Auch strahlender Sonnenschein trug im Sportpark zu besten äußeren Bedingungen bei, mit denen die Kontrahenten zunächst aber nichts anzufangen wussten. Frühes Attackieren stand auf beiden Seiten auf dem Programm, oft war der lang geschlagene Ball untaugliches Mittel, die gegnerische Defensive in Bedrängnis zu bringen.
Kiel jubelt nach Pichlers Premiere
Nach der ersten Chance überhaupt konnte Kiels neu installierter Coach Marcel Rapp, der im Vergleich zum 0:2 gegen Rostock dreimal umgestellt hatte - für van den Bergh, Arp und Reese spielten Thesker, Kirkeskov und Pichler -, dann jedoch gleich jubeln: Mit der Nominierung des letztgenannten Duos hatte er ein glückliches Händchen bewiesen, denn Pichler köpfte eine Flanke des im Mittelfeld aufgebotenen Dänen zu seinem ersten Zweitliga-Tor hoch ins kurze Eck (14.).
Ingolstadt, von Trainer Andre Schubert nach der 0:3-Niederlage auf Schalke mit Heinloth, Keller, Gaus und Stendera für Gebauer, Röseler, Franke sowie Schmidt (Handgelenkfraktur) viermal verändert, reagierte mit verstärkter Initiative. Mehr als Halbchancen (Heinloth, 16., Gaus, 22.) brachten die Schanzer gegen nun tiefer gestaffelte Störche aber nicht zustande.
10. Spieltag
Je länger die erste Hälfte dauerte, desto offensichtlicher wurde das Offensivproblem des Schlusslichts, dem gegen die abgeklärte Defensive des Nordklubs einfach die Mittel fehlten. Möglichkeiten blieben hüben wie drüben rar. Den gefährlichsten Ansatz verzeichneten kurz vor der Pause zunächst die Gäste, als erst Pichler und dann Neumann an Kirkeskovs Hereingabe nicht herankamen (40.). Stenderas entschlossenem Solo fehlte dann beim Abschluss bei der besten FCI-Gelegenheit die Präzision (45.+1).
Kutschke schlägt zurück
Gebauer stand mit Wiederanpfiff für Heinloth auf dem Rasen, was ebenfalls eine gute Entscheidung war: Der Österreicher legte auf Gaus ab, dessen Linksflanke Kutschke im Zentrum gekonnt hoch ins linke Eck einnickte (46.).
Das 1:1 verschaffte den Oberbayern Rückenwind, die die nächsten Minuten dominierten, ehe sich die Gäste vom Nackenschlag erholten und vom Ingolstädter Druck freimachten, ohne selbst offensive Akzente setzen zu können.
Es war wie im ersten Durchgang, klare Chancen blieben nach dem Treffer aus. Das größere Bemühen um den Dreier war bei den Hausherren zu spüren, nennenswerte Torgefahr versprühten erst in der Schlussphase aber nur Kutschke (77.) sowie eher zufällig der emsige Eckert Ayensa (79.).
Dähne pariert - Reeses Bogenlampe fliegt drüber
Weil wieder Kutschke nach Gebauers Vorarbeit bei der besten Chance der Gastgeber auf das Siegtor an Dähnes Fußparade scheiterte (81.) und auch eine Bogenlampe von Kiels Joker Reese knapp über den Balken strich (89.), blieb es beim 1:1.
Der FCI verpasste einen Befreiungsschlag und nimmt nun am Freitagabend (18.30 Uhr) in Aue Anlauf auf seinen zweiten Sieg. Die Störche haben einen Kontrahenten auf Distanz gehalten und suchen den Weg aus dem Keller tags darauf (13.30 Uhr) als Gastgeber von Darmstadt.