Bayern-Coach Jupp Heynckes brachte im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen den FSV Mainz vier Neue: Javi Martinez feierte sein Startelf-Debüt und kam für Luiz Gustavo zum Zug, des Weiteren durften Robben, Ribery und Pizarro für Müller, Shaqiri und Mandzukic ran.
Valencias Trainer Mauricio Pellegrino stellte sein Team nach dem 2:1-Erfolg im heimischen Mestalla gegen Celta Vigo dreimal um: Für Barragan, Victor Ruiz und Viera liefen Joao Pereira, Ricardo Costa und Guardado auf. Valdez (früher Bremen und Dortmund) nahm auf der Ersatzbank Platz.
Die Partie begann mit viel Ballkontrolle der Bayern, die geduldig im Aufbau nach einer Lücke in der Deckung des Gegners suchten. Ribery zeigte erste Dribbelkünste und leitete zwei vielversprechende Aktionen ein (4., 7.).
Valencia agierte sehr abwartend, legte sein Hauptaugenmerk kaum überraschend auf die Defensive. Weil die Münchner Tempo und Zielstrebigkeit vermissen ließen, gerieten die Spanier zunächst selten in Gefahr. Binnen einer Minute prüften Schweinsteiger und Kroos Keeper Diego Alves mit Fernschüssen (19.), gegen die vielbeinige und tiefstehende Deckung der Pellegrino-Schützlinge ein probates Mittel.
Mit Kombinationsfußball war den Gästen zunächst nicht beizukommen. Zwar initiierte immer wieder der auf beiden Flügeln aktive Ribery, am und im Strafraum aber agierte die Heynckes-Elf gegen den gut organisierten Gegner zu umständlich und kam kaum zum Abschluss.
Zehn Minuten vor dem Wechsel schaltete der FCB einen Gang hoch, und schon gerieten die Gäste in Bedrängnis. Robben (35.) und Dante (36.) wurden noch abgeblockt, dem emsigen Ribery als Initiator war es mit zu verdanken, dass die Hausherren mit einer Führung in die Kabine gingen: Der Franzose zog links das Tempo an und spielte in die Mitte. Schweinsteiger überließ Robben den Ball und umlief den Flügelflitzer, und der Niederländer passte nach halbrechts zum Blondschopf, dessen Schrägschuss von Cissokho leicht abgefälscht im langen Eck landete (38.).
Spielbericht
Nach Wiederanpfiff kam Müller für den am Oberschenkel angeschlagenen Ribery. Valencia verschob sich kollektiv weiter nach vorne, Neuer parierte einen ersten Warnschuss von Guardado (52.). Aufregung dann auf der Gegenseite, als Parejo Kroos in der Nähe des Fünfers nach Querpass von Müller von den Beinen holte - Referee Aydinus stand daneben und ließ weiterspielen (53.).
Die Spanier zeigten sporadisch ihr Offensivpotenzial, weil die Münchner in den Energiesparmodus geschaltet hatten. Glück für den FCB, dass Ricardo Costa nach guter Kombination im Abseits stand (57.) und Boateng bei Feghoulis Strafraumsituation noch die Fußspitze an den Ball brachte (68.). Zwischenzeitlich zeigte Diego Alves nach Kroos' trockenem 20-Meter-Schuss sein Können (58.).
Erstmals von Beginn an neben Bastian Schweinsteiger auf der Sechser-Position: Javi Martinez (vo.). Getty Images
Wie der Rekordmeister in seiner etwas schwächeren Phase zeigte sich auch Referee Aydinus bei so mancher Beurteilung einzelner Situationen nicht immer auf der Höhe. Aber mit Beginn der Schlussphase schien alles klar, als Kroos den Hammer auspackte und aus 20 Metern einnetzte (76.).
In der Nachspielzeit war Valencia wie aus dem Nichts wieder im Spiel, als der eingewechselte Valdez alle übersprang und einköpfte (90.+1). Eine Ausgleichschance ergab sich für die größtenteils uninspirierten Gäste aber nicht mehr. Vielmehr vergab Mandzukic, der Pizarro abgelöst hatte, per Foulelfmeter - Rami hatte Robben gefoult und sah bereits gelbverwarnt die Ampelkarte - das 3:1 (90.+4). Und dann war Schluss.
Die Bayern reisen am Samstag (15.30 Uhr) zum Bundesliga-Topspiel nach Schalke. Valencia gastiert am Sonntag (12 Uhr) bei Real Mallorca. In der Champions-League geht es für beide Teams am 2. Oktober weiter. Die Münchner treten dann bei BATE Baryssau an, Valencia empfängt den OSC Lille.