Schalke-Trainer Huub Stevens machte seine Ankündigung wahr und rotierte das Team auf einigen Positionen durch. So stand anstelle der etatmäßigen Nummer 1, Oliver Reck, der 36-jährige Norweger Frode Grodas zwischen den Pfosten. Auch der im Halbfinale gegen Dortmund überragende Nigerianer Victor Agali saß zunächst draußen. Dazu bekam Mpenza von Stevens eine Pause verordnet, Gerald Asamoah kam für ihn von Beginn an zum Einsatz. Des Weiteren rückten Djordjevic und Nemec für Vermant und Kmetsch ins Team. Auf Seiten der Berliner ersetzte Konstantinidis den verletzten Dick van Burik. Dieser war im Halbfinale gegen die Bayern bereits nach 12 Minuten mit einer Innenbandverletzung ausgeschieden. Neuendorf und Hartmann kamen für Schmidt und Goor ins Team.
Das Spiel im Live-Ticker Der Liga-Pokal im Überblick Stimmen zum Spiel
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
0:1 Waldoch (24')
0:2 Marcelinho (29')
Grodaas - Hajto, Waldoch , van Kerckhoven - van Hoogdalem, Nemec, K. Djordjevic, Böhme , Möller - Asamoah , E. Sand
Kiraly - Rehmer, Konstantinidis, Simunic - M. Hartmann , Beinlich, Neuendorf, Deisler , Marcelinho - Alex Alves , Preetz
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Carl-Benz-Stadion |
| Zuschauer | 10.000 |
Hertha erwischte einen Blitzstart. Chancen für Alves und Preetz in den ersten 15 Minuten, Schalke und Grodas dabei das eine oder andere Mal im Glück. Doch auch auf der Gegenseite gab es gute Gelegenheiten für Sand per Kopf und Djordjevic nach einem Gewühle vor dem Tor von Gabor Kiraly. Insgesamt ein sehr flotter Auftakt beider Mannschaften bei sommerlichen Temperaturen. Die sechste Chance der Hertha führte schließlich zum 1:0. Kapitän Tomasz Waldoch fälschte eine Hereingabe von Neuzugang Marcelinho mit dem rechten Knie ins eigene Tor ab. Grodas war ohne Chance. Nur vier Minuten später erhöhte Hertha dann auf 2:0. Und wieder war Marcelinho entscheidend beteiligt. Möller verlor den Ball in der Nähe des Mittelkreises und der Brasilianer schnappte sich den Ball. Nach einem 40-Meter-Spurt überlief er den Schalker Verteidiger Hajto und versenkte den Ball mit einem plazierten Linksschuss im Schalker Kasten. Danach nahm Hertha das Tempo etwas aus dem Spiel und überließ mit der Führung im Rücken den Schalkern die Initiative. Fünf Minuten vor der Pause brachte Jörg Böhme mit seinem wuchtigen Freistoß-Treffer sein Team wieder ins Spiel zurück.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ließen es beide Mannschaften etwas ruhiger angehen. Beide Trainer ließen ihre Mannschaften zunächst unverändert weiterspielen, doch lange spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab. Nach einer guten Stunde kamen dann Vermant und Mpenza für Möller und Asamoah und kurz danach bei Berlin Dardai für den überzeugenden Deisler. In der 66. Minute die Vorentscheidung. Schalke in der Vorwärtsbewegung, doch Marcelinho fängt den Ball ab. Seinen präzisen Pass nimmt Alex Alves auf und zieht Richtung Tor. Sein Rechtsschuss findet den Weg an Grodas vorbei ins lange Eck – 3:1. Die Schalker Moral war damit gebrochen. Zwar versuchte Trainer Stevens mit der Einwechslung von Agali für Sand nochmal für frischen Wind zu sorgen, aber im Spiel nach vorn fehlte den Königsblauen der nötige Pfiff. Im Gegenzug vergab zunächst Alves nach schöner Kombination mit Preetz und dem überragenden Marcelinho die Chance zur endgültigen Entscheidung. Die fiel dann in Form des 4:1 durch Michael Hartmann. Nach feiner Vorarbeit von Rehmer mit der Hacke vollendete der Mittelfeldspieler per Linksschuss zum Endstand.
Dank einer offensiv hervorragenden Leistung kam Hertha, immer wieder angetrieben vom brasilianischen Neuzugang Marcelinho, zu einem überzeugenden 4:1-Erfolg im Liga-Pokal-Finale gegen Vizemeister Schalke 04.