Norwegens Trainer Lars Lagerbäck tauschte nach dem 5:1-Erfolg in Nordirland am 7. September in der Nations League dreimal: Statt Hovland, Normann und Elyounoussi begannen Reginiussen, Berge und Ödegaard.
Ebenfalls drei Wechsel nahm Serbiens Coach Ljubisa Tumbakovic im Vergleich zum 0:0 gegen die Türkei vor rund einem Monat vor: Pavlovic, der verletzte Kostic (Innenbandanriss) sowie Radonjic wurden durch Stefan Mitrovic, Ristic und Djuricic ersetzt. Die Stars Milinkovic-Savic (Lazio) und Jovic (Real Madrid) saßen auf der Bank.
Mitrovic verpasst die Führung
Wer mit offensivfreudigen Norwegern gerechnet hatte, sah sich zunächst schwer getäuscht. Serbien bestimmte die erste Hälfte über weite Teile und bereitete den Skandinaviern vor allem in der Anfangsphase mit frühem Forechecking und schnellem, direkten Offensivspiel erhebliche Probleme. Berge, der sich in einen Lazovic-Schuss warf, verhinderte früh einen Rückstand für die Hausherren (6.). Die Serben blieben auch in der Folge das gefährlichere Team. Djuricic zwang Jarstein in der 17. Minute zum Eingreifen, Torjäger Aleksandar Mitrovic köpfte am Tor vorbei (25.). Nach einer halben Stunde führten die Serben zumindest nach Torschüssen mit 6:0.
Doch beinahe wäre Norwegen nach einer Standardsituation in der 33. Minute dennoch in Führung gegangen. Doch den Versuch von Dortmunds Haaland entschärfte Maksimovic gerade noch vor der Torlinie (33.). Kurz darauf aber hatte wieder Aleksandar Mitrovic für die besseren Serben die beste Gelegenheit der ersten Hälfte. Nach Djuricic-Hereingabe bugsierte der Stürmer des FC Fulham den Ball aber freistehend im Fallen aus fünf Metern hauchdünn am Tor vorbei (35.). Mit dem aus norwegischer Sicht schmeichelhaften Remis ging es in die Halbzeit.
Joker stechen auf beiden Seiten
Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich das Spielgeschehen ausgeglichen. Norwegen stand nun etwas höher, hatte in Sachen Kreativität in der Offensive aber weiterhin arge Probleme, sodass von den Bundesliga-Stürmern Haaland und Sörloth kaum etwas zu sehen war. Dagegen hatten die Serben erneut früh eine dicke Chance, Lazovic scheiterte aus kurzer Distanz an Jarstein, der mit dem Arm parierte (55.).
Im Regen von Oslo gab es anschließend einige Zeit etwas Leerlauf, ehe es in der Schlussphase aber umso spannender wurde. Kolarov und auf der Gegenseite King zwangen beide Keeper zu Paraden (74., 75.). In der 82. Minute brachte der erste unmittelbar zuvor eingewechselte Milinkovic-Savic die Serben nach einer Standardsituation durchaus verdient in Führung. Doch Norwegen fand ein wenig aus dem Nichts doch noch eine Antwort. Mit Normann war es auch auf Seite der Gastgeber ein Joker, der vom Strafraumrand flach einschoss (88.). So ging es in die Verlängerung.
Milinkovic-Savic ganz abgebrüht
In der Verlängerung tat sich zunächst nicht viel - bis es erneut die Serben waren, die durch Lazovic, der am Innenpfosten scheiterte, und direkt darauf Tadic, dessen Schuss Jarstein entschärfte, in der 101. Minute an der erneuten Führung schnupperten. Eine Minute später war es aber soweit: Milinkovic-Savic traf nach einem erneut schnell vorgetragenen Angriff aus sehr spitzem Winkel ganz abgebrüht - und sehenswert - per Heber (102.). Auch danach gelang es den Serben, Haaland & Co. clever vom eigenen Tor fernzuhalten, sodass es bis zum Schlusspfiff beim unter dem Strich verdienten 2:1 für die Gäste blieb.
Während die EM 2021 damit ohne Norwegen stattfinden wird, trifft Serbien am 12. November im entscheidenden Spiel um einen der letzten vier Turnierplätze zu Hause auf Schottland, das sich in einem der sieben Parallelspiele gegen Israel erst im Elfmeterschießen durchsetzte. Zuvor geht es für die Serben zunächst einmal am Sonntag (20.45 Uhr) in der Nations League gegen Ungarn weiter, Norwegen empfängt bereits zuvor um 18 Uhr Rumänien.