Portos Coach Paulo Fonseca nahm im Vergleich zum 2:1-Sieg bei Gil Vicente nur einen Wechsel vor: Maicon spielte statt Abdoulaye Ba in der Innenverteidung. Eintracht-Coach Armin Veh konnte wieder auf Kapitän Schwegler zurückgreifen und rotierte einige Stammkräfte zurück ins Team: Zambrano, Oczipka und Rode. Zudem durften der zuletzt angeschlagene Flum sowie Joselu als einzige Spitze ran. Nach der 0:4-Pleite in Dortmund mussten dafür Djakpa, Aigner und Lanig auf der Bank Platz nehmen. Anderson, Weis und Rosenthal standen nicht im Kader.
Die Ausgangslage war klar: Porto war der absolute Favorit. Doch in den ersten zehn Minuten war davon im Estádio do Dragão nicht viel zu sehen. Die Eintracht stand gut gestaffelt in der Defensive, sodass der "Drache" nicht zu seinem gefährlichen Angriffsspiel kam.
Die Zwischenrunde
Nach einer Viertelstunde kippte der Vergleich zugunsten der Hausherren. Zunächst verpasste Herrera aus spitzem Winkel (15.), dann verlor Zambrano einen entscheidenden Zweikampf gegen Stürmerstar Jackson (17.). Nur drei Minuten später verfehlte Ricardo Quaresma sein Ziel, ebenso der glücklose Jackson (23., 30.).
Erst nach einer halben Stunde gelang es der Veh-Elf, wieder mehr Zugriff im Mittelfeld zu bekommen und den Angriffssturm der Hausherren einzudämmen. Durch Rode kamen die Hessen sogar selbst zu einer guten Möglichkeit: Helton war zur Stelle (27.). Auf der Gegenseite fehlten erneut nur Zentimeter, sonst hätte Jackson zur Führung eingenetzt (33.). Es sah lange so aus, als sollte Russ' Gelbe Karte (er fehlt im Rückspiel) der einzige Wermutstropfen bleiben.
Unglückliches Traumtor
Doch dann verlor Rode eine Minute vor dem Pausenpfiff die Kugel im Zweikampf mit Ricardo Quaresma. Was der Portugiese dann zeigte, war grandios: 16 Meter vor Trapps Gehäuse, noch außerhalb des Strafraums, erzielte er ein Traumtor! Das Leder prallte gegen den rechten Pfosten und von da aus ins Netz.
Der zweite Durchgang begann mit einem kleinen Halbchancen-Feuerwerk der Gäste. Coach Armin Veh hatte seine Elf gut eingestellt und Mut zugesprochen. Joselu und Russ brachten dann aber jeweils nicht genügend Druck hinter ihre Kopfbälle (51., 53.). Meier erhöhte das Torschussverhältnis aus Hälfte zwei auf 4:0 (55.), dann hatten die Portugiesen genug und schalteten wieder den Turbo an. Jackson hatte erneut gleich doppelt Pech (57., 60.).
Freude über das 1:2: Torschütze Joselu. Getty Images
Was folgte, waren zwei Wechsel - und zwei Tore! Zunächst kam Carlos Eduardo für Josué. Noch in der gleichen Minute lag der Ball im Eintracht-Kasten. Varela hatte nach Maicons Querpass leichtes Spiel (68.). Trainer Armin Veh reagierte und brachte Barnetta für Rode (72.). Ebenfalls in der gleichen Minute gelang dann der ersehnte Auswärtstreffer: Mangela wehrte Flums Flanke nur unzureichend ab und legte damit unfreiwillig für Joselu auf, der das Leder in die Maschen hämmerte.
In der 77. Minute wurde es richtig kurios: Barnetta trat die erste Ecke der Eintracht gefährlich in den Strafraum, über Meier kam das Spielgerät zu Russ, der versuchte, kurz vor der Linie das Runde ins Eckige zu stopfen. Alex Sandro wollte klären, semmelte das Leder aber an die Latte und von da ins eigene Tor - 2:2. Porto zeigte sich daraufhin sichtlich geschockt. Ghilas verfehlte noch einmal Trapps Kasten (90.+1). Dann war's vorbei. Die SGE holte ein wichtiges 2:2 und hat damit gute Chancen, im Rückspiel den Einzug ins Achtelfinale klarzumachen.
Am Sonntag geht es für beide Vereine zunächst im Ligaalltag weiter. Porto tritt um 20.15 Uhr gegen GD Estoril an. Frankfurt will ab 15.30 Uhr gegen den punktgleichen Tabellennachbarn Werder Bremen wichtige Zähler im Abstiegskampf sammeln. Das Rückspiel findet am Donnerstag, 27.02., um 19 Uhr statt.