Sevillas Coach Unay Emery wechselte im Vergleich zum 2:2 im Hinspiel auf zwei Positionen: Escudero und Konoplyanka fanden sich auf der Reservebank wieder, dafür starteten Tremoulinas und Coke. Bei Donezk gab es nur eine Änderung: Ferreyra musste auf der Bank Platz nehmen, dafür durfte Eduardo von Beginn an ran.
Sevilla drückt und belohnt sich früh
"Um ein Finale zu erreichen, muss man seine Chancen nutzen. Wir müssen unserem Gegner möglichst wenige davon geben. Beide Mannschaften wollen ins Endspiel, das wird ein sehr offenes Spiel." Zumindest mit dem ersten Teil seiner These sollte Sevilla-Coach Emery Recht behalten, denn, man darf vorwegnehmen, dass es zu keinem Zeitpunkt ein offenes Spiel sein sollte. Im ausverkauften Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán nahmen die Andalusier von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand und setzten Donezk durch konsequentes Pressing früh unter Druck. Und dieses Pressing zeigte Wirkung: Malyshev konnte in der eigenen Hälfte das Leder nicht unter Kontrolle bringen und ermöglichte es Gameiro, alleine in Richtung Tor davonzuziehen - 1:0 für den Titelverteidiger (9.).
Die Halbfinal-Spiele im Überblick
Donezk nicht vorhanden, gleicht aber trotzdem aus
Das Team von Lucescu fand bis dato nicht statt, auch der Gegentreffer konnte nicht als Initialzündung dienen. Gegen das aggressiv verteidigende Sevilla schafften die Ukrainer es nicht, ihr Umschaltspiel aufzuziehen. Erst in der 24. Minute kamen die Gäste in Person von Ismaily das erste Mal zu einem Torabschluss - bezeichnenderweise kam dieser Schuss nach einem Eckball zustande. Im Gegensatz zogen die Andalusier ihre aggressive Spielweise weiter durch, hatten Ball und Gegner im Griff, kamen in der Folge aber zu keinen zwingenden Torchancen. Nachdem es Krychowiak verpasst hatte, die Führung per Kopf auszubauen (42.), schlugen die Gäste aus dem Nichts zu. Nach einem Konter über Marlos vollendete Eduardo in der 44. Minute zum überraschenden Ausgleich.
Gameiro und Mariano machen alles klar
Nach der Pause hatten die Gäste mit einem Kovalenko-Abschluss die erste Gelegenheit des zweiten Durchgangs (46.), aber erneut trafen die Hausherren früh: Von Banega in Szene gesetzt, schickte Krychowiak im Zentrum Gameiro in den Strafraum und der Torjäger ließ es sich nicht nehmen, den Doppelpack zu schnüren (47.). Obwohl den Gästen nur ein Treffer zur Verlängerung fehlte, sah man bei Donezk hängende Köpfe. Auf dem Feld agierten weiterhin nur die Spanier, Krychowiak (51.) und Gameiro (58.) scheiterten aber. Eine Minute später initiierte Vitolo einen schönen Seitenwechsel auf Mariano. Der Rechtsverteidiger zog aus 20 Metern ab und schraubte das Ergebnis mit einem fulminanten Schuss ins lange Eck in die Höhe (59.).
Machtdemonstration im regnerischen Andalusien
Das Spielgeschehen veränderte sich nicht, Sevilla war die tonangebende Mannschaft, aber Donezk trieb langsam der Mut der Verzweiflung an – Eduardo hätte es mit seinem Kopfball nach Srna-Flanke aus zehn Metern noch einmal spannend machen können, doch der Brasilianer scheiterte denkbar knapp (72.). In der Folge gelang den Hausherren nahezu alles, die Andalusier ließen das Leder in den eigenen Reihen wandern und wagten vereinzelte Vorstöße. Schachtar hatte nichts mehr entgegenzusetzen und fand sich mit der Niederlage und dem Ausscheiden ab.
Der FC Sevilla empfängt am Sonntag (17 Uhr) den FC Granada. Schachtar Donezk gastiert am Sonntag (18.30 Uhr) bei Karpaty Lwiw.