Die Chance, die sich PSG bot, war dem Team von Trainer Thomas Tuchel sehr wohl bewusst: Mit einem Dreier gegen Erzrivale OM konnte der amtierende französische Meister nicht nur den sechsten Pflichtspielerfolg in Serie eintüten, sondern auch den Vorsprung auf "Verfolger" Nantes auf bereits acht Punkte ausbauen. So etwas wie Druck war am Sonntagabend nicht ansatzweise zu spüren, die Hausherren sprühten aus allen Poren vor Spielfreude.
Bereits nach 23 Sekunden gab di Maria einen ersten Warnschuss ab. Anschließend widmete sich der Argentinier aber der Disziplin, die ihn unter der Woche in der Champions League bereits so unverzichtbar gemacht hatte. Vier Vorlagen sammelte der Linksfuß beim 5:0 gegen Brügge in der Königsklasse - und allein drei im ersten Abschnitt gegen OM.
Nach zehn Minuten fand er Icardi, der im zweiten Anlauf Mandanda überwand. Wenig später ließ der ehemalige Inter-Angreifer das 2:0 liegen, als ihn Mbappé mit der Hacke überragend eingesetzt hatte (23.). Doch die nächste Chance kam schnell: Verratti hob die Kugel optimal über die OM-Hintermannschaft, Icardi köpfte ins linke Eck ein (26.).
Mbappé will mehr und kriegt mehr
Einen Gang rausnehmen wollte PSG in der Folge nicht, die Tuchel-Elf schaltete stattdessen vom Vierten in den Fünften. Mbappé lief - natürlich auf Zuspiel von di Maria - allen davon, Mandanda lenkte die Kugel gerade so um den Pfosten (30.). Das kitzelte den Landsmann des OM-Keepers aber erst so richtig: Nach Diagonalball von Verratti legte di Maria quer, Mbappé schob ein (32.). Eine Minute vor der Pause setzte di Maria erneut Mbappé - diesmal mit einem genialen Außenristpass - in Szene, woraufhin der pfeilschnelle Angreifer den 4:0-Halbzeitstand markierte (44.).
Nach dem Seitenwechsel ließ es PSG tatsächlich deutlich gemächlicher angehen, was Tuchel trotz des 4:0 immer wieder zu kleineren Wutausbrüchen brachte. Nach 71 Minuten feierte dann Cavani unter Sprechchören sein Comeback, Mbappé machte Feierabend. Highlights im zweiten Abschnitt? Fehlanzeige.
Zittern in Dijon beginnt
Durch das 4:0 ist PSG der Konkurrenz nun endgültig enteilt. Am Freitag (20.45 Uhr) gastiert der turmhohe Favorit der Ligue 1 beim Vorletzten aus Dijon. Marseille will bereits am Mittwoch (21.05 Uhr) in Monaco im Ligapokal Wiedergutmachung betreiben.