Jenas Trainer Mark Zimmermann musste im Vergleich zum 0:0 in Großaspach einmal wechseln: Toptorschütze Thiele fiel krankheitsbedingt aus, für ihn rutschte Starke in die erste Elf.
Erfurts Trainer Stefan Emmerling brachte nach der 0:1-Niederlage gegen Aalen zwei Neue: Brückner und Biankadi durften für Kammlott (Innenbandriss) und Odak (10. Gelbe Karte) von Beginn an ran.
Erfurt wirkte vom Anpfiff weg spritzig und sorgte als einzige der beteiligten Mannschaften in einer Anfangsphase, in der Torraumszenen komplett Mangelware waren, für ein wenig Leben. Rot-Weiß stand im 4-4-2-System eng am Gegner, gewann die Zweikämpfe und ließ die Jenaer somit kaum zur Entfaltung kommen. Aus dieser stabilen Defensive heraus suchte die Emmerling-Elf durch Tempogegenstöße den Weg in die Spitze, doch Crnkic (17./18.) und Huth (20.) fehlte es an Präzision.
3. Liga, 26. Spieltag
FCC unsichtbar - RWE harmlos
Jena fand überhaupt nicht in die Partie und ließ neben spielerischen Eigenschaften sowohl Kampf als auch Leidenschaft vermissen. Erfurt hatte mit den rudimentären Angriffsbemühungen der Hausherren keine Probleme und tauchte selbst immer wieder vor FCC-Keeper Koczor auf. Doch auch in diesem Thüringen-Duell machte sich die große Schwäche der mit Abstand harmlosesten Offensive der 3. Liga (15 Treffer) deutlich bemerkbar: Crnkic kam gegen Gerlach zu spät (26.) und Kurz' Distanzschuss (37.) ging ebenso deutlich am Tor vorbei, wie Biankadis Abschluss kurz vor der Pause (43.).
Biankadi scheitert freistehend
Nach dem Seitenwechsel war es weiter Erfurt, das an der Führung schnupperte: Biankadi hielt aus acht Metern direkt drauf, zielte jedoch genau auf den FCC-Schlussmann (48.). Drei Minuten später war es erneut der 22-Jährige, der gefährlich im Strafraum auftauchte, er verpasste aber den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss.
Nach rund einer Stunde, inzwischen waren Eckardt, Pannewitz und Dietz eingewechselt worden, fand Carl Zeiss langsam in die Partie. Günther-Schmidt (61.), Dietz (69.) und Starke (70.) versuchten sich im Torabschluss, blieben aber ohne Erfolg. Die gefährlichste Aktion auf das Gehäuse von RWE-Torhüter Klewin fabrizierte mit Vocaj ein Erfurter, als er eine Volley-Abwehr an den eigenen Querbalken beförderte (76.).
Dietz mit dem späten Siegtreffer
Auch in den Schlussminuten war es weiter der Gastgeber, der anlief: Nach einer Flanke von links kam Wolfram aus vier Metern zum Abschluss, doch eine Glanztat von Klewin (86.) sollte den Erfurter Punkt retten - zunächst. Denn: In der ersten Minute der Nachspielzeit setzte Wolfram Dietz in Szene. Der blieb vor Klewin eiskalt und erzielte den Last-Minute-Siegtreffer. Erfurt hatte keine Chance mehr auf eine Reaktion, denn kurz darauf war Schluss. Jena macht einen großen Sprung in der Tabelle und klettert auf den zwölften Rang, Rot-Weiß steht weiterhin ganz unten und hat zehn Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
Jena spielt am kommenden Samstag (14 Uhr) in Meppen. Erfurt empfängt am Freitagabend (19 Uhr) Osnabrück.