Aues Trainer Karsten Baumann reagierte auf die 0:4-Klatsche bei Eintracht Frankfurt und nahm drei Veränderungen in seiner Startelf vor: Kocer, le Beau und Paulus bekamen den Vorzug vor Höfler, Schlitte und Rau.
Dynamo-Coach Ralf Loose tauschte nach dem 2:1-Heimsieg gegen Düsseldorf nur den Linksverteidiger aus: Schuppan begann für Subasic.
Müller trifft - aber König steht im Abseits
Beide Mannschaften gingen dieses sächsische Derby vom Anpfiff weg energisch an, spielten offensiv nach vorne und gingen aggressiv in die Zweikämpfe. Dresdens Papadopoulos holte sich schon in der dritten Minute die erste Gelbe Karte nach einer gefährlichen Grätsche ab. Mit zunehmender Spieldauer kamen die Veilchen immer besser in die Partie und erarbeiteten sich erste Halbchancen.
Nach einer guten Viertelstunde landete die Kugel dann im Netz: Hochscheidt flankte von rechts in den Strafraum, wo König im Abseits stand. Der fällige Pfiff von Schiedsrichter Günter Perl (Pullach) blieb aus und so behauptete sich der bullige Sturmtank gegen drei Dresdner. Eher unfreiwillig legte er für Müller an der Strafraumgrenze zurück. Dessen wuchtiger Schuss schlug links unten im Tor ein (17.).
Dynamo suchte nach einer passenden Antwort, tat sich gegen kompakt stehende Hausherren aber schwer. Vor allem verpassten es die Gäste, die Angreifer Dedic und Poté mit Bällen zu füttern. So hing das Sturmduo lange wirkungslos in der Luft. Stattdessen setzten die Veilchen selbst Nadelstiche nach vorne: Die größte Chance hatte Savran, der nach einer le Beau-Flanke aus sieben Metern frei zum Kopfball kam, jedoch an einer Parade von Dresdens Schlussmann Kristen scheiterte (24.).
Ansonsten spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Einzig Dedic setzte mit einem 17-Meter-Schuss kurz vor der Halbzeitpause noch ein Ausrufezeichen, zielte aber ein paar Zentimeter zu hoch (38.). Als die Veilchen schon gedanklich in der Pause waren, schlugen die Dynamos doch noch zu: Trojan zirkelte einen Freistoß an die Fünfmeterlinie, wo sich Schuppan in die Luft schraubte und zum 1:1 einnicken konnte (45.+2).
Poté trifft den Pfosten - König nicht mal das Tor
Der 32. Spieltag
Im zweiten Durchgang gönnten sich beide Mannschaften eine längere Auszeit, neutralisierten sich im Mittelfeld und rieben sich in zahlreichen Zweikämpfen auf. Nach zehn Minuten "weckte" Poté die 15.000 Zuschauer im Erzgebirgsstadion, als er aus spitzem Winkel Männel prüfte (55.).
Plötzlich investierten die Teams wieder mehr in ihre Offensive, daraus resultierten prompt Torchancen: König köpfte eine Flanke aus nur sieben Metern über das Tor (58.) und scheiterte wenig später mit einem Flachschuss an einer Kirsten-Parade (60.).
Danach litt der Spielfluss wieder an vielen Ungenauigkeiten im Aufbauspiel und die Partie drohte einmal mehr zu verflachen. Stattdessen starteten die Dynamos den nächsten Weckruf: Poté nahm einen Koch-Steilpass direkt ab und knallte das Leder an den Pfosten (69.). Im Gegenzug tauchte König frei vor Kirsten auf, traf freistehend aber nicht mal das Tor (70.).
Diese Abschlussschwäche, welche die Veilchen schon die gesamte Saison begleitete, zog sich auch durch das Sachsen-Derby wie ein roter Faden: Curri (73.), Könnecke (76.) und Hensel (80.) kamen zwar in Schussposition, zielten aber entweder zu hoch oder brachten die Kugel nicht an Kirsten vorbei. So endete das Sachsenderby 1:1.
Für Aue geht es nächste Woche Sonntag (13 Uhr) beim MSV Duisburg weiter. Zeitgleich hat Dresden ein Heimspiel gegen den FC St. Pauli.