St. Paulis Coach Ewald Lienen änderte seine Anfangself gegenüber der 0:2-Niederlage in Heidenheim auf zwei Positionen: Für Picault (Bank) und Thy (Erkältung) rückten Sobota und Choi ins Team.
Paderborns Trainer René Müller schenkte der Startformation das Vertrauen, die schon bei seiner Premiere, dem 1:1 gegen Fürth , von Beginn an auf dem Rasen stand. Eine Entscheidung, die sich bezahlt machen sollte.
Denn Müllers Team war von Anfang an das bessere Team am Millerntor. Die Ostwestfalen begannen forsch, drangen umgehend nach vorne und belohnten sich früh für ihren ansprechenden Beginn: Nach einem Narey-Einwurf überlupfte Angreifer Helenius erst Ziereis, dann Rzatkowski, und hob die Kugel über Himmelmann hinweg ins lange Eck - ein Traumtor zum 0:1 (7.). St. Pauli war beeindruckt. Nun zog sich Paderborn etwas zurück und überließ dem Gegner den Ball.
Paderborn kontert - und trifft zum 0:2
Kurz darauf kamen auch die Hamburger zu einer erstklassigen Möglichkeit, doch Dudziak traf den Ball am Fünfmeterraum nicht richtig (11.). Acht Minuten später hatte der Ex-Dortmunder erneut den Ausgleich auf dem Fuß, fand seinen Meister aber in Heuer Fernandes. St. Pauli hatte weitaus mehr vom Spiel, tat sich aber schwer. Der SCP stand recht kompakt in der Defensive und wurde bei schnellen Gegenstößen immer wieder gefährlich. Nach einer feinen Kombination über Helenius und Stöger kam der aufgerückte Linksverteidiger Hartherz im Strafraum der Gastgeber unbehelligt zum Schuss und traf - 0:2 (24.).
Auch wenn Lienens Mannschaft weiterhin mehr Ballbesitz hatte, war Paderborn weitaus gefährlicher vor dem gegnerischen Gehäuse. Nach gut einer halben Stunde hatte Wahl gar den dritten Gästetreffer auf dem Kopf, doch Himmelmann parierte (36.). Bei Stoppelkamps Versuch aus rund acht Metern musste der Schlussmann nicht eingreifen, der Schuss strich über das Tor (42.). Mit einem zweifellos verdienten 0:2 ging es in die Kabinen.
Der 26. Spieltag
St. Pauli kommt zurück - dank Sobiech
So gut wie Paderborn im ersten, begann St. Pauli im zweiten Abschnitt. Die Hamburger hatten sich noch lange nicht ergeben und drängten vom Anstoß weg auf den Anschlusstreffer. Dieser glückte bereits nach wenigen Minuten: Sobiech traf, nachdem er von Sebastian im Strafraum gefoult worden war, aus elf Metern zum 1:2 (51.). Lienens Team machte nun Druck.
Und doch jubelten die Gäste. Paderborn konterte, Koc spielte Stoppelkamp auf dem Flügel an, dieser flankte - und Helenius schnürte den Doppelpack (59.). Mit dem dritten Tor hatten die Ostwestfalen St. Pauli den Wind etwas aus den Segeln genommen. Den Hamburgern schien zunächst etwas die Überzeugung zu fehlen, nochmal zurückkommen zu können. Der SCP verteidigte konzentriert, vergab erst durch Helenius die Möglichkeit auf den vierten Treffer (72.) - und erzielte diesen schließlich in der Schlussphase: Der kurz zuvor eingewechselte Bertels überwand Himmelmann mit einem feinen Schuss (81.). Die Partie schien entschieden.
Picault sorgt gehörig für Schwung
Nun riss sich Lienens Elf aber nochmal zusammen und kam zurück - in erster Linie dank Joker Picault. Erst bereitete er Sobotas Tor vor, der im dritten Schussversuch erfolgreich war (84.). Dann glückte ihm in der Nachspielzeit per Kopf gar der Anschlusstreffer (90-+3). Dieser kam letztlich aber zu spät. So mussten die Hamburger die zweite Pleite in Folge hinnehmen.
In Sandhausen steht St. Pauli am Samstag (13 Uhr) in einer Woche gehörig unter Zugzwang, will es den Anschluss an die Aufstiegszone nicht gänzlich verlieren. Bereits in einer Woche (18.30 Uhr) ist Paderborn im Kellerduell gegen den MSV Duisburg gefordert.