St. Paulis Trainer Thomas Meggle stellte nach der 0:4-Pleite gegen den Karlsruher SC dreimal um und schickte Ziereis, Kringe und Verhoek an Stelle von Thy, Alushi und Budimir auf den Rasen.
Weit kräftiger drehte BVB-Coach Jürgen Klopp im Vergleich zum 0:1 gegen Hannover 96 am Personalkarussell. Für Weidenfeller, Piszczek, Gündogan, Bender, Aubameyang und Ramos standen Langerak, Sokratis, Kehl, Kagawa, Großkreutz und Immobile in der Startformation.
Am ausverkauften Millerntor ergriff der BVB sofort das Kommando. Die Gäste hatten viel Ballkontrolle, St. Pauli sah sich in die Defensive gedrängt. Die Borussia, die sich gut strukturiert präsentierte, näherte sich schnell dem Tor an: Zunächst versprang Immobile noch der Ball in aussichtsreicher Position (6.), dann verzog Kagawa im Zentrum nach Flügellauf von Reus (9.), ehe Tschauner Hummels' Flachschuss famos um den Pfosten lenkte (16.).
Die Kiez-Kicker suchten vergeblich nach Entlastung, Dortmund war in punkto Balleroberung den Hanseaten klar überlegen und jubelte nach 18 Minuten das erste Mal. Immobiles Tor zählte aber wegen Abseitsstellung nicht - knifflige Entscheidung. Die Meggle-Elf rackerte und wehrte sich nach Kräften, sah des Öfteren aber nur die Hacken von Reus & Co. Das Manko der Borussia jedoch war zunächst weiterhin mangelnde Durchschlagskraft - auch Mkhitaryan scheiterte an Tschauner (22.).
Von Nervosität aber keine Spur, die Klopp-Schützlinge blieben ruhig und dominant und belohnten sich nach einer tollen Kombination mit der überfälligen Führung. Über mehrere Stationen kam der Ball, ohne dass die Hamburger eingreifen hätten können, über Kagawa zu Immobile, der aus sechs Metern flach einnetzte (33.).
Der Zweitligist versuchte zu reagieren, kam aber aus dem Spiel heraus nicht über Ansätze hinaus. Immerhin hatte Gonther eine Kopfballchance nach einer Ecke, Langerak war auf dem Posten (39.). Auf der Gegenseite scheiterte Reus an Tschauner (42.), um zwei Minuten später doch zu jubeln: Nach Immobiles Spurt auf der linken Seite und dessen Rückpass klappte der deutsche Nationalspieler seinen Fuß auf und traf mit dem Innenrist von halblinks aus 14 Metern genau ins rechte untere Eck zum 2:0-Pausenstand.
DFB-Pokal
Kalla kam mit Wiederanpfiff für Startsev - und St. Pauli besser aus den Startlöchern. Fast wäre die Drangphase der aggressiv attackierenden Hausherren mit dem Anschlusstreffer gekrönt worden, Kringe aber fehlte das Glück (48.), und gegen Daube parierte Langerak (57.).
Die Partie war viel ausgeglichener, phasenweise nun eine wilde Hatz mit schnellen Ballverlusten auf beiden Seiten und dabei ohne klare Aktionen. Der BVB konnte nicht an seine gute Leistung aus Durchgang eins anknüpfen, ließ strukturierte Offensivaktionen fehlen, defensiv aber mit Bender für Reus (65.) nichts mehr anbrennen.
Immobile jagte die Kugel nach Gonthers Lapsus und Kagawas Steilpass aus 14 Metern bei der ersten Borussen-Chance in den zweiten 45 Minuten über den Balken (67.). Mehr passierte bis in die Schlussphase hinein nicht, viele Ungenauigkeiten prägten das Geschehen. Von einer eben solchen profitierte Kagawa, der Tschauners zu kurzen Abschlag aufnahm und frei vor dem Keeper den 3:0-Endstand herstellte (86.).
St. Pauli tritt am Samstag (13 Uhr) am 12. Spieltag der 2. Liga beim 1. FC Nürnberg an, Dortmund bekommt es am Samstagabend (18.30 Uhr) mit dem FC Bayern zu tun.