Aufgrund des auch in Spanien sehr dichten Spielplans und wohl mit Blick auf das bevorstehende Champions-League-Duell am Dienstag gegen den FC Bayern (LIVE! ab 21 Uhr bei kicker) schonte Atleticos Trainer Diego Simeone einige arrivierte Kräfte: So fanden sich zum Anpfiff Felipe, Carrasco, Kondogbia, Vitolo, Gameiro und Joao Felix auf der Bank wieder. Doch auch die B-Elf der Colchoneros wusste in Valencia durchaus zu überzeugen - jedenfalls auf den ersten Blick.
Madrid erspielte sich gegen defensiv gut stehende Gastgeber rasch optische Vorteile und hatte auch ein leichtes Chancenplus, allerdings handelte es sich dabei selten um wirklich hochklassige Möglichkeiten - mit ein paar Ausnahmen: Lemar, der über weite Strecken der auffälligste Spieler auf dem Platz war, scheiterte mit sehenswerten Distanzschüssen (14., 38.) an Valencias Schlussmann Domenech, der kurz vor dem Pausenpfiff auch Correa den Zahn zog (43.).
Nullnummer zur Pause - Simeone reagiert
La Liga, 11. Spieltag
Und die Fledermäuse? Die glänzten meist defensiv, indem sie die Räume gut zustellten, wenig zuließen - und zudem das ein oder andere Mal für Entlastung sorgten: Soler scheiterte an Oblak (9.), Racic am linken Außenpfosten (22.). Das 0:0 zur Halbzeit konnte die Elf von Coach Javi Gracia aber auch nicht verhindern.
Simeone reagierte und brachte Joao Felix zum Seitenwechsel, die nächste gute Gelegenheit hatte jedoch wieder Lemar, der aus 15 Metern fulminant abzog - der im Weg stehende Wass blockte den Schuss gerade noch rechtzeitig ab (54.).
Insgesamt entwickelte sich in Hälfte zwei eine einseitige Partie: Atletico setzte sich in der gegnerischen Hälfte mehr und mehr fest und drängte mit Macht auf die Führung, doch die blieb trotz Einbahnstraßenfußball aus. Valencias Bollwerk hielt demnach lange stand.
Fortuna eilt Atletico zu Hilfe
Atletico, bei dem mittlerweile unter anderem Carrasco, Vitolo und Kondogbia gekommen waren, lief die Zeit davon. Doch dann eilte den Colchoneros Glücksgöttin Fortuna zur Hilfe: Carrascos scharfe Flanke von links segelte zunächst an Freund und Feind vorbei und traf schließlich Toni Lato, der das Knie nicht rechtzeitig wegbekam und den Ball deshalb aus fünf Metern ins eigene Netz beförderte - 0:1, die Entscheidung (79.).
Da Valencia in dieser Saison europäisch nicht am Start ist, dürfen sich die Levantiner nun auf eine etwas längere Pause freuen - sie sind erst am Montag, den 7. Dezember in Eibar (21 Uhr) gefordert. Atletico hat diesen Luxus nicht: Ehe am Samstag (18.30 Uhr) das Ligaspiel gegen Real Valladolid ansteht, kommt am Dienstag der FC Bayern zu Besuch. Während die Münchner, die bereits für die K.-o.-Phase qualifiziert sind, relativ locker aufspielen können, stehen die Spanier, die gerade mal fünf Punkte aufweisen, durchaus unter Druck - ihr Vorsprung auf Verfolger Moskau beträgt nur zwei Punkte, auf Salzburg sind es vier.