Nach dem 0:0 gegen Dänemark musste Italiens Coach Giovanni Trapattoni auf Totti verzichten, der nach seiner "Spuckaffäre" für drei Spiele gesperrt wurde. Vereinskamerad Cassano durfte für den Superstar des AS Rom von Anfang an ran. Mit Gattuso und Pirlo für C. Zanetti und Camoranesi nahm Trapattoni zwei weitere Änderungen vor. Schwedens Trainer-Gespann Tommy Söderberg und Lars Lagerbäck ersetzte nach dem 5:0 gegen Bulgarien den wegen Rippenverletzung fehlenden Lucic durch Wilhelmsson. Nilsson wurde dafür in die Abwehr zurückgezogen.
Der aktuelle Stand in der Gruppe C Stimmen zum Spiel
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
1:0 Cassano (37')
1:1 Ibrahimovic (85')
Isaksson - Nilsson, Mellberg, Jakobsson, Edman - Linderoth , Wilhelmsson , Ljungberg, Svensson - H. Larsson, Ibrahimovic
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Estadio do Dragao |
| Zuschauer | 44.927 |
Ohne großes Abtasten suchten beide Teams sofort den Weg nach vorne - nach einer knappen Viertelstunde lautete das Chancenverhältnis in einer schwungvollen und nahezu ausgeglichenen Auftaktphase 2:1 für Italien. Danach übernahm die technisch stärkere Trapattoni-Elf mehr und mehr das Zepter, drängte die Skandinavier immer weiter in deren Hälfte zurück. Der Ball lief gut durch die Reihen der Azzurri, Vieri (19.) und wenig später del Piero (20.) vergaben in jeweils aussichtsreicher Position. Von Schweden war im mittleren Abschnitt wenig zu sehen, das aufmerksame Mittelfeld um Gattuso und Pirlo konnte das gefährliche Konterspiel schon im Keim ersticken, zudem waren Ibrahimovic (gegen Nesta) und Larsson (gegen Cannavaro) meist zweiter Sieger. Nur ein Mal brannte es vor dem Tor von Buffon, als Panucci gegen Ljungberg im Strafraum tackelte und den Schweden zu Fall brachte (27.) - nicht elfmeterreif, entschied Schiedsrichter Meier. Auf der anderen Seite verhinderte Isaksson gegen del Pieros' Knaller einen Rückstand (29.), Vieri setzte seinen Kopfball einen Meter zu hoch an (33.). Totti-Vertreter Cassano war es dann schließlich vorbehalten, den hochverdienten Führungstreffer zu markieren: Nach Flanke von Panucci touchierte der Roma-Stürmer den Ball leicht mit dem Kopf und lenkte ihn unhaltbar für Isaksson ins linke Eck (37.). Cassano hatte kurz vor dem Pausenpfiff noch die Riesenchance zum 2:0, doch er köpfte Panuccis Flanke aus acht Metern in die Arme von Isaksson. Nach dem Wechsel wurden die Skandinavier offensiver, Chancen aber hatten zunächst die Italiener: Vieri verfehlte per Direktabnahme das Ziel nur knapp (49.), gegen del Pieros Heber von der Strafraumgrenze rettete Jakobsson kurz vor der Linie (58.). Immer wieder konnten sich die Azzurri mit geschickten Ballstaffetten aus der eigenen Abwehr befreien, die keine echten Gelegenheiten von Larsson & Co. zuließ. Zu sehr versuchten die Nordeuropäer durch die Mitte zum Erfolg zu kommen, und dort stand die Innenverteidigung mit Nesta und Cannavaro bombensicher. Zudem fehlte auf Seiten der Schweden im Mittelfeld ein Mann mit zündenden Ideen - auch der eingewechselte Källström konnte diese Rolle nicht ausfüllen. Die Schlussoffensive der Schweden, die am Ende mit fünf Stürmern alles versuchten, wurde durch die große Chance durch Jonson eingeleitet, der mit einem Schrägschuss am glänzend parierenden Buffon scheiterte (78.). Wenig später köpfte der gleiche Akteur Zentimeter über den Kasten (80.). Ein Traumtor von Jungstar Ibrahimovic, der den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend mit der Hacke aus fünf Metern in den linken Winkel zaubert, belohnt schließlich am Ende Schwedens große Moral (85.).
In einer Partie auf hohem Niveau trennten sich Italien und Schweden mit einem Remis. Nach der Führung versäumte es Italien, den Vorsprung auszubauen und musste kurz vor dem Ende den für Schweden etwas glücklichen Ausgleich hinnehmen. Nur mit einem Sieg gegen Bulgarien kann Italien, das auf den Gelb-gesperrten Cannavaro verzichten muss, den Einzug ins Viertelfinale schaffen. Schweden reicht dafür ein Unentschieden gegen Dänemark.