Beim FC Barcelona kehrten Piqué und Jordi Alba in die Abwehrreihe zurück, dazu begannen Rakitic und Coutinho für Paulinho und Aleix Vidal. Das bedeutete auch: Trainer Ernesto Valverde setzte Dembelé erneut auf die Bank - der Ex-Dortmunder hatte schon in Las Palmas (1:1) unter der Woche mit der Reservistenrolle vorliebnehmen müssen.
Auf der Gegenseite wechselte Diego Simeone sein Personal auf zwei Positionen: Vrsaljko und Gabi ersetzten Juanfran und Correa.
Atletico fuhr mit zwei Kantersiegen (5:2 in Sevilla; 4:0 gegen Leganes) und einem zuletzt herausragenden Griezmann (sieben Tore in beiden Partien) ins Camp Nou, durfte sich dort aber wieder auf die eigentliche Paradedisziplin beschränken; die beste Abwehr Europas (nur elf Gegentreffer) stand gegen dominierende Gastgeber tief und ließ gewohnt wenig zu. Bis auf zaghafte Abschlüsse, die Atleti-Schlussmann Oblak nicht wirklich forderten, brachte Barça nicht viel zustande, während auf der Gegenseite Griezmann und Sturmpartner Diego Costa vollständig mit Defensivarbeit beschäftigt waren.
Thomas' unnötiges Foul - Messi nimmt das Geschenk an
Eine einzige Unaufmerksamkeit brachte die Hauptstädter dann jedoch aus dem Konzept, weil Thomas Messi unnötig vor dem Strafraum zu Fall gebracht hatte und La Pulga den folgenden Freistoß aus etwas mehr als 20 Metern zentraler Position in den rechten oberen Winkel zirkelte (26.). Oblak war zwar mit den Fingerspitzen noch dran, konnte das 600. Karrieretor von La Pulga aber nicht verhindern. Messi erzielte außerdem im dritten Ligaspiel in Folge ein direktes Freistoß-Tor.
Im Anschluss wackelten die Rojiblancos, schleppten den knappen Rückstand aber über die Zeit. Nach der Pause wurde es sehr ruhig im Camp Nou; Barça, das kurz vor der Halbzeit den am Oberschenkel verletzten Iniesta ersetzen musste, verwaltete und Atletico wurde etwas aktiver, allerdings immer noch nicht zwingend - nach 62 Minuten musste ter Stegen zum ersten Mal einen Ball fangen.
Atletico wird nicht gefährlich - Meisterschaft entschieden?
Simeone probierte es mit offensiven Wechseln (Correa für Vrsaljko, Gameiro für Gabi), die Wirkung bei den Gastgebern hinterließen, denn Barcelona zog sich zurück und investierte kaum noch etwas fürs eigene Offensivspiel. Dafür agierten die Blaugrana im Defensivverbund umso sicherer und cleverer. Atletico schaffte es nicht, Gefahr entstehen zu lassen und musste sich schließlich mit der Niederlage abfinden, die vorentscheidenden Charakter hat.
Barça hat jetzt acht Punkte Vorsprung auf die Rojiblancos und nach wie vor kein Ligaspiel verloren. Es wirkt so, als wäre der Primus auf dem Weg zur 25. Meisterschaft nicht mehr aufzuhalten.