Die Formdelle hielt also an. Denn es hatte in dieser Saison womöglich schon Wochen und Monate gegeben, in denen Uniteds Offensivwaffe Fernandes Chancen wie diese verwertet hätte, als er nach Shaws Ablage von der Strafraumkante recht frei zum Abschluss gekommen war (12.). Der Portugiese verzog sogar deutlich.
Durch das späte Mailänder Auswärtstor im Hinspiel (1:1) waren die Red Devils unter Zugzwang, die zwar gut begannen, sich nach Fernandes' Gelegenheit jedoch sichtlich schwertaten, den teilweise angerührten Mailänder Beton zum Bröckeln zu bringen. Milan wurde aus einer stabilen Defensive heraus mit fortlaufender Spieldauer aktiver, sowohl Saelemaekers (41.) als auch speziell Krunic (45.) entfachten kurz vor der Pause Gefahr.
Die Achtelfinal-Rückspiele
Pogba braucht drei Minuten - dann kommt Ibrahimovic
Weil seinen Spielern auf dem Feld recht wenig eingefallen war, hatte stattdessen Manchesters Trainer Ole Gunnar Solskjaer eine Idee: Er brachte einen neuen Mann, Pogba für den unauffälligen Rashford. Und der Weltmeister erwies sich schnell als Joker, weil er links im Fünfer erst lässig verzögerte und dann überlegt ins kurze Eck schoss. Drei Minuten waren da erst gespielt im zweiten Abschnitt - 1:0 für United (48.).
Mailands X-Faktor von der Bank war der zuletzt angeschlagene Ibrahimovic, der schon wenige Sekunden nach seiner Einwechslung per Flanke gesucht wurde. Ein probates Mittel, wie sich nach 74 Minuten herausstellte, als der Schwede aus fünf Metern per Kopf jedoch am stark reagierenden Henderson scheiterte.
Den anlaufenden Rossoneri blieben anschließend zwar noch etwa 20 Minuten Zeit, um per Ausgleich zumindest in die Verlängerung zu gehen. Doch United gelang es, Milan oft genug vom eigenen Tor fernzuhalten und das Duell der europäischen Granden für sich zu entscheiden.
Mit den Red Devils und nicht Milan im Topf werden die Viertelfinalpaarungen am Freitagmittag ausgelost.