Beide Teams waren am vergangenen Spieltag erfolgreich, spielen zudem eine jeweils gute bis sehr gute Saison. Dementsprechend sahen beide Trainer keine Not, etwas an ihren Startaufstellungen zu ändern. Fortuna-Coach Friedhelm Funkel wurde jedoch einmal dazu gezwungen: Für Verteidiger Hoffmann, der sich nach dem 2:1-Auswärtssieg beim MSV Duisburg einem Eingriff am Hoden unterziehen musste, rückte Neuhaus in die Elf.
Bielefelds Trainer Jeff Saibene konnte dagegen exakt jene Mannschaft aufbieten, die auch in der Vorwoche beim späten 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg begonnen hatte.
Die Partie stand zunächst unter dem Motto der Fehlervermeidung. Beiden Teams war anzumerken, dass sie erst einmal Kontrolle über das eigene Spiel gewinnen wollten, Torgefahr strahlten beide Parteien nicht aus. Einzige Ausnahme: Prietl, der einen Kopfball aus neun Metern aufs Tordach setzte (4.). Die größeren Ballbesitzanteile hatte die Fortuna, die Arminia war auf Konter aus.
Börner wird zum Hauptdarsteller
Da aus dem Spiel heraus nicht viel ging, musste eine Standardsituation herhalten: Schütz löffelte den Ball aus gut 40 Metern in den Strafraum, dort waren sich die Fortuna-Defensive und Keeper Wolf uneinig - Börner bedankte sich, spritzte dazwischen und köpfte den Ball problemlos zur Führung ein (25.). Dabei profitierte der Kapitän sowohl von der sorglosen Deckungsarbeit als auch vom zögerlichen Herauslaufen von Wolf.
Die Fortuna war nun gefordert - und fand durch einen Patzer von Börner zurück ins Spiel. Der Torschütze verdribbelte sich an der Mittellinie und ließ sich das Leder von Fink abluchsen. Fortunas Spielführer spielte in der Folge den doppelten Doppelpass mit Hennings, der letztlich aus 18 Metern mit links zum 1:1 einschoss (31.). Nun ergab sich wieder das Bild der Anfangsminuten, einen Höhepunkt gab es jedoch noch: Börner legte unfreiwillig für Hennings vor, der aus spitzem Winkel abzog. Ortega parierte den Rechtsschuss aus fünf Metern (38.).
2. Bundesliga, 27. Spieltag
Der zweite Durchgang begann mit einem Ausrufezeichen: Nachdem Bodzek Voglsammer in höchster Not und auf Kosten einer Gelben Karte gestoppt hatte, legte sich Schütz den Ball 21 Meter vor dem Tor zurecht. Der Vorbereiter des 0:1 hob den Ball aus halblinker Position mit rechts über die Mauer, relativ zentral aufs Tor. Wolf machte keine gute Figur, sah den Ball zu spät und kam nicht mehr heran - 1:2 (50.).
Sobottka und Bodzek drehen das Spiel
Nur zwei Minuten später verpasste es Staude, für die stark auftretenden Gäste ein weiteres Tor nachzulegen, dann war die Fortuna wieder dran. Nach einer Ecke prüfte Hennings den stark reagierenden Ortega aus fünf Metern, gegen Sobottkas Nachschuss war der Schlussmann allerdings machtlos (57.). Jetzt war endgültig Feuer in der Partie, was vor allem an den Hausherren lag, die bedingungslos auf den Sieg gingen und dafür belohnt wurden: Bodzek nickte nach Gießelmanns Ecke aus sieben Metern zur Führung ein (68.).
Und es wurde noch besser aus Sicht der Fortuna-Fans: Fink schickte den an der Grenze zum Abseits lauernden Hennings, der frei vor dem Tor für Raman querlegte - 4:2 (71.). War das bereits die Entscheidung? Gästetrainer Saibene sah es zumindest anders und brachte mit Klos sofort einen weiteren Stürmer. Und die Gäste schenkten nicht ab, die Schlussphase bot noch einige Hochkaräter hüben wie drüben. Doch Hennings (89.), Kerschbaumer (90.), Neuhaus (90.+2) und noch einmal Kerschbaumer änderten nichts mehr am Resultat.
Drei weitere Big Points für die Hausherren also auf dem Weg in die Bundesliga. Zum dritten Mal nach dem Pokalspiel (3:1 nach Verlängerung) und dem Hinspiel (2:0) besiegt die Fortuna die Arminia in dieser Saison. Für die Düsseldorfer geht es am übernächsten Montag (20.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 weiter. Bielefeld ist tags zuvor (13.30 Uhr) zu Hause gegen Kiel gefordert.