Eintracht-Coach Adi Hütter nahm nach der 1:2-Niederlage bei RB Leipzig vier Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Hinteregger, Da Costa, Rebic und Touré ersetzten Ndicka, Durm, Joveljic (alle Bank) und den angeschlagenen Abraham (nicht im Kader).
Straßburgs Trainer Thierry Laurey vertraute auf die Elf, die den 1:0-Erfolg im Play-off-Hinspiel eingefahren hatte.
Die SGE lief einem Hinspiel-Rückstand (0:1) hinterher - und der wechselwillige Rebic so ein bisschen seiner Form. Daher war es vor allem der kroatische Vizeweltmeister, der für den Vorjahres-Halbfinalisten energisch in das Play-off-Rückspiel startete. Seine Mühen waren zunächst etwas unglücklich, die erste gute Chance für die Hausherren hatte indes Kamada, der aus spitzem Winkel scheiterte (7.).
Frankfurt gab klar den Ton an, spielte kontrolliert, dabei aber stets nach vorne. Der physisch präsente Hinteregger wurde beim Voranpreschen gar nicht angegriffen, bei seinem folgenden Flachschuss aus gut 20 Metern fehlte nicht viel (17.). Paciencia köpfte unter Bedrängnis aus aussichtsreicher Position vorbei (19.), ehe Rebic nach einem Querpass von Kamada die Kugel nicht voll traf (24.).
Ein Eigentor als Starthilfe - Grinfeld übertrieben
Den Bann brach Racing-Verteidiger Mitrovic, der eine Rebic-Flanke unglücklich ins eigene Tor verlängerte - die Frankfurter Führung war zu diesem Zeitpunkt dennoch alles andere als unverdient. Paciencia, der eine Minute vorher eine gute Schusschance hatte, ließ sich in Minute 32 zu einem Ellbogenschlag gegen Djiku hinreißen - Glück für den Portugiesen, dass dieser unbemerkt blieb. Einen Videoassistenten gab es nicht. Touré vertändelte nach tollem Doppelpass die nächste gute Gelegenheit (35), Paciencias Kopfball wurde von Sels noch toll aus dem Eck gekratzt (38.). Nicht alles lief für die SGE - erst recht, als Rebic für ein Gelb-würdiges Nachsetzen gegen Sels glatt Rot sah, eine harte, gar übertriebene Entscheidung von Schiedsrichter Orel Grinfeld.
Umstrittene Szene: Ante Rebic kam zwar zu spät gegen Matz Sels, der machte aber zu viel daraus. Zu viel war auch Rot für den Kroaten. Getty Images
In der Halbzeitpause sah SGE-Trainer Hütter - das ist inzwischen möglich - die Gelbe Karte, Sportdirektor Bruno Hübner musste auf die Tribüne. Ihre Spieler antworteten im insgesamt hitzigen Rahmen auf dem Platz: Kamada verpasste das kurze Eck nach tollem Haken nur knapp (47.). Bei Konés gefährlichem Kopfball musste die SGE kurz einmal durchatmen (53.), ehe Lienard seinen Farben keinen Gefallen tat und für eine Tätlichkeit gegen Kohr vom Platz flog - fortan also zehn gegen zehn (55.).
Doppelschlag zieht Racing den Zahn
In Folge dessen drehte die Eintracht so richtig auf: Paciencia (57.) und Hinteregger (58.) verpassten noch, Kostic erzielte per herrlichem Freistoß aus 25 Metern das 2:0 (60.). Die Antwort des schnellen Zoha vereitelte Trapp (63.), drei Zeigerumdrehungen später machte da Costa auf der anderen Seite alles klar: Nach einer feinen Kombination der Hausherren legte Kamada von links für da Costa quer, der am Fünfer nur noch einschieben musste - 3:0, Vorentscheidung.
In Anschluss war die Messe tatsächlich so gut wie gelesen, eher schien das Ergebnis noch deutlicher zu werden. Kostic traf aus Strafraumposition wuchtig Latte und Pfosten (70.), Sels wäre ohne Chance gewesen. Die Möglichkeit auf den Ehrentreffer verpasste Thomasson, dessen Schlenzer von Trapp um den Pfosten gelenkt (73.). Daraufhin passierte spielerisch kaum noch etwas, da die Eintracht nun tiefer stand und Racing nie wirklich durchkam. Das 4:0 wurde in der Nachspielzeit dem starken Kostic verwehrt, aus der Drehung zielte der Torschütze aus zehn Metern knapp vorbei (90.+1). Trotz dünnem Hinspiel-Auftritt zieht die SGE nach einem überzeugenden Rückspiel vor eigenem Publikum in die Gruppenphase der Europa League ein.
Am kommenden Sonntag (18 Uhr) geht es für die Eintracht mit dem Liga-Heimspiel gegen Düsseldorf weiter. Racing empfängt eine Stunde zuvor die AS Monaco. Die Europa-League-Gruppen werden derweil schon am Freitag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ausgelost - Frankfurt hofft auf interessante Gegner.