Nach dem Aufschwung der jüngeren Vergangenheit vertraute United-Coach Ole Gunnar Solskjaer bereits im vierten Premier-League-Spiel in Folge auf die gleiche Startformation. Zuletzt war das bei United im Herbst 2006 der Fall gewesen. Damals war Solskjaer selbst noch als Profi für die Red Devils aktiv - kam allerdings bei keinem der vier Spiele zum Einsatz.
Villa hat die Chancen - doch United trifft nach schmeichelhaftem Pfiff
Die PS der vergangenen Wochen brachte sein Team zunächst allerdings überhaupt nicht auf die Straße, United startete schleppend - und das Kellerkind aus Birmingham verzeichnete die ersten beiden Großchancen der Partie: Grealish setzte eine Direktabnahme freistehend über den Kasten (18.), Trezeguet traf nach einem Pogba-Lapsus nur den Außenpfosten (25.).
Von United kam bis zu diesem Zeitpunkt offensiv kaum etwas - und so hatten die Red Devils gleich doppelt Glück, mit ihrer ersten Möglichkeit gleich in Führung zu gehen. Denn dem Treffer voraus ging ein äußerst strittiger Elfmeterpfiff: Bruno Fernandes drehte sich an der Strafraumgrenze und initiierte selbst den Kontakt mit Villa-Verteidiger Konsa. Schiedsrichter Moss zeigte dennoch auf den Punkt - und der vermeintlich Gefoulte verwandelte selbst zum schmeichelhaften 1:0 (27.).
United dreht auf - Greenwood macht's kompromisslos
Für die Gastgeber war das ein maximal bitterer Spielverlauf, für United der Auftakt zu einer nun deutlich dominanteren Spielanlage. Das Spiel kippte komplett in die andere Richtung, es spielte nun nur noch Manchester: Reina vereitelte mit einer starken Parade gegen Greenwood (37.), Bruno Fernandes köpfte nach einem herrlichen Spielzug knapp drüber (45.). Sekunden vor dem Pausenpfiff fiel aber doch noch der zweite United-Treffer: Martial leitete einen Konter mit einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte selbst ein, kam schließlich kurz vor dem Strafraum wieder in Ballbesitz, täuschte einen Schuss an und legte dann quer zu Greenwood, der die Kugel kompromisslos zum 2:0-Halbzeitstand in die Maschen donnerte (45.+5).
Nach fast 15 Monaten: Pogba trifft wieder in der Premier League
Auch nach dem Seitenwechsel lief die Partie vorwiegend in eine Richtung, Wan-Bissaka verpasste per Kopf aus kurzer Distanz nur um Zentimeter das frühe 0:3 (49.). Das war stattdessen Pogba vorbehalten, der eine flach ausgeführte Ecke von Bruno Fernandes vor dem Strafraum mit einem präzisen Schuss ins rechte Eck verwertete (58.). Für den Franzosen war es das erste Premier-League-Tor in dieser Saison, zuletzt hatte er im April 2019 getroffen.
Spätestens jetzt war die Partie endgültig gelaufen und United hätte das Ergebnis sogar noch höher gestalten können: Martial traf mit einem Schuss gleich zweimal Aluminium, sein Geschoss sprang vom Pfosten an die Unterkante der Latte und von dort wieder ins Spiel zurück (61.). In der Schlussphase ließ es Manchester gegen nun weitgehend harmlose Gastgeber etwas ruhiger angehen, einzig Rashford kam noch zu einer guten Möglichkeit, scheiterte aber an Reina (90.+2). Solskjaer wechselte einige seiner Leistungsträger frühzeitig aus und schonte für die kommende Aufgabe am kommenden Montag (21 Uhr) gegen Southampton.
Auch das 3:0 reichte zu einem Premier-League-Rekord: United ist das erste Team in der Geschichte der Liga (seit 1992), dass vier aufeinanderfolgende Spiele mit mindestens drei Toren Vorsprung gewinnt. Durch den Erfolg hat Manchester außerdem den fünften Platz, der bei einem Ausschluss von Stadtrivale City zur Champions-League-Teilnahme reicht, gefestigt und liegt nun sechs Punkte vor den Wolverhampton Wanderers (0:1 in Sheffield), Villas Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze beträgt nach dem Sieg des FC Watford am Dienstag bereits vier Punkte.