Erfolgreich verteidigt: Klitzpera klärt vor dem Hamburger Kruse. picture alliance
St. Paulis Trainer Holger Stanislawski sah nach dem 2:1-Heimsieg gegen den KSC einmal mehr keinen Grund, seine Erfolgself umzubauen und verzichtete auf personelle Änderungen.
Auf Seiten der Frankfurter wechselte Coach Hans-Jürgen Boysen im Vergleich zum 1:1 gegen Alemannia Aachen einmal. Der nach auskuriertem Muskelfaserriss wieder einsatzfähige Kapitän Mehic verdrängte Bouhaddouz aus der Startformation. Cidimar agierte dadurch als einzige Spitze.
Der Vorletzte aus Frankfurt machte von Beginn an keinen Hehl daraus, mit einem äußerst defensiven Plan zum Erfolg kommen zu wollen. Die Gäste standen kompakt und schafften es so, das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld stattfinden zu lassen. St. Pauli agierte bemüht, fand aber keinerlei Lücken im dicht gestaffelten Abwehrverbund der Hessen.
15 Minuten lang tat sich so gut wie nichts, ehe das Angriffsspiel der Hamburger kurzzeitig in Fahrt zu kommen schien. Ebbers' Kopfballablage schnappte FSV-Keeper Klandt Hennings gerade noch vom Fuß (16.), bevor Bruns den Schlussmann mit einem fulminanten 30-Meter-Schuss prüfte (18.). Augenblicke später hätte Naki eine flache Hereingabe von rechts um ein Haar gefährlich aufs Tor gebracht (18.).
Mehr war für die Hausherren im Spiel nach vorne zunächst allerdings nicht drin. Vielmehr musste die Stanislawski-Elf bei den seltenen Gegenangriffen auf der Hut sein. Lagerblom traf sogar ins Tor (26.), stand aber ebenso im Abseits wie der alleine vor Hain aufgetauchte Gallego (34.). Ansonsten machte Frankfurt die eigene Hälfte dicht und ließ sich auch nicht herauslocken, wenn die Kiez-Kicker unmittelbar vor der Mittellinie quer hin- und herpassten. Zwei Halbchancen von Hennings (38., 41.) waren die letzten nennenswerten Szenen einer unspektakulären ersten Hälfte.
Der 22. Spieltag
St. Pauli kam gewillt aus der Kabine, den Frankfurter Abwehrriegel endlich zu knacken. Und die Versuche wurden vielversprechender. Kruses Schuss aus halblinker Position strich nur ganz knapp am rechten Pfosten vorbei (51.). Auf der Gegenseite blieb Frankfurt bei vereinzelten Kontern aber gefährlich. Wiederholt fehlten Cidimar in zentraler Position nur Zentimeter, um die Hereingaben seiner Kollegen zu erreichen (48., 58.).
Stanislawski reagierte und brachte Takyi und Sukuta-Pasu für Hennings und Naki (59.). Sein Gegenüber Boysen musste wenig später den angeschlagenen Lagerblom durch Ledgerwood ersetzen (62.). St. Pauli machte langsam, aber sicher mehr Druck, auch wenn Husterer mit einem Schuss aus der zweiten Reihe zunächst nur minimal zu hoch zielte (63.).
Die Angriffe der Hanseaten wurden zunehmend ungeduldiger, während sich Frankfurt weiterhin erfolgreich wehrte. Stanislawski zog seinen letzten Joker und schickte den hoch aufgeschossenen Sako für Kruse aufs Feld (74.). Sekunden später jagte Sukuta-Pasu den Ball nur knapp rechts vorbei (75.).
Die Hessen stellten ihre Nadelstiche allerdings nicht ein und wären um ein Haar in Front gegangen, wenn Munteanus Ecke nicht auf die Latte, sondern ins Tor gefallen wäre (78.). Hamburg drückte und schnürte den FSV in der Schlussphase im eigenen Sechzehner ein - ohne Erfolg. Weil Lehmann per indirektem Freistoß drei Minuten vor dem Ende nur den Pfosten traf, blieb es letztlich beim torlosen Remis, das sich die Hessen redlich verdient hatten.
Der FC St. Pauli bestreitet am kommenden Spieltag die Montagabendpartie beim 1. FC Kaiserslautern, tags zuvor empfängt der FSV Frankfurt den Karlsruher SC.