Augsburgs Trainer Heiko Herrlich vertraute auf die exakt selbe Elf wie beim 2:1 gegen Hoffenheim und verzichtete daher auf Wechsel.
Ganz anders Schalkes Coach Dimitrios Grammozis, der nach dem 1:2 in Leverkusen drei Neue brachte: Fährmann (Tor), Oczipka und Bozdogan verdrängten Rönnow (Tor), Calhanoglu und Kolasinac (Muskelprobleme) auf die Bank.
Königsblauer Traumstart
28. Spieltag
Schalke erwischte einen Traumstart, für den ausgerechnet Serdar verantwortlich zeichnete. Ausgerechnet? Nun ja, im Hinspiel (2:2) war dem Mittelfeldmann ein Eigentor unterlaufen, nun leistete er also Wiedergutmachung. Serdar stand in der vierten Minute goldrichtig, um den Ball nach Gikiewicz' Patzer - der Pole ließ eine Bozdogan-Flanke nur prallen -, aus kurzer Distanz abzustauben - und das auch noch an seinem 24. Geburtstag. Die Königsblauen trafen damit auch wieder mal zu Hause, nachdem sie zuvor fünfmal nacheinander erfolglos geblieben waren.
Augsburg hatte an dem Rückstand zu knabbern, tat sich anfangs mit gut strukturierten und defensiv überraschend stabilen Schalkern sehr schwer. Mit zunehmender Spieldauer meldeten sich die Fuggerstädter aber verstärkt an und verlagerten das Spielgeschehen weg vom eigenen Tor. Das lag einerseits am höheren Pressing der Gäste, aber auch daran, dass S04 sich ein wenig zurückgezogen hatte.
Retter in der Not: Ralf Fährmann (li.) pariert gegen Ruben Vargas, Benjamin Stambouli (re.) dürfte erleichtert sein. imago images
FCA ohne Durchschlagskraft
Auch wenn die Gäste die Partie optisch ausgeglichener gestalteten, so hatten sie dennoch das Problem, dass ihnen vorne nicht viel einfiel. Gefährlich war im Grunde nur Richter nach 24 Minuten, als er im Eins-gegen-eins gegen Fährmann den Kürzeren zog.
In Gelsenkirchen durfte man ob der eigenen Leistung zufrieden gewesen sein: Schalke hatte in Durchgang eins mehr Ballbesitz (53 Prozent), gewann mehr Zweikämpfe (64 Prozent), wies auch eine ordentliche Passquote von 81 Prozent auf und hatte dank Huntelaar (8.), Mascarell (29.) und Serdar (36.) auch ein leichtes Chancenplus. Die Halbzeitführung ging folglich in Ordnung.
Durchgang zwei, den der FCA mit Strobl anstelle von Khedira beging, entpuppte sich als recht zähe Angelegenheit. Die bayerischen Schwaben wurden zwar griffiger, entwickelten allerdings keinerlei Durchschlagskraft. Erst ein Missgeschick von Stambouli, der im eigenen Strafraum unfreiwillig für Vargas auflegte, sorgte schließlich für Aufregung. Fährmann parierte jedoch exzellent im kurzen Eck gegen den Schweizer und hielt so die Führung fest (56.).
Torhüter rücken ins Rampenlicht
Die Begegnung lebte nach dem Seitenwechsel auch ob der schmalen Führung primär von ihrer Spannung und eher weniger von gelungenen Aktionen. Hüben wie drüben war die Fehlerquote hoch, was letztlich zu Lasten des Spielflusses ging. Das Spiel plätscherte daher ereignislos vor sich hin, nahm in der Schlussviertelstunde dann aber wieder etwas Fahrt auf: Zuerst zwang Richter Fährmann mit einem tollen Seitfallzieher zu einer Parade (76.), dann musste auf der anderen Gikiewicz bei Huntelaars direktem Freistoß zur Tat schreiten (81.). Dabei blieb es aber, sodass die Königsblauen am Ende ihren zweiten Saisonsieg und den ersten Dreier unter Grammozis eintüteten.
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Samstag mit dem nächsten Ligaspiel weiter: Die Augsburger treffen dann daheim auf Arminia Bielefeld, der FC Schalke tritt beim SC Freiburg an - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.