Ingolstadts Trainer Tomas Oral wechselte nach dem 2:1-Hinspielsieg zweimal: Für Cohen (5. Gelbe Karte) und Kittel (mit Magen-Darm-Problemen auf der Bank) starteten Krauße und Kerschbaumer, die vergangenen Freitag jeweils auf der Reservebank saßen.
Wehens Coach Rüdiger Rehm nahm gleich drei Wechsel vor: Lorch, Schmidt und Kyereh (die drei eingewechselten Akteure aus dem Hinspiel) ersetzten Titsch Rivero, Shipnoski und Schönfeld (alle Bank).
Turbulente Anfangsphase
35 Sekunden brauchte Lezcano im Hinspiel für seinen ersten Treffer. Im Rückspiel wäre dieser ohne Weiteres nach 46 Sekunden möglich gewesen, doch er setzte die Kugel nach feiner Pledl-Vorarbeit aus der Nahdistanz über den Kasten (1.). Die frühe Chance war ein Wachmacher für die Hessen. Tief in der gegnerischen Hälfte presste der SVWW erfolgreich auf den Ball und kam so auch zu ersten Torchancen: Erst scheiterte Lorch aus der Entfernung an Tschauner (11.), direkt im Anschluss spritzte Kyereh in einen Kopfball von Schäffler und erzielte die Führung, die nach kurzem Abseits-Check per Videobeweis gegeben wurde (13.).
2. Bundesliga-Relegation
Die Schanzer ließen sich davon nicht beeindrucken und kamen - begünstigt durch einen Torwartfehler von Kolke - im direkten Gegenzug nur 16 Sekunden später zum Ausgleich: Einen zentralen Abschluss von Gaus ließ der Keeper nach vorne prallen, sodass Kerschbaumer abstauben konnte (13.).
Dittgen und Eigentor öffnen Tür zur 2. Liga
Trotz des Ausgleichstreffers hatte sich die Lage für Wehen wegen der Auswärtstorregel zu diesem Zeitpunkt verbessert - und dementsprechend selbstbewusst traten sie auch im Anschluss auf: Nach einem Ballverlust von Kerschbaumer lief Kuhn über das halbe Feld und steckte durch zum eingerückten Dittgen, der zur erneuten Führung vollstreckte (30.). Den Schlusspunkt einer turbulenten ersten Hälfte setzte Paulsen, der seinen Fuß in einen abgerutschten Lorch-Abschluss hielt und seinen eigenen Keeper Tschauner damit überwand (43.) - 3:1.
Zwei Tore fehlten den Schanzern zum Klassenerhalt - dementsprechend agierten die Oberbayern im zweiten Durchgang mutiger und offensiver. Doch der Anschluss sollte zunächst nicht fallen: Der stets gefährliche Lezcano scheiterte zweimal am glänzend reagierenden Kolke (51., 53.), Paulsen vergab per Kopf (59.) und Kutschke ging freistehend nicht zum zu ihm rollenden Spielgerät (63.). Mitten in der Ingolstädter Drangphase sorgte Gül fast für die Entscheidung, doch er jagte die Kugel nur ans Lattenkreuz (61.).
Paulsens Tor reicht nicht
Stattdessen belohnte sich der FCI für eine starke zweite Hälfte mit dem Anschluss durch eine Kombination der beiden Innenverteidiger: Nach Mavraj-Flanke köpfte Paulsen dieses Mal ins richtige Tor (68). In der Schluss-Viertelstunde erhöhte Ingolstadt noch einmal das Risiko und agierte in der Defensive mit einer Dreierkette. Doch bis auf einen Drehschuss von Kutschke sprang nichts mehr heraus (84.), sodass Wehen den knappen Vorsprung über die Zeit rettete und nach zehn Jahren in der 3. Liga wieder in die 2. Bundesliga zurückkehrte.