Schalkes Coach David Wagner musste kurzfristig auf seinen Topscorer Harit (Oberschenkelverletzung) verzichten und griff zu einem etwas überraschenden Ersatz: Schöpf, der seit Anfang November nicht mehr im Kader gestanden hatte, lief von Beginn an auf. Auch ein Neuzugang stand bei S04 gleich auf dem Feld: Michael Gregoritsch, Leihgabe aus Augsburg, stürmte neben Raman. Im Vergleich zum 2:2 gegen Freiburg vor der Winterpause kehrte außerdem der zuletzt verletzte Nastasic zurück in die Startelf, Miranda und Matondo mussten auf die Bank.
Gladbachs Trainer Marco Rose wählte eine sehr offensive Aufstellung und brachte im Vergleich zum 0:0 bei Hertha BSC zusätzlich zu Embolo, Plea und Thuram auch noch Herrmann und Hofmann für Kramer und Neuhaus. In der Defensive war Rose zu zwei Umstellungen gezwungen: Bensebaini (Muskelverletzung) und Elvedi (Nacken- und Rückenbeschwerden) mussten jeweils passen. Dafür starteten Wendt und Lainer, Jantschke rückte ins Zentrum.
Munterer Auftakt: Schubert und Sommer gleich beschäftigt
Das erste Bundesliga-Spiel des neuen Jahres brauchte nicht lange, um auf Touren zu kommen, beide Torhüter waren bereits früh in der Partie gefordert. Schubert entschärfte einen Schlenzer von Plea (5.), beinahe im Gegenzug vereitelte Sommer eine Doppelchance von Gregoritsch und Serdar (6.). Auch in der Folge blieb die Partie ein intensives wie kurzweiliges Aufeinandertreffen mit vielen Zweikämpfen. Die gefährlichere Mannschaft in einem munteren Auf und Ab waren jedoch die Hausherren: Nach einem frühen Gladbacher Ballverlust scheiterte Schöpf abermals an Sommer (16.).
Raman vergibt Großchance - Gregoritsch rettet auf der Linie
Die starke Phase der Königsblauen Mitte des ersten Durchgangs resultierte schließlich auch in der ersten Großchance der Partie: Nach einem klasse Steilpass von Gregoritsch lief Raman alleine auf Sommer zu, scheiterte aber an einer starken Fußabwehr des Gladbacher Schlussmanns (28.). Doch auch die Fans der Borussen hatten vor dem Halbzeitpfiff noch den Torschrei auf den Lippen: Nach einer Ecke köpfte Thuram aufs lange Eck, Gregoritsch rettete auf der Linie für den bereits geschlagenen Schubert (37.).
Zur Halbzeit warteten die Zuschauer in der Schalker Arena aber noch immer auf Tore - auch weil Herrmann für Gladbach (45.+1) und Gregoritsch für Schalke (45.+2) weitere Gelegenheiten nicht nutzen konnten.
Bundesliga, 18. Spieltag
Serdar präzise, Raman uneigennützig - und Gregoritsch mit zwei Torbeteiligungen
Am torlosen Spielstand sollte sich nach Wiederbeginn aber schnell etwas ändern: Ein Schalker Angriff hatte eigentlich schon an Tempo verloren, doch die Gladbacher Hintermannschaft orientierte sich geschlossen in Richtung des ballführenden Gregoritsch und ließ das Zentrum völlig offen. Dort erhielt Serdar den Ball vom Österreicher und nutzte den sich bietenden Raum zu einem präzisen Abschluss ins rechte Eck - die Führung für S04 (48.).
Das 1:0 spielte den Knappen in die Karten, die Hausherren hatten nun etwas mehr Platz für klarere Aktionen - und nutzten einen Konter zum 2:0: Serdar schickte Raman steil, der Belgier startete links durch und legte dann uneigennützig quer auf Gregoritsch. Der Neuzugang ließ bei seinem Einstand in Königsblau seiner Vorlage noch ein Tor folgen und vollendete souverän ins lange Eck (58.).
Mönchengladbach suchte in der Folge zwar noch einmal den Weg in die Offensive, wurde aber nicht wirklich zwingend. Den gefährlichsten Abschluss der Fohlen durch Thuram entschärfte Schubert (71.). Auch in der Schlussphase kamen die Borussen dem Anschlusstreffer nicht mehr wirklich nahe, der Schalker Erfolg ging völlig in Ordnung.
Die Knappen fahren somit mit breiter Brust zum Topspiel am nächsten Samstag (18.30 Uhr) bei Bayern München. Für Gladbach geht es ebenfalls am Samstag (15.30 Uhr) gegen Mainz weiter.