Blitztor inklusive schneller Antwort
Düsseldorfs neuer Trainer Friedhelm Funkel hatte bei seinem Debüt im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Sandhausen drei Neue an Bord: Für Koch, Bebou und Ya Konan durften Schauerte, Fink und Bodzek ran.
Kaiserslautern-Coach Konrad Fünfstück tauschte gegenüber der 0:2-Heimpleite gegen den VfL Bochum seinen Keeper aus: Alomerovic stand für Müller zwischen den Pfosten. Davor gab es noch vier Änderungen: Für Schulze, Löwe (Schulterverletzung), Karl (Gelbsperre) sowie Colak kamen Fomitschow, Ring, Gaus und Klich zum Zug.
Mit einem echten Paukenschlag startete das Duell am Rhein: Bellinghausen auf Fink, der mit der Hacke auf Schmitz weiterleitete. Dessen Linksflanke köpfte Bodzek aufs Tor, Alomerovic parierte noch, aber der nachsetzende Mavrias nickte aus Abseitsposition am auf der Linie postierten Fomitschow vorbei ein (1.).
Der FCK blieb die Antwort unter gütiger Mithilfe Düsseldorfs aber nicht lange schuldig: Halfar kam im rechten Halbfeld zur Flanke. Der Ball war lange unterwegs, im Rücken des etwas schlafmützigen Schauerte schlich sich Gaus davon und köpfte im Hechtflug aus vier Metern ins rechte Eck ein (5.).
Der schnelle Rückschlag zeigte Wirkung bei der Fortuna, Lautern war sofort besser im Spiel und stand dicht vor der Führung, als Bödvarsson nach Madlungs Fehler enteilte, aber Zentimeter vorbeischoss (13.). Auf der anderen Seite ließ F95 eine gute Freistoßsituation ungenutzt, ehe das Niveau der Partie merklich absank.
Die Kontrahenten lieferten sich ein wahres Fehlpassfestival, ehe der spielerisch reifere FCK das Zepter in die Hand nahm, zweikampfstark das Offensivspiel des Kontrahenten schon im Keim erstickte und selbst im Angriff die besseren Ansätze verzeichnete. Klich wurde gerade noch geblockt (27.), Gaus stand nach guter Kombination knapp im Abseits (28.).
2:1, 3:1: Fortuna profitiert von Lauterer Abwehrpatzern
Apropos Abseits: Djurdjics Kopfballtor nach feiner Kombination der lange kaum mehr vor dem gegnerischen Tor aufgetauchten Fortuna wurde zu Unrecht die Anerkennung versagt (37.). Aber zwei Minuten später lag der Ball im Lauterer Netz: Bellinghausens Freistoßflanke flog in den Fünfer. Bodzek stand völlig blank, brachte den Ball aber nichts aufs Tor, sondern nur nach rechts neben den Pfosten. Dort rauschte Fink heran und jagte das Leder aus spitzem Winkel ins Netz (39.).
Damit nicht genug der Lauterer Unzulänglichkeiten in der Abwehr: Die Fortuna konterte, Finks Diagonalpass erreichte Djurdjic, der noch einen weiten Weg vor sich gehabt hätte, aber davon profitierte, dass der nie sicher wirkende Alomerovic völlig unnötig weit heraus kam. Der Stürmer schoss aus 30 Metern am Keeper vorbei ins Netz - 3:1 (43.)!
Der 27. Spieltag
Nach Wiederanpfiff wäre fast Gaus ein Blitzstart gelungen, sein Kopfball flog Zentimeter vorbei (47.). Dann musste Jenssen verletzt runter, Osei Kawdwo kam (48.), ehe Bellinghausen die Rheinländer mit einem kernigen Linksschuss im zweiten Durchgang anmeldete (50.).
Wechselbad der Gefühle
Den Roten Teufeln war der Wille anzumerken, ins Spiel zurückzufinden. Aus viel Dominanz gegen nun tief stehende Finkel-Schützlinge resultierte aber zunächst kein Ertrag. Bis zur 60. Minute, als Bödvarsson nach einer Ecke Fink am linken Fünfereck umkurvte, scharf ins Zentrum flankte und der Ball nach Madlungs Rettungsversuch im eigenen Netz landete.
Das 3:2 war ein Weckruf für zuvor zu passive Fortunen, Mavrias näherte sich nach Solo dem vierten Treffer der Gastgeber an (64.). Statt dem möglichen 4:2 stand es wenig später 3:3, denn Zimmer schlenzte einen direkten Freistoß aus 22 Metern gekonnt über die Mauer ins linke Eck (66.).
Funkel im Wechselglück
Funkel reagierte, brachte den Ex-Lauterer Demirbay, der unter der Woche nicht voll hatte trainieren können. "Er kann uns vielleicht von der Bank noch helfen", hatte der Coach vor dem Spiel geunkt. Und sollte recht behalten: Eine Minute nach seiner Einwechslung schlug der Joker schon zu: Nach einer Linksflanke prallte glücklich zu Demirbay, der die Kugel aus elf Metern wuchtig versenkte (69.).
Der FCK mühte sich um eine nochmalige Antwort, aber klare Aktionen blieben nun aus im Spiel der Pfälzer, bei denen Fünfstück das Wechselkontingent erschöpfte. Madlung hatte nach Demirbays Freistoßflanke gar das 5:3 auf dem Kopf (80.) und Djurdjic in der Nachspielzeit auf dem Fuß (90.+1), aber es reichte auch so zum so wichtigen Dreier Düsseldorfs, der Luft im Abstiegskampf verschafft. Der Abwärtstrend der Lauterer hält mit der fünften Pleite in Folge dagegen an.
Fortuna Düsseldorf ist am Samstag, 2. April (13 Uhr) in Bielefeld gefordert. Kaiserslautern empfängt am Sonntag, 3. April (13.30 Uhr), den SV Sandhausen.