot sich den Spurs eine Doppelchance. Zunächst scheiterte Kane an Alisson, beim Nachschuss von Eriksen blockte Robertson in höchster Not (56.).
Der Druck der Spurs wurde mit zunehmender Spieldauer immer größer - und schließlich belohnt. Kane führte einen Freistoß schnell aus, über Trippier und Eriksen landete der Ball im Strafraum bei Lucas Moura, der frei vor Alisson zum 1:1 vollendete (70.). Den Gästen wäre beinahe eine schnelle Antwort geglückt. Bei einem Schlenzer von Alexander-Arnold war Lloris jedoch auf dem Posten (76.), Roberto Firmino zeigte sich nach einer Ecke etwas überrascht und bekam nicht genug Druck hinter den Ball (79.).
Alderweireld trifft ins eigene Netz - Salah & Co. jubeln spät
Unglücksrabe: Tottenhams Toby Alderweireld trifft kurz vor Schluss ins eigene Tor. picture alliance
In der Schlussphase warf Liverpool noch einmal alles nach vorne - und lief so mehrmals ins offene Messer. Sowohl Sissiko als auch Alli zielten bei Kontern der Gäste jedoch zu ungenau. Stattdessen gelang den Reds auf der Gegenseite doch noch der späte Siegtreffer. Nach einer Ecke bekamen die Spurs den Ball nicht weg. Die Kugel flog noch einmal in den Strafraum, wo Lloris einen Kopfball von Salah gegen Alderweireld abwehrte - vom Belgier aus trudelte die Kugel zum 2:1 für Liverpool über die Linie (90.). Damit setzten sich die Reds wieder an die Tabellenspitze, allerdings hat die Mannschaft von Trainer Klopp ein Spiel mehr absolviert als ManCity, das jedoch am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen Cardiff wieder vorbeiziehen kann.
Für Liverpool geht es am Freitag (21 Uhr) bei Southampton weiter. Tottenham, das aus den jüngsten fünf Ligaspielen nur einen Punkt holte, empfängt am Dienstag (20.45 Uhr) Brighton and Hove.