Chelseas Coach Maurizio Sarri ließ im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg beim FC Fulham Higuain und Hazard zunächst auf der Bank, Giroud und Pedro durften dafür von Beginn an ran - ebenso wie Keeper Kepa, der nach dem mittlerweile ausgeräumten "Missverständnis" mit Trainer Sarri im verlorenen League-Cup-Finale gegen ManCity weiter unter besonderer Beobachtung stand.
Kiews Trainer Aliaksandr Khatskevich, dessen Elf in der heimischen Liga jüngst einen 2:1-Auswärtserfolg bei Desna Tschernihiw eingefahren hatte, sah sein Team an der Stamford Bridge sofort unter Dauerdruck stehen. Chelsea setzte den zu Beginn nervös wirkenden Gästen mit starkem Pressing zu, konnte sich zunächst aber keine klaren Chancen herausspielen.
Giroud serviert, Pedro bricht den Bann
Dies änderte sich jedoch bald - ebenso wie der Stand auf der Anzeigetafel. Pedro drang von links in den Strafraum ein und passte auf Giroud, der den Ball kurz behauptete und dann in Pedros Lauf weiterleitete, indem er seinen Gegenspieler tunnelte. Der Spanier kam frei am linken Fünfereck zum Abschluss - und tunnelte wiederum Keeper Boyko (17.). Das erdrückende Übergewicht der Gastgeber mündeten in weitere Großchancen, doch erst schoss Pedro Boyko aus kurzer Distanz an (21.) und dann parierte Kiews Schlussmann auch bei Barkleys Abschluss aus spitzem Winkel stark (26.).
Wenig später forderte Pedro nach einem Rempler Kedzioras vergeblich einen Elfmeterpfiff (30.), ehe der äußerst umtriebige Spanier nach einem feinen Diagonalball aus der Tiefe von David Luiz halbrechts aus elf Metern frei zum Abschluss kam - und erneut am stark parierenden Boyko scheiterte (35.). Alonsos Versuch strich noch abgefälscht am rechten Pfosten vorbei (36.), ehe sich eine Szene mit Symbolwert ereignete: Das Stadion raunte, nur weil Kiew bei einem Konterversuch mal mit mehreren Akteuren beherzt herausrückte - Tsygankov kam aber nicht an einen Steilpass, die Aktion erstickte im Keim (40.). Pedro setzte sein Privatduell mit Boyko noch fort, zog mit einem zu schwach platzierten Schuss aber den Kürzeren (45.).
Achtelfinal-Hinspiele der Europa League
Traumtor nach Chancenwucher
Dass Chelsea zur Pause nur mit 1:0 führte, hatte es sich aufgrund seines Chancenwuchers selbst zuzuschreiben. Die Anfangsphase der zweiten Hälfte erweckte jedoch nicht den Eindruck, dass sich dies noch rächen könnte. Kiew wirkte weiterhin alles andere als sattelfest und ließ Pedro (54.) und David Luiz (57.) zu neuerlichen Halbchancen kommen. Der zweite Treffer der Hausherren bahnte sich immer weiter an - und sollte schließlich nach einem ruhenden Ball fallen.
Nachdem Joker Loftus-Cheek einen Freistoß vor dem linken Strafraumeck herausgeholt hatte, berieten sich die Chelsea-Spieler lange, wer den fälligen Standard aus dieser vorzüglichen Lage übernehmen sollte. Willian brachte sich schließlich alleine in Stellung - und zirkelte den Ball mit rechts über die Mauer hinweg akkurat ins linke obere Toreck (65.).
Joker Hudson-Odoi sticht
Nach dem Sahnetor des Brasilianers ließ es Chelsea etwas ruhiger angehen - und musste spät plötzlich nochmals bangen: Sidcley verpasste eine Hereingabe (in Abseitsstellung) nur haarscharf (86.), kurz darauf konnte Kepa einen Bogenlampen-Ball nicht sicher herunterpflücken und machte den Ball unnötig scharf (87.). Als diese Zittermomente überstanden waren, machte Chelsea es im Gegenzug deutlich: Über Pedro und Loftus-Cheek landete der Ball bei Joker Hudson-Odoi - und der im Winter von den Bayern umworbene Youngster machte das 3:0 (90.).
Ehe das Rückspiel am nächsten Donnerstag (18.55 Uhr) in Kiew ansteht, ist Chelsea am Sonntag (15.05 Uhr) gegen Wolverhampton in der Pflicht. Dynamo ist am selben Tag (16 Uhr) gegen Arsenal Kiew gefordert. Das Viertelfinale der Europa League wird dann am 15. März (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Nyon ausgelost.