Für Roma-Coach Paulo Fonseca war es ein Wiedersehen mit alten Bekannten, trainierte er doch zwischen 2016 und 2019 die Ukrainer, doch die Freundschaft musste nun für 90 respektive 180 Minuten, wenn man das Rückspiel auch in Betracht zieht, beiseite geschoben werden. Personell schickte der Portugiese keine B-Elf ins Feld, wenngleich mit Smalling, Dzeko, Mayoral oder El-Shaarawy namhafte Spieler auf der Bank Platz nahmen.
Bei den Gästen galt das Augenmerk unter anderem dem erst 18-jährigen Schlussmann Trubin, der in der Ukraine als großer Hoffnungsträger gilt und sein Können im Olimpico dann auch schon bald zeigen durfte - zuerst gegen Mkhitaryan (4.), dann gegen Villar (6.).
Pellegrini beendet das Rasenschach
Europa League, Achtelfinal-Hinspiele
Nach durchaus flottem Start beruhigte sich Partie dann aber etwas. Das lag sowohl an Schachtar, das nach wackeligem Beginn besser ins Spiel fand und stabiler verteidigte, als auch an der Roma, die nicht mehr ganz so quirlig agierte, wie unmittelbar nach Anpfiff. In Summe führte dies dazu, dass man das Spiel gemeinhin als Rasenschach bezeichnen konnte.
Allgemein machten die Giallorossi den besseren Eindruck und gingen daher auch verdient in Führung: Pedro passte exzellent in den Lauf von Pellegrini, der sich im Strafraum nicht lumpen ließ und den herausstürzenden Trubin per Außenrist bezwang (23.).
Mkhitaryan im Pech
Nach dem Rückstand wurde Schachtar etwas engagierter und kam auch rasch zu einer großen Ausgleichchance, doch Pau Lopez parierte stark gegen Junior Moraes (27.). Das war aber für lange Zeit der einzige wirklich gefährliche Abschluss der Gäste, die sich in diesem tempoarmen Duell meist in der aufmerksamen römischen Defensive festrannten und obendrein Glück hatten, dass Mkhitaryan (31.) und Kumbulla (36.) nicht nachlegten.
Pech hatte jedoch Mkhitaryan, der bereits nach 35 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden musste. Für ihn kam mit Mayoral ein anderer ehemaliger Bundesliga-Spieler, der anschließend mithalf, das 1:0 in die Pause zu bringen.
Verwaltende Römer schocken drängende Ukrainer
Freudensprung: Stephan El Shaarawy (l.) beim Torjubel. Getty Images
Nach Wiederanpfiff steigerten sich die Gäste jedoch und drängten mutig auf den Ausgleich - und der wäre auch durchaus möglich gewesen, vor allem in der 67. Minute, als Junior Moraes an Pau Lopez scheiterte.
Die Römer befanden sich im Verwaltungsmodus, waren um Tempoverschleppung bemüht und machten den Gegner so auch stark - und dennoch reichte es, weil ein Joker stach! Der kurz zuvor eingewechselte El Shaarawy setzte sich technisch stark durch, ließ Dodo und Vitao stehen und überwand den herauseilenden Trubin per Lupfer (73.).
Mancini macht's klar
Kurz darauf scheiterte der "Pharao" dann jedoch an Schlussmann Trubin, doch bei der anschließenden Ecke verlängerte Cristante per Kopf nach innen zu Mancini, der wuchtig zum 3:0 einnickte und damit zugleich den Endstand markierte (77.).
Ehe das Rückspiel am kommenden Donnerstag in der Ukraine (18.55 Uhr) über den Viertelfinaleinzug entscheiden wird, sind beide Mannschaften nochmals in ihrer jeweiligen Liga gefordert: Die Römer gastieren am Sonntag in Parma (15 Uhr), Donezk empfängt kurz darauf Desna Tschernihiw (16 Uhr).