Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld änderte seine Elf, die vergangenen Samstag dem SV Werder Bremen mit 0:1 unterlag , nur auf einer Position: Im Mittelfeld erhielt der Engländer Hargreaves gegen seine Landsmänner den Vorzug vor Fink. Manchester trat wie erwartet mit einer echten Spitze (van Nistelrooy) an. Etwas dahinter begann Scholes. Sowohl in der Abwehr als auch im Mittelfeld bot Trainer Sir Alex Ferguson Viererketten auf. Giggs, der Mann von der linken Bahn, verletzte sich im Abschlusstraining, für ihn lief Fortune auf.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
0:1 van Nistelrooy (74')
1:1 Paulo Sergio (87')
Kahn - Sagnol, Kuffour, R. Kovac, Lizarazu - Hargreaves, Effenberg , Salihamidzic , Paulo Sergio - Pizarro, Elber
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Olympiastadion |
| Zuschauer | 59.000 |
Beide Teams zeigten von Anbeginn Respekt voreinander, wobei Manchester defensiver agierte. Die Engländer griffen den FCB erst circa vierzig Meter vor dem eigenen Tor richtig an, standen hinten kompakt und vielbeinig. Aber auch die Münchner wollten sich nicht sofort aus der Reserve locken lassen und spielten im Aufbau bedacht. Der deutsche Meister gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe und sicherte sich so die Feldüberlegenheit, konnte aber nicht in den Strafraum von ManU eindringen. Die erste Chance war denn auch ein Schussversuch Elbers aus 17 Metern, doch der Ball ging flach genau auf Barthez, der keine Mühe hatte und sicher fing (14.). Die Überlegenheit der Münchner wurde immer größer, Manchester spielte sehr passiv und ungefährlich. Es dauerte aber bis zur 24. Minute, ehe die erste wirklich hochkarätige Chance für den FCB heraussprang: Sagnol brachte eine Ecke von rechts auf das vordere Eck des Fünf-Meter-Raums, Salihamidzic schraubte sich hoch und köpfte aufs kurze Eck, wo allerdings Irwin für den machtlosen Barthez auf der Linie klärte. Die Partie war keineswegs spektakulär, fand aber auf sehr hohem technischen wie taktischen Niveau statt. Ein Leckerbissen für Trainer, weniger für Fans. Machester kam in der 36. Minute das erste Mal gefährlich vor Kahns Gehäuse. Beckham brachte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit Effet in den Strafraum, wo Fortune am höchsten sprang und aus zwölf Metern haarscharf links vorbeiköpfte. Die Münchner taten mehr für die Offensive, variierten ihr Spiel. Mal überbrückte der gut aufgelegte Effenberg das Mittelfeld mit Pässen bis zu 30 Meter, mal setzten Sergio (links) oder Salihamidzic (rechts, stark gegen Irwin) zu kleinen Soli an. Klasse im Münchner Mittelfeld war aber vor allem Hargreaves, der nicht nur als Abfangjäger überzeugte, sondern stets mit kurzen Anspielen antrieb. In vorderster Front waren die Räume jedoch extrem eng, so dass es nahezu kein Durchkommen gab. Fast mit dem Pausenpfiff wäre aber beinahe doch noch die Führung für die Bayern gefallen, als Keane unfreiwillig eine Freistoßflanke von Effenberg verlängerte, der völlig überraschte wie freistehende Salihamidzic aber zwei Meter vor dem Tor den Ball nicht traf. Die Bayern kamen unverändert aus der Kabine, Ferguson ersetzte den überforderten Irwin durch Silvestre. Und er ermutigte seine Mannen, nun etwas mehr zu riskieren. So wirkten vor allem Veron und Scholes engagierter. Van Nistelrooy hing aber dennoch weiter in der Luft, war bei Robert Kovac und Kuffour in besten Händen. Effenberg leistete sich auffallend viele Fehlpässe, so dass sich die Bayern nun häufiger in der Rückwärtsbewegung wiederfanden. Doch Lizarazu (oft gegen Beckham) und Sagnol (Fortune) machten einen guten Job und die Seiten dicht. Doch nach 75 Minuten war es ausgerechnet der Mittelstürmer, der für die Führung der Engländer sorgte. Scholes spielte aus der Mitte nach links auf Silvestre, der halbhoch nach innen passte, wo van Nistelrooy aus drei Metern mit rechts keine Mühe hatte. Die Bayern hatten Probleme im Spielaufbau, die Partie war nun ausgeglichen. Torchancen blieben Mangelware. So war denn auch der Ausgleich eher ein Zufallsprodukt: Zickler spielte steil von hinten raus, Jancker verlängerte, dann war noch ein Engländer dran und plötzlich tauchte Sergio alleine vor Barthez auf, den er mit seinem Flachschuss ins linke Eck schlecht aussehen ließ (87.). In den Schlussminuten drängten die Münchner noch auf den Sieg, ManU brachte das Remis aber mit Glück und Geschick über die Zeit. Ein insgesamt glückliches Remis für Manchester, auch wenn sie bis drei Minuten vor Schluss wie der Sieger aussahen. Die Bayern waren vor allem in der ersten Hälfte beim "Rasenschach" überlegen, zeigten gegen die dichtgestaffelte englische Defensive in vorderster Front aber zu wenig Durchsetzungsvermögen.
Analyse mit Noten folgt am Mittwochabend
