Titelverteidiger und Süd/Südwest-Meister FC Bayern drang durch zwei souveräne Siege im Halbfinale gegen Leipzig (3:0, 2:0) ins Endspiel ein, West-Meister BVB ließ Leverkusen (1:1, 2:0) das Nachsehen. Im Klassiker zwischen den Münchnern und den Dortmundern gab es kein langes Abtasten. Die Gäste hatten durch Schlüsselburg gleich eine dicke Kopfballchance (2.), ehe die Bayern das Kommando übernahmen. Die großen Chancen erspielte sich die optisch überlegene Elf von Trainer Holger Seitz aber nicht, vielmehr setzte Dortmund gefährliche Nadelstiche.
Sturmjuwel Moukoko beschäftigte die Münchner, die dann bei einem Hollerbach-Schuss an den Innenpfosten (21.) Pech hatten. Fast im Gegenzug schlug der BVB zu: Nach einem Pass in die Tiefe überließ Moukoko Pherai den Ball, der FCB-Torwart Mayer umkurvte und zum 1:0 traf (23.). Die Antwort der Bayern ließ nicht lange auf sich warten. Herrmann wurde im Strafraum gefoult, doch bevor der Pfiff erfolgte, zirkelte Zirkzee den Ball in den linken Winkel (28.). Bruggers Kopfball an den BVB-Querbalken schloss einen ereignisreichen ersten Durchgang ab.
Nach der Pause gelang Dortmund ein Traumstart. Pherai bugsierte mit der Hacke einen Wengerowski-Querpass ins Münchner Tor. Und wieder glich der FCB schnell aus. Ferjani ging bei einem Johansson-Schuss der Ball an die Hand, Herrmann verwandelte souverän vom Punkt. Das Tempo blieb hoch, die ganz großen Chancen fehlten.
Eine Verlängerung gab es aber dennoch nicht: Pherai drang in den Strafraum ein, wurde von Torwart Mayer per Grätsche gestoppt. Den Abpraller versenkte der erst 13(!)-jährige Moukoko zum umjubelten 3:2 für den BVB im Netz. Danach wurde es noch einmal hektisch, Dortmund Joker Örs sah für eine Tätlichkeit an Stiller ebenso Rot wie Bayerns Zirkzee, der Örs anging. In der fünfminütigen Nachspielzeit verpasste der eingewechselte Hawkins das 3:3, dann war Schluss. Dortmund ist zum siebten Mal U-17-Meister und zieht damit mit Rekordhalter VfB Stuttgart gleich.